Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 57
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Einfügung oben links:
Eben als die
Nachricht ankam
sprach ich mit Franz
Lingk. Die Sendung
kostet 9 M.[ark] 50. Sende die-
selben an seine Mutter und
unterhandle mir ihr wegen
weiterer Sendungen. Die Bestimmungen
sind allerdings zur Zeit wieder
verschärft und wir
machen uns unter
Umständen strafbar.
Das würde mich
allerdings
höchstens für
die erste
Zeit abhalten.
Beginn der linken Seite
9/XI [19]16
Mein unendlich lieber,
morgen geht es los, die nächste
Nacht werden wir dann wohl noch in einer
der rückwärts von uns besetzten Ortschaften
zubringen, um am 11. [November 1916] verladen zu werden.
Das ist die letzte Nachricht, die mit ziem-
licher Sicherheit von hier fortgeht. Wann und
wie ich kann, werde ich Dir von unterwegs schreiben.
Auf die Fragen Deines lieben lieben letzten
Briefes kann ich nicht mehr eingehen. Eben
ist die Nachricht durchgekommen, und da ich
gerade morgen die Beobachtung besetzen muss,
muss ich jetzt noch packen und ist schon 9 Uhr.
Leider sind ja auch die Sorgen, die sich in Deinen Fra-
gen aussprechen durch andere, vielleicht grössere überholt.
Mein Helening, Du bist jetzt eine Soldaten-
frau. Eine Welt von Tapferkeit liegt in diesem
einen Wort. Aber denke auch daran, dass
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
Du die Pflicht hast, unendlich viel we-
niger Sorge zu haben, als wenn ich In-
fanterist wäre. Von ganzem Herzen
hoffe ich, dass ich Dir bald eine Nach-
richt schicken kann, die Dir sagt, dass
die neuen Verhältnisse den alten ähneln.
Aber denke daran, dass Du keine be-
sondere Sorge über ein auch 2-3 wö-
chentliches Ausbleiben von Nachrichten
empfinden darfst. Dass ich sonst den
Krieg gar nicht aushalten könnte,
wenn Du wirklich unvernünftig
handeltest.
Denke jeden Abend, dass ich bei
Dir bin, dass ich Deine Hände halte
und Dir sage: Helenelieb, lieb
Helenelieb, mein ganzer, einziger
Mensch, ich tue alles für uns und
wenn ich auch manchmal etwas
Ende der rechten Seite
-
Oben links:
Eben als die Nachricht ankam
sprach ich mit Franz
Lungk. Die Sendung
kostet 9 M.[ark] 50. Sende die-
selben an seine Mutter und
unterhandle mir ihr wegen
weiterer Sendungen. Die Bestimmungen
sind allerdings zur Zeit wieder
verschärft und wir
machen uns unter
Umständen strafbar.
Das würde mich
allerdings
höchstens für
die erste
Zeit abhalten.
Beginn der linken Seite
9/XI [19]16
Mein unendlich lieber,
morgen geht es los, die nächste
Nacht werden wir dann wohl noch in einer
der rückwärts von uns besetzten Ortschaften
zubringen, um am 11. [November 1916] verladen zu werden.
Das ist die letzte Nachricht, die mit ziem-
licher Sicherheit von hier fortgeht. Wann und
wie ich kann, werde ich Dir von unterwegs schreiben.
Auf die Fragen Deines lieben lieben letzten
Briefes kann ich nicht mehr eingehen. Eben
ist die Nachricht durchgekommen, und da ich
gerade morgen die Beobachtung besetzen muss,
muss ich jetzt noch packen und ist schon 9 Uhr.
Leider sind ja auch die Sorgen, die sich in Deinen Fra-
gen aussprechen durch andere, vielleicht grössere überholt.
Mein Helening, Du bist jetzt eine Soldaten-
frau. Eine Welt von Tapferkeit liegt in diesem
einen Wort. Aber denke auch daran, dass
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
Du die Pflicht hast, unendlich viel we-
niger Sorge zu haben, als wenn ich In-
fanterist wäre. Von ganzem Herzen
hoffe ich, dass ich Dir bald eine Nach-
richt schicken kann, die Dir sagt, dass
die neuen Verhältnisse den alten ähneln.
Aber denke daran, dass Du keine be-
sondere Sorge über ein auch 2-3 wö-
chentliches Ausbleiben von Nachrichten
empfinden darfst. Dass ich sonst den
Krieg gar nicht aushalten könnte,
wenn Du wirklich unvernünftig
handeltest.
Denke jeden Abend, dass ich bei
Dir bin, dass ich Deine Hände halte
und Dir sage: Helenelieb, lieb
Helenelieb, mein ganzer, einziger
Mensch, ich tue alles für uns und
wenn ich auch manchmal etwas
Ende der rechten Seite
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Oben links:
Eben als die Nachricht ankam
sprach ich mit Franz
Lungk. Die Sendung
kostet 9 M.[ark] 50. Sende die-
selben an seine Mutter und
unterhandle mir ihr wegen
weiterer Sendungen. Die Bestimmungen
sind allerdings zur Zeit wieder
verschärft und wir
machen uns unter
Umständen strafbar.
Das würde mich
allerdings
höchstens für
die erste
Zeit abhalten.
Beginn der linken Seite
9/XI [19]16
Mein unendlich lieber,
morgen geht es los, die nächste
Nacht werden wir dann wohl noch in einer
der rückwärts von uns besetzten Ortschaften
zubringen, um am 11. [November 1916] verladen zu werden.
Das ist die letzte Nachricht, die mit ziem-
licher Sicherheit von hier fortgeht. Wann und
wie kann, werde ich Dir von unterwegs schreiben.
Auf die Fragen Deines lieben lieben letzten
Briefes kann ich nicht mehr eingehen. Eben
ist die Nachricht durchgekommen, und da ich
gerade morgen die Beobachtung besetzen muss,
muss ich jetzt noch packen und [es] ist schon 9 Uhr.
Leider sind ja auch die Sorgen, die sich in Deinen Fra-
gen aussprechen durch andere, vielleicht grössere überhck .
Mein Helening, Du bist jetzt eine Soldaten-
frau. Eine Welt von Tapferkeit liegt in diesem
einen Wort. Aber denke auch daran, dass
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
Du die Pflicht hast, unendlich viel we-
niger Sorge zu haben, als wenn ich In-
fanterist wäre. Von ganzem Herzen
hoffe ich, dass ich Dir bald eine Nach-
richt schicken kann, die Dir sagt, dass
die neuen Verhältnisse den alten ähneln.
Aber denke daran, dass Du keine be-
sondere Sorge über ein auch 2-3 wö-
chentliches Ausbleiben von Nachrichten
empfinden darfst. Dass ich sonst den
Krieg gar nicht aushalten könnte,
wenn Du wirklich unvernünftig
handeltest.
Denke jeden Abend, dass ich bei
Dir bin, dass ich Deine Hände halte
und Dir sage: Helenelieb, lieb
Helenelieb, mein ganzer, einziger
Mensch, ich tue alles für uns und
wenn ich auch manchmal etwas
Ende der rechten Seite
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- 837 / 3611
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
November 9, 1916
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- Western Front
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