Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 34

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ich auf Beobachtung. Es ist die

frühere Hauptbeobachtung,

die jetzige ist am Schützengra-

ben. Der Ort meiner Tätigkeit

ist ein Hochstand am Wald-

rande einige hundert Meter

hinter dem Schützengraben.

Am Fusse desselben befindet

sich ein sehr kleiner bomben-

sicherer Unterstand, der durch

einen Ofen heizbar ist, eini-

ge hundert Meter weiter

im Walde befindet sich ein

grösserer geheizter Unter-

stand, der gleichfalls bom-

bensicher eingedeckt ist.

Ich bin vorläufig ein Zwischen-

ding zwischen Fernsprecher

und Hilfsbeobachter, doch

 

 

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brauche ich als Unteroffizier

keine Leitungspatrouille zu

machen oder sonstigen Ar-

beitsdienst. ich bin nur am

Fernsprechapparat in den Un-

terständen oder auf dem Hoch-

stand. Hier wird es natürlich

im Winter sehr kalt sein,

dafür habe ich aber meine warme

Unterkleidung, im Winter Alkohol

und selbstverständlich die

stillschweigende Erlaubnis, mich

im Unterstand zu wärmen,

wenn es allzukalt wird; nöti-

genfalls kann ich mich ja oben

ablösen lassen. Während der

Nachtwache im Unterstand sind

wir so leichtsinnig, dass wir

alle schlafen, d. heisst dösen. Ei-


 

 

 

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ich auf Beobachtung. Es ist die

frühere Hauptbeobachtung,

die jetzige ist am Schützengra-

ben. Der Ort meiner Tätigkeit

ist ein Hochstand am Wald-

rande einige hundert Meter

hinter dem Schützengraben.

Am Fusse desselben befindet

sich ein sehr kleiner bomben-

sicherer Unterstand, der durch

einen Ofen heizbar ist, eini-

ge hundert Meter weiter

im Walde befindet sich ein

grösserer geheizter Unter-

stand, der gleichfalls bom-

bensicher eingedeckt ist.

Ich bin vorläufig ein Zwischen-

ding zwischen Fernsprecher

und Hilfsbeobachter, doch

 

 

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brauche ich als Unteroffizier

keine Leitungspatrouille zu

machen oder sonstigen Ar-

beitsdienst. ich bin nur am

Fernsprechapparat in den Un-

terständen oder auf dem Hoch-

stand. Hier wird es natürlich

im Winter sehr kalt sein,

dafür habe ich aber meine warme

Unterkleidung, im Winter Alkohol

und selbstverständlich die

stillschweigende Erlaubnis, mich

im Unterstand zu wärmen,

wenn es allzukalt wird; nöti-

genfalls kann ich mich ja oben

ablösen lassen. Während der

Nachtwache im Unterstand sind

wir so leichtsinnig, dass wir

alle schlafen, d. heisst dösen. Ei-


 

 

 


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  • June 8, 2017 18:37:34 Anna Conrad

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    ich auf Beobachtung. Es ist die

    frühere Hauptbeobachtung,

    die jetzige ist am Schützengra-

    ben. Der Ort meiner Tätigkeit

    ist ein Hochstand am Wald-

    rande einige hundert Meter

    hinter dem Schützengraben.

    Am Fusse desselben befindet

    sich ein sehr kleiner bomben-

    sicherer Unterstand, der durch

    einen Ofen heizbar ist, eini-

    ge hundert Meter weiter

    im Walde befindet sich ein

    grösserer geheizter Unter-

    stand, der gleichfalls bom-

    bensicher eingedeckt ist.

    Ich bin vorläufig ein Zwischen-

    ding zwischen Fernsprecher

    und Hilfsbeobachter, doch

     

     

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    brauche ich als Unteroffizier

    keine Leitungspatrouille zu

    machen oder sonstigen Ar-

    beitsdienst. ich bin nur am

    Fernsprechapparat in den Un-

    terständen oder auf dem Hoch-

    stand. Hier wird es natürlich

    im Winter sehr kalt sein,

    dafür habe ich aber meine warme

    Unterkleidung, im Winter Alkohol

    und selbstverständlich die

    stillschweigende Erlaubnis, mich

    im Unterstand zu wärmen,

    wenn es allzukalt wird; nöti-

    genfalls kann ich mich ja oben

    ablösen lassen. Während der

    Nachtwache im Unterstand sind

    wir so leichtsinnig, dass wir

    alle schlafen, d. heisst dösen. Ei-


     

     

     

  • June 8, 2017 18:36:56 Anna Conrad

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    ich auf Beobachtung. Es ist die

    frühere Hauptbeobachtung,

    die jetzige ist am Schützengra-

    ben. Der Ort meiner Tätigkeit

    ist ein Hochstand am wald-

    rande einige hundert Meter

    hinter dem Schützengraben.

    Am Fusse desselben befindet

    sich ein sehr kleiner bomben-

    sicherer Unterstand, der durch

    einen Ofen heizbar ist, eini-

    ge hundert Meter weiter

    im Walde befindet sich ein

    grösserer geheizter Unter-

    stand, der gleichfalls bom-

    bensicher eingedeckt ist.

    Ich bin vorläufig ein Zwischen-

    ding zwischen Fernsprecher

    und Hilfsbeobachter, doch

     

     

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    brauche ich als Unteroffizier

    keine Leitungspatrouille zu

    machen oder sonstigen Ar-

    beitsdienst. ich bin nur am

    Fernsprechapparat in den Un-

    terständen oder auf dem Hoch-

    stand. Hier wird es natürlich

    im Winter sehr kalt sein,

    dafür habe ich aber meine warme

    Unterkleidung, im Winter Alkohol

    und selbstverständlich die

    stillschweigende Erlaubnis, mich

    im Unterstand zu wärmen,

    wenn es allzukalt wird; nöti-

    genfalls kann ich mich ja oben

    ablösen lassen. Während der

    Nachtwache im Unterstand sind

    wir so leichtsinnig, dass wir

    alle schlafen, d. heisst dösen. Ei-


     

     

     


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  • 54.4990282||21.864294||

    Schischkowo

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  • Document location Schischkowo
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ID
837 / 3588
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmidt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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