Kleiber Manuskript 06 - Käfer und Schmetterlinge, item 48
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Schnabelkerfe (Hemiptera)
"Die Ordnung der Halbdecken (Hemiptera) beinhaltet in
Turkestan nach der Zählung Oschanins 335 Gattungen mit 714 Arten,
von welchen auf allgemein paläarktische Arten 29 %, auf mittelländische
20 %, auf europäisch-sibirische 5 % auf mandschurische 0,1% u.
auf endemische Arten 46 % entfallen. Die ungeheuere Anzahl der
endemischen Arten weist auf die Eigenart der Halbdeckenfauna Turkestans
hin. Manche Formen bieten ein großes Interesse infolge ihrer scharfen
Besonderheiten u. ihres alten Ursprungs; manche von ihnen erweisen
sich als die Reste der alten Fauna, welche in Turkestan im Tertiär lebte.
Solche sind z.B.: Stenolemus Bogdanowi, die Gattungen:
Heliomorpha, Oncocephalus, Eumerus, Paophilus, Hecalus u.a.m."
Von der in den vorstehenden Zeilen (Übersetzung aus der Rossia,
Bd. Turkestan) angeführten Eigenart u. interessanten Zusammensetzung
der Schnabelkerffauna Turkestans konnte ich in den Steppen um Petrowsk
rowsk herzlich wenig finden. Ganz abgesehen davon, daß ich mich im
Großen u. Ganzen vorwiegend mit den größeren, an auffallenden Arten
reicheren Insektenordnungen befasst habe u. mir dadurch für die
übrigen Kerfe wenig Zeit übriggeblieben ist, vernachlässigte ich namentlich
die kleineren u. kleinsten Mitglieder der Kaukerfordnung, wie Schild-
Blattläuse, Kleinzirpen etc. teils aus Unkenntnis ihrer systematischen Stellung,
teils infolge Mangels an technischen Hilfsmitteln, wie Lupe u.sw., vollständig.
Übrigens habe ich von den genannten Familien auch nicht viel gesehen,
außer Blattlauskolonien auf den diversen Sträuchern; namentlich
die Tamariske schien der Wohnplatz des verschiedensten kleinen Ungeziefers
zu sein, da ihre Stengelspitzen vielfach mit klebrigen Ausscheidungen,
Wucherungen, Gallen etc. bedeckt waren. Kleinzirpen erinnere ich mich
beinahe gar keine gesehen zu haben, doch fand ich auf den Steppensträuchern
öfters eine Art Kuckucksspeichel, der wohl irgend einer Schaumzikade
zuzuschreiben war. Von den Singzirpen kam mir nur eine
einzige Singcikade zu Gesicht; sie flog verhältnismäßig selten
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Schnabelkerfe (Hemiptera)
"Die Ordnung der Halbdecken (Hemiptera) beinhaltet in
Turkestan nach der Zählung Oschanins 335 Gattungen mit 714 Arten,
von welchen auf allgemein paläarktische Arten 29 %, auf mittelländische
20 %, auf europäisch-sibirische 5 % auf mandschurische 0,1% u.
auf endemische Arten 46 % entfallen. Die ungeheuere Anzahl der
endemischen Arten weist auf die Eigenart der Halbdeckenfauna Turkestans
hin. Manche Formen bieten ein großes Interesse infolge ihrer scharfen
Besonderheiten u. ihres alten Ursprungs; manche von ihnen erweisen
sich als die Reste der alten Fauna, welche in Turkestan im Tertiär lebte.
Solche sind z.B.: Stenolemus Bogdanowi, die Gattungen:
Heliomorpha, Oncocephalus, Eumerus, Paophilus, Hecalus u.a.m."
Von der in den vorstehenden Zeilen (Übersetzung aus der Rossia,
Bd. Turkestan) angeführten Eigenart u. interessanten Zusammensetzung
der Schnabelkerffauna Turkestans konnte ich in den Steppen um Pe-
rowsk herzlich wenig finden. Ganz abgesehen davon, daß ich mich im
Großen u. Ganzen vorwiegend mit den größeren, an auffallenden Arten
reicheren Insektenordnungen befasst habe u. mir dadurch für die
übrigen Kerfe wenig Zeit übriggeblieben ist, vernachlässigte ich nament-
lich die kleineren u. kleinsten Mitglieder der Kaukerfordnung, wie Schild-
Blattläuse, Kleinzirpen etc. teils aus Unkenntnis iherer systematischen Stellung,
teils infolge Mangels an technischen Hilfsmitteln, wie Lupe u.sw., vollstän-
dig. Übrigens habe ich von den genannten Familien auch nicht viel ge-
sehen, außer Blattlauskolonien auf den diversen Sträuchern; namentlich
die Tamariske
nschien der Wohnplatz des verschiedensten kleinen Unge-ziefers zu sein, da ihre Stengelspitzen vielfach mit klebrigen Ausscheidungen,
Wucherungen, Gallen etc. bedeckt waren. Kleinzirpen erinnere ich mich
beinahe gar keine gesehen zu haben, doch fand ich auf den Steppen-
sträuchern öfters eine Art Kuckucksspeichel, der wohl irgend einer Schaum-
cikade zuzuschreiben war. Von den Singzirpen kam mir nur eine
einzige Singcikade zu Gesicht; sie flog verhältnismäßig selten
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Schnabelkerfe (Hemiptera)
"Die Ordnung der Halbdecken (Hemiptera) beinhaltet in
Turkestan nach der Zählung Osekanins 335 Gattungen mit 714 Arten,
von welchen auf allgemein paläarktische Arten 29 %, auf mittelindische
20 %, auf europäisch-sibirische 5 % auf mandschurische 0,1% u.
auf endemische Arten 46 % entfallen. Die ungeheuere Anzahl der
endemischen Arten weist auf die Eigenart der Halbdeckenfauna Turkes-
tans hin. Manche Formen bieten ein großes Interesse infolge iherer schar-
fen Besonderheiten u. ihres alten Ursprungs; manche von ihnen erweisen
sich als die Reste der alten Fauna, welche in Turkestan im Tertiär leb-
te. Solche sind z.B.: Stenolemus Bogdanowi, die Gattungen:
Halymorpha, Oncocephalus, Euncerus, Paophilus, Hecalus u.a.m."
Von der in den vorstehenden Zeilen (Übersetzung aus der Rossia,
Bd. Turkestan) angeführten Eigenart u. interessanten Zusammensetzung
der Schnabelkerffauna Turkestans konnte ich in den Steppen um Per-
rowsk herzlich wenig finden. Ganz abgesehen davon, daß ich mich im
Großen u. Ganzen vorwiegend mit den größeren, an auffallenden Arten
reicheren Insektenordnungen befasst habe u. mir dadurch für die
übrigen Kerfe wenig Zeit übriggeblieben ist, vernachlässigte ich nament-
lich die Kleineren u. Kleinsten Mitglieder der Kaukerfordnung, wie Schild-
Blattläuse, Kleinzirpen etc. teils aus Unkenntnis iherer systematischen Stellung,
teils infolge Mangels an technischen Hilfsmitteln, wie Lupe u.sw., vollstän-
dig. Übrigens habe ich von den genannten Familien auch nicht viel ge-
sehen, außer Blattlauskolonien auf den diversen Sträuchern; namentlich
die Tamariske
nschien der Wohnplatz des verschiedensten kleinen Unge-ziefers zu sein, da ihre Stengelspitzen vielfach mit klebrigen Ausscheidungen,
Wucherungen, Gallen etc. bedeckt waren. Kleinzirpen erinnere ich mich
beinahe gar keine gesehen zu haben, doch fand ich auf den Steppen-
sträuchern öfters eine Art Kuckucksspeichel, der wohl irgend einer Schaum-
cikade zuzuschreiben war. Von den Singzirpen kam mir nur eine
einzige Singcikade zu Gesicht; sie flog verhältnismäßig selten
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Schnabelkerfe (Hemiptera)
"Die Ordnung der Halbdecken (Hemiptera) beinhaltet in
Turkestan nach der Zählung Osekanins 335 Gattungen mit 714 Arten,
von welchen auf allgemein paläarktische Arten 29 %, auf mittelindische
20 %, auf europäisch-sibirische 5 % auf mandschurische 0,1% u.
auf endemische Arten 46 % entfallen. Die ungeheuere Anzahl der
endemischen Arten weist auf die Eigenart der Halbdeckenfauna Turkes-
tans hin. Manche Formen bieten ein großes Interesse infolge iherer schar-
fen Besonderheiten u. ihres alten Ursprungs; manche von ihnen erweien
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Kriegsgefangenenlager Perowsk
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