Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 100

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 Beginn der linken Seite 

Frauen knien, augenscheinlich 

findet eine Totenmesse statt. 

28/XII [1916]

Morgens zum ersten Male 

nach langer, langer Zeit Fuss-

sport. Nachmittags in der 

Stadt: Kaffee, Kuchen An-

sichtskarten. 

29/XII [1916]

Befehl zum Abmarsch. Es geht 

an die rumänische Front. 

 Ende der linken Seite 


 Ende der rechten Seite 

27/XII [19]16

Mein Herzenstrautli, mein lieb Helenelieb,

wie seltsam sind diese Tage. Die freien 

Stunden bringe ich in der Stadt zu, die auf dem 

Gebiet der Architektur viel Schönes, dem des 

Menschengetriebes in einer eben eroberten Stadt 

viel Interessantes, aber auch viel Abstossendes bietet.

Bald wird es weitergehen. Wie bin ich in diesen 

Weihnachtstagen heimatlos gewesen, mit Absicht 

einsam, weil ich mich Deiner Einsamkeit dann 

näher fühle. Mit welcher Spannung warte ich

auf die Antwort unseres Gegners. Ob sie nicht 

dort eine Brücke zur Verständigung wird, wenn 

sie auch noch so schmal ist. Ich hoffe so sehr

darauf in einer Zeit, die mich jetzt 1 1/2 Monat[e] 

ohne Nachricht von Euch lässt.

In unendlicher, restloser Nähe bin ich 

ganz Du. Mein Helenetrautli, mein 

edles jung Gemahl, wie bist Du mein 

einziger Mensch.

Dein Ich. 

 Ende der rechten Seite 

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 Beginn der linken Seite 

Frauen knien, augenscheinlich 

findet eine Totenmesse statt. 

28/XII [1916]

Morgens zum ersten Male 

nach langer, langer Zeit Fuss-

sport. Nachmittags in der 

Stadt: Kaffee, Kuchen An-

sichtskarten. 

29/XII [1916]

Befehl zum Abmarsch. Es geht 

an die rumänische Front. 

 Ende der linken Seite 


 Ende der rechten Seite 

27/XII [19]16

Mein Herzenstrautli, mein lieb Helenelieb,

wie seltsam sind diese Tage. Die freien 

Stunden bringe ich in der Stadt zu, die auf dem 

Gebiet der Architektur viel Schönes, dem des 

Menschengetriebes in einer eben eroberten Stadt 

viel Interessantes, aber auch viel Abstossendes bietet.

Bald wird es weitergehen. Wie bin ich in diesen 

Weihnachtstagen heimatlos gewesen, mit Absicht 

einsam, weil ich mich Deiner Einsamkeit dann 

näher fühle. Mit welcher Spannung warte ich

auf die Antwort unseres Gegners. Ob sie nicht 

dort eine Brücke zur Verständigung wird, wenn 

sie auch noch so schmal ist. Ich hoffe so sehr

darauf in einer Zeit, die mich jetzt 1 1/2 Monat[e] 

ohne Nachricht von Euch lässt.

In unendlicher, restloser Nähe bin ich 

ganz Du. Mein Helenetrautli, mein 

edles jung Gemahl, wie bist Du mein 

einziger Mensch.

Dein Ich. 

 Ende der rechten Seite 


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  • March 31, 2018 08:19:58 Enrico Seelig

     Beginn der linken Seite 

    Frauen knien, augenscheinlich 

    findet eine Totenmesse statt. 

    28/XII [1916]

    Morgens zum ersten Male 

    nach langer, langer Zeit Fuss-

    sport. Nachmittags in der 

    Stadt: Kaffee, Kuchen An-

    sichtskarten. 

    29/XII [1916]

    Befehl zum Abmarsch. Es geht 

    an die rumänische Front. 

     Ende der linken Seite 


     Ende der rechten Seite 

    27/XII [19]16

    Mein Herzenstrautli, mein lieb Helenelieb,

    wie seltsam sind diese Tage. Die freien 

    Stunden bringe ich in der Stadt zu, die auf dem 

    Gebiet der Architektur viel Schönes, dem des 

    Menschengetriebes in einer eben eroberten Stadt 

    viel Interessantes, aber auch viel Abstossendes bietet.

    Bald wird es weitergehen. Wie bin ich in diesen 

    Weihnachtstagen heimatlos gewesen, mit Absicht 

    einsam, weil ich mich Deiner Einsamkeit dann 

    näher fühle. Mit welcher Spannung warte ich

    auf die Antwort unseres Gegners. Ob sie nicht 

    dort eine Brücke zur Verständigung wird, wenn 

    sie auch noch so schmal ist. Ich hoffe so sehr

    darauf in einer Zeit, die mich jetzt 1 1/2 Monat[e] 

    ohne Nachricht von Euch lässt.

    In unendlicher, restloser Nähe bin ich 

    ganz Du. Mein Helenetrautli, mein 

    edles jung Gemahl, wie bist Du mein 

    einziger Mensch.

    Dein Ich. 

     Ende der rechten Seite 


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    ID
    837 / 3654
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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