Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 33
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13/10 16
Mein unendlich lieber Heleneliebling,
wie froh haben mich wieder deine
tapferen Briefe gemacht. Wie emp-
finde ich alles Glück über dich und
unsere goldigen Kinderchen. Ich kann
es mir denken, wie schwer es dir wird,
scharf geistig zu arbeiten, merke
ich es doch auch an mir, dass müde
Nerven sich nicht gerne anstrengen
lassen. Hoffentlich bringt dir der Un-
terricht nicht zuviel Anstrengung.
Du richtest allerhand eingehen-
de Fragen über meine jetzige Tätigkeit
an mich. Ich beantworte sie um-
so lieber als die Antworten dich
nur befriedigen können. Ich gehe
alle 3 Tage auf Beobachtung, nach-
dem bis vor kurzem 2 tägige Ablö-
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sung gewesen war. 2 Tage habe ich
dann fast völlige Ruhe und kann
mich im neuen Unterstand beschäf-
tigen wie ich will. Mit den dor-
tigen Kameraden vertrage ich mich
gut. Ich spiele viel Schach, da sich
3 Einjährige Vizefeldwebel bzw. Un-
teroffiziere ausser mir dort befin-
den. Im ganzen sind wir 7 Mann
im Unterstand, nämlich noch der
Fernsprechunteroff. ein Fernsprecher
und 1 Kanonier zur Bedienung.
Derselbe putzt auch mir meine Sa-
chen, macht das Bett, wäscht für
mich - natürlich gegen ein Entgelt.
Kurz in unserm Unteroffizier-
unterstande führe ich jetzt ein
ganz anderes Leben.
An jedem dritten Tage gehe
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13/10 16
Mein unendlich lieber Heleneliebling,
wie froh haben mich wieder deine
tapferen Briefe gemacht. Wie emp-
finde ich alles Glück über dich und
unsere goldigen Kinderchen. Ich kann
es mir denken, wie schwer es dir wird,
scharf geistig zu arbeiten, merke
ich es doch auch an mir, dass müde
Nerven sich nicht gerne anstrengen
lassen. Hoffentlich bringt dir der Un-
terricht nicht zuviel Anstrengung.
Du richtest allerhand eingehen-
de Fragen über meine jetzige Tätigkeit
an mich. Ich beantworte sie um-
so lieber als die Antworten dich
nur befriedigen können. Ich gehe
alle 3 Tage auf Beobachtung, nach-
dem bis vor kurzem 2 tägige Ablö-
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sung gewesen war. 2 Tage habe ich
dann fast völlige Ruhe und kann
mich im neuen Unterstand beschäf-
tigen wie ich will. Mit den dor-
tigen Kameraden vertrage ich mich
gut. Ich spiele viel Schach, da sich
3 Einjährige Vizefeldwebel bzw. Un-
teroffiziere ausser mir dort befin-
den. Im ganzen sind wir 7 Mann
im Unterstand, nämlich noch der
Fernsprechunteroff. ein Fernsprecher
und 1 Kanonier zur Bedienung.
DErselbe putzt auch mir meine Sa-
chen, macht das Bett, wäscht für
mich - natürlich gegen ein Entgelt.
Kurz in unserm Unteroffizier-
unterstande führe ich jetzt ein
ganz anderes Leben.
An jedem dritten Tage gehe
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Schischkowo
Location(s)
Document location Schischkowo
- ID
- 837 / 3587
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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