Kleiber Manuskript 06 - Käfer und Schmetterlinge, item 50
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teils auf die blühenden Tamarisken u. Disteln, teils krochen sie im Laube
der verschiedenen Bäume u. Dornsträucher umher. Sehr selten war eine
schöne, dunkelrote Schreitwanze (Taf. XXX/2), häufiger eine ihr verwandte,
ganz licht gefärbte Form, die des Nachts manchmal von der Steppe gegen
das Licht flog; sie dürfte der interessanteste u. eigenartigste Halbdecker
sein, der mir im nördl. Turkestan zu Gesicht gekommen ist. Im Gegensatze
zu ihrer großen Häufigkeit in der Heimat war die gemeine, flügellose
Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus, Taf. XXX/9) ziemlich selten. Eigentümlich
u. fremdartig anmutend war eine vielleicht mit unseren Schnackenwanzen
(Berytus) verwandte, dunkelbraune, schlankleibige u. ..
Wanze (Ta. XXX/4), die äußerst geschickt in den Zweigen des Steppenginsters,
des Kameldorns u. anderer Dornsträucher herumturnte
u. infolge der Flinkheit, mit der sie sich springend u. fliegend jeder Verfolgung
zu entziehen wußte, sehr schwer zu erhaschen war. Zu den häufigsten
Erscheinungen zählten die drei auf Taf. XXX/1.3.8. dargestellten Blattwanzen,
besonders die gelbe u. grüne Art (1 u. 8); sie waren auf den Tamarisken
oft zu sehen, traten jedoch den Kerfen aus anderen Ordnungen
gegenüber stark zurück. Als ausschließliche Bewohnerin der roten Tamariske
u. zwar ihrer Stengel- u. Laubteile fand ich eine kleine, blaugrün
metallisch glänzende Wanze (Taf. XXX. ), die auf ihrer Nährpflanze
ziemlich gemein war. Die beiden zierlich u. buntgezeichneten Blattwanzen
auf Taf. XXX/5.7. fand ich je nur ein einzigesmal u. zwar auf
vom Winde herabgebrochenen Ästen der Pyramidenpappel.
Wie aus vorstehender Beschreibung ersichtlich, war die mir zu Gesicht
gekommene Schnabelkerffauna des nördl. Turkestan ziemlich arm u.
unauffällig. Die Übereinstimmung mit deutschen Arten ist vielfach
ins Auge springend; die endemischen Formen dürften nur sehr schwach
vertreten sein, dazu gehören wahrscheinlich die beiden genannten Schreitwanzen,
weiters die Schnackenwanze, vielleicht auch die metallisch glänzende
Tamariskenwanze. Ob eine äußerst eigenartige flügellose, gänzlich
flache u. graue Wanze, die übrigens zu gewissen Zeiten ziemlich häufig
war, bloß eine Entwicklungsstufe einer der mir bekannten Arten war oder
die Imago einer selbstständigen Form darstellte, ist mir nicht bekannt.
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teils auf die blühenden Tamarisken u. Disteln, teils krochen sie im Laube
der verschiedenen Bäume u. Dornsträucher umher. Sehr selten war eine
schöne, dunkelrote Schreitwanze (Taf. XXX/2), häufiger eine ihr verwandte,
ganz licht gefärbte Form, die des Nachts manchmal von der Steppe gegen
das Licht flog; sie dürfte der interessanteste u. eigenartigste Halbdecker
sein, der mir im nördl. Turkestan zu Gesicht gekommen ist. Im Gegensatze
zu ihrer großen Häufigkeit in der Heimat war die gemeine, flügellose
Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus, Taf. XXX/9) ziemlich selten. Eigentümlich
u. fremdartig anmutend war eine vielleicht mit unseren Schnackenwanzen
(Berytus) verwandte, dunkelbraune, schlankleibige u. ..
Wanze (Ta. XXX/4), die äußerst geschickt in den Zweigen des Steppenginsters,
des Kameldorns u. anderer Dornsträucher herumturnte
u. infolge der Flinkheit, mit der sie sich springend u. fliegend jeder Verfolgung
zu entziehen wußte, sehr schwer zu erhaschen war. Zu den häufigsten
Erscheinungen zählten die drei auf Taf. XXX/1.3.8. dargestellten Blattwanzen,
besonders die gelbe u. grüne Art (1 u. 8); sie waren auf den Tamarisken
oft zu sehen, traten jedoch den Kerfen aus anderen Ordnungen
gegenüber stark zurück. Als ausschließliche Bewohnerin der roten Tamariske
u. zwar ihrer Stengel- u. Laubteile fand ich eine kleine, blaugrün
metallisch glänzende Wanze (Taf. XXX. ), die auf ihrer Nährpflanze
ziemlich gemein war. Die beiden zierlich u. buntgezeichneten Blattwanzen
auf Taf. XXX/5.7. fand ich je nur ein einzigesmal u. zwar auf
vom Winde herabgebrochenen Ästen der Pyramidenpappel.
Wie aus vorstehender Beschreibung ersichtlich, war die mir zu Gesicht
gekommene Schnabelkerffauna des nördl. Turkestan ziemlich arm u.
unauffällig. Die Übereinstimmung mit deutschen Arten ist vielfach
ins Auge springend; die endemischen Formen dürften nur sehr schwach
vertreten sein, dazu gehören wahrscheinlich die beiden genannten Schreitwanzen,
weiters die Schnackenwanze, vielleicht auch die metallisch glänzende
Tamariskenwanze. Ob eine äußerst eigenartige flügellose, gänzlich
flache u. graue Wanze, die übrigens zu gewissen Zeiten ziemlich häufig
war, bloß eine Entwicklungsstufe einer der mir bekannten Arten war oder
der Imago einer selbstständigen Form darstellte, ist mir nicht bekannt.
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Kriegsgefangenenlager Perowsk
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