Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 109

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eintraf. Ist das Gedicht wirklich so

tief? Alle unsägliche Helene-

nähe spricht aus dem Brief.

Vielleicht kann ich morgen 

länger schreiben. Ich habe tags

über wenig Zeit und abends

muss ich auf den Knien 

schreiben. Wir leben in einem 

Hause, in dem sich nur der nack-

te Fussboden vorfindet, den wir 

jetzt allerdings mit Stroh belegt 

haben. In der letzten Woche 

hatten wir wunderbar milde 

Tage und tiefen Blick auf das 

Gebirge. Etwas unangenehm 

ist es mir, dass ich durch Dein 

Bedenken meine Kriegsanleihe 

nicht rechtzeitig werde ein-

zahlen können. Schicke selbst-

 Ende der linken Seite 


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verständlich auf die alte Adresse

(2. Div.[ision], 1. Armeekorps). Die

Post müsste doch auf Grund des 

Ausweises immer Ersatz leisten. 

Die Infektion bestand in einer Art 

Influenza, die ich mir beim Rei-

nigen einer rumän.[ischen] Bude vom

Dreck und Staub zugezogen habe,

also ganz harmlos.

Meinen goldigen Zwei danke ich

für ihren lieben Brief und ihr 

goldiges Herz. Unsere Kinderchen,

Kinderchen von Eltern, die sich so

lieb haben, müssen ja gut geraten. 

Ich küsse Euch tausendmal.

Dein Reinholdich. 

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eintraf. Ist das Gedicht wirklich so

tief? Alle unsägliche Helene-

nähe spricht aus dem Brief.

Vielleicht kann ich morgen 

länger schreiben. Ich habe tags

über wenig Zeit und abends

muss ich auf den Knien 

schreiben. Wir leben in einem 

Hause, in dem sich nur der nack-

te Fussboden vorfindet, den wir 

jetzt allerdings mit Stroh belegt 

haben. In der letzten Woche 

hatten wir wunderbar milde 

Tage und tiefen Blick auf das 

Gebirge. Etwas unangenehm 

ist es mir, dass ich durch Dein 

Bedenken meine Kriegsanleihe 

nicht rechtzeitig werde ein-

zahlen können. Schicke selbst-

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verständlich auf die alte Adresse

(2. Div.[ision], 1. Armeekorps). Die

Post müsste doch auf Grund des 

Ausweises immer Ersatz leisten. 

Die Infektion bestand in einer Art 

Influenza, die ich mir beim Rei-

nigen einer rumän.[ischen] Bude vom

Dreck und Staub zugezogen habe,

also ganz harmlos.

Meinen goldigen Zwei danke ich

für ihren lieben Brief und ihr 

goldiges Herz. Unsere Kinderchen,

Kinderchen von Eltern, die sich so

lieb haben, müssen ja gut geraten. 

Ich küsse Euch tausendmal.

Dein Reinholdich. 

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  • March 31, 2018 09:39:41 Enrico Seelig

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    eintraf. Ist das Gedicht wirklich so

    tief? Alle unsägliche Helene-

    nähe spricht aus dem Brief.

    Vielleicht kann ich morgen 

    länger schreiben. Ich habe tags

    über wenig Zeit und abends

    muss ich auf den Knien 

    schreiben. Wir leben in einem 

    Hause, in dem sich nur der nack-

    te Fussboden vorfindet, den wir 

    jetzt allerdings mit Stroh belegt 

    haben. In der letzten Woche 

    hatten wir wunderbar milde 

    Tage und tiefen Blick auf das 

    Gebirge. Etwas unangenehm 

    ist es mir, dass ich durch Dein 

    Bedenken meine Kriegsanleihe 

    nicht rechtzeitig werde ein-

    zahlen können. Schicke selbst-

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    verständlich auf die alte Adresse

    (2. Div.[ision], 1. Armeekorps). Die

    Post müsste doch auf Grund des 

    Ausweises immer Ersatz leisten. 

    Die Infektion bestand in einer Art 

    Influenza, die ich mir beim Rei-

    nigen einer rumän.[ischen] Bude vom

    Dreck und Staub zugezogen habe,

    also ganz harmlos.

    Meinen goldigen Zwei danke ich

    für ihren lieben Brief und ihr 

    goldiges Herz. Unsere Kinderchen,

    Kinderchen von Eltern, die sich so

    lieb haben, müssen ja gut geraten. 

    Ich küsse Euch tausendmal.

    Dein Reinholdich. 

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    ID
    837 / 3663
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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