Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 149

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17/II [1917]

Übernachten im Hotel Bratn. Verleben den 

Tag in Bukarest, da der Morgenzug über-

füllt. Treffen den kleinen Schilling. Er-

fahren, dass die Batterie noch im alten 

Orte. Abends Fahrt nach Buzen. Um 

Mitternacht wieder in Simileasca.


28/I 1917 [sic!]

Mein Helenetrautli, jetzt war ich 

einige Tage fast in Sorge, weil keine 

Nachricht von Dir eintraf, obgleich keine

Briefsperre ist. Ich dachte, Du könntest ei-

nen Rückfall haben, bis gestern Dein lieben,

lieber Brief vom 18-19/II [1917] eintraf. Mein

Trautli, es geht mir gut, auch der kleine 

Husten, der zurückgeblieben war, ver-

liert sich unter dem Einfluss einiger 

wunderbar schöner Vorfrühlingstage (bei 

 Ende der linken Seite 


 Beginn der rechten Seite 

Schee!), die das Herz mit drängender Sehn-

sucht erfüllen wollten. Aber in diesen end-

losen Kriegsmonaten darf sich der Soldat 

auch durch tiefes nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Heute kann ich Dir noch einmal Geld schicken, 

da ich meine Reisegelder einnehmen werde. Ich

denke 30-40 M.[ark] Ich kann sie wirklich entbehren,

da ich morgen schon wieder 20 M.[ark] Löhnung empfan-

ge, noch Geld habe und mit meiner Löhnung 

reichen werde - durchaus reichen kann. Aus-

serdem ist es mir ein so beruhigender Gedan-

ke, dass die 100 M.[ark] damit fast ganz erledigt

sind. Mein Trautli, ich danke Dir für die 

angekündigten Pakete, die mich hoffentlich noch 

erreichen werden. Weitere Sendungen sind

allerdings wohl zwecklos. Ich bitte Dich, die 

selben daher einzustellen.

Unser liebes, schwarzes Büchlein mit unser

beider Gedichten habe ich, wie ich schon einmal 

 Ende der rechten Seite 

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17/II [1917]

Übernachten im Hotel Bratn. Verleben den 

Tag in Bukarest, da der Morgenzug über-

füllt. Treffen den kleinen Schilling. Er-

fahren, dass die Batterie noch im alten 

Orte. Abends Fahrt nach Buzen. Um 

Mitternacht wieder in Simileasca.


28/I 1917 [sic!]

Mein Helenetrautli, jetzt war ich 

einige Tage fast in Sorge, weil keine 

Nachricht von Dir eintraf, obgleich keine

Briefsperre ist. Ich dachte, Du könntest ei-

nen Rückfall haben, bis gestern Dein lieben,

lieber Brief vom 18-19/II [1917] eintraf. Mein

Trautli, es geht mir gut, auch der kleine 

Husten, der zurückgeblieben war, ver-

liert sich unter dem Einfluss einiger 

wunderbar schöner Vorfrühlingstage (bei 

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Schee!), die das Herz mit drängender Sehn-

sucht erfüllen wollten. Aber in diesen end-

losen Kriegsmonaten darf sich der Soldat 

auch durch tiefes nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Heute kann ich Dir noch einmal Geld schicken, 

da ich meine Reisegelder einnehmen werde. Ich

denke 30-40 M.[ark] Ich kann sie wirklich entbehren,

da ich morgen schon wieder 20 M.[ark] Löhnung empfan-

ge, noch Geld habe und mit meiner Löhnung 

reichen werde - durchaus reichen kann. Aus-

serdem ist es mir ein so beruhigender Gedan-

ke, dass die 100 M.[ark] damit fast ganz erledigt

sind. Mein Trautli, ich danke Dir für die 

angekündigten Pakete, die mich hoffentlich noch 

erreichen werden. Weitere Sendungen sind

allerdings wohl zwecklos. Ich bitte Dich, die 

selben daher einzustellen.

Unser liebes, schwarzes Büchlein mit unser

beider Gedichten habe ich, wie ich schon einmal 

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  • April 2, 2018 14:52:00 Enrico Seelig

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    17/II [1917]

    Übernachten im Hotel Bratn. Verleben den 

    Tag in Bukarest, da der Morgenzug über-

    füllt. Treffen den kleinen Schilling. Er-

    fahren, dass die Batterie noch im alten 

    Orte. Abends Fahrt nach Buzen. Um 

    Mitternacht wieder in Simileasca.


    28/I 1917 [sic!]

    Mein Helenetrautli, jetzt war ich 

    einige Tage fast in Sorge, weil keine 

    Nachricht von Dir eintraf, obgleich keine

    Briefsperre ist. Ich dachte, Du könntest ei-

    nen Rückfall haben, bis gestern Dein lieben,

    lieber Brief vom 18-19/II [1917] eintraf. Mein

    Trautli, es geht mir gut, auch der kleine 

    Husten, der zurückgeblieben war, ver-

    liert sich unter dem Einfluss einiger 

    wunderbar schöner Vorfrühlingstage (bei 

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    Schee!), die das Herz mit drängender Sehn-

    sucht erfüllen wollten. Aber in diesen end-

    losen Kriegsmonaten darf sich der Soldat 

    auch durch tiefes nicht aus der Ruhe bringen lassen.

    Heute kann ich Dir noch einmal Geld schicken, 

    da ich meine Reisegelder einnehmen werde. Ich

    denke 30-40 M.[ark] Ich kann sie wirklich entbehren,

    da ich morgen schon wieder 20 M.[ark] Löhnung empfan-

    ge, noch Geld habe und mit meiner Löhnung 

    reichen werde - durchaus reichen kann. Aus-

    serdem ist es mir ein so beruhigender Gedan-

    ke, dass die 100 M.[ark] damit fast ganz erledigt

    sind. Mein Trautli, ich danke Dir für die 

    angekündigten Pakete, die mich hoffentlich noch 

    erreichen werden. Weitere Sendungen sind

    allerdings wohl zwecklos. Ich bitte Dich, die 

    selben daher einzustellen.

    Unser liebes, schwarzes Büchlein mit unser

    beider Gedichten habe ich, wie ich schon einmal 

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  • April 2, 2018 14:51:52 Enrico Seelig

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    17/II [1917]

    Übernachten im Hotel Bratn. Verleben den 

    Tag in Bukarest, da der Morgenzug über-

    füllt. Treffen den kleinen Schilling. Er-

    fahren, dass die Batterie noch im alten 

    Orte. Abends Fahrt nach Buzen. Um 

    Mitternacht wieder in Simileasca.


    28/I 1917 [sic!]

    Mein Helenetrautli, jetzt war ich 

    einige Tage fast in Sorge, weil keine 

    Nachricht von Dir eintraf, obgleich keine

    Briefsperre ist. Ich dachte, Du könntest ei-

    nen Rückfall haben, bis gestern Dein lieben,

    lieber Brief vom 18-19/II [1917] eintraf. Mein

    Trautli, es geht mir gut, auch der kleine 

    Husten, der zurückgeblieben war, ver-

    liert sich unter dem Einfluss einiger 

    wunderbar schöner Vorfrühlingstage (bei 

     Ende der linken Seite 


     Beginn der rechten Seite 

    Schee!), die das Herz mit drängender Sehn-

    sucht erfüllen wollten. Aber in diesen end-

    losen Kriegsmonaten darf sich der Soldat 

    auch durch tiefes nicht aus der Ruhe bringen lassen.

    Heute kann ich Dir noch einmal Geld schicken, 

    da ich meine Reisegelder einnehmen werde. Ich

    denke 30-40 M.[ark] Ich kann sie wirklich entbehren,

    da ich morgen schon wieder 20 M.[ark] Löhnung empfan-

    ge, noch Geld habe und mit meiner Löhnung 

    reichen werde - durchaus reichen kann. Aus-

    serdem ist es mir ein so beruhigender Gedan-

    ke, dass die 100 M.8ark] damit fast ganz erledigt

    sind. Mein Trautli, ich danke Dir für die 

    angekündigten Pakete, die mich hoffentlich noch 

    erreichen werden. Weitere Sendungen sind

    allerdings wohl zwecklos. Ich bitte Dich, die 

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    Unser liebes, schwarzes Büchlein mit unser

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    ID
    837 / 3703
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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