Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 16

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16/9 16.

Mein unendlich liebes Traut-

chen, wie bin ich bei Dir. Wir

sitzen alle um den Tisch, lesen

oder schreiben, die Kerze spen-

det hinreichendes Licht (im

Gegensatz zur elektr. Lampe -

bitte schicke umgehend den

Rest der Kerzen!) Der Ofen

spendet Wärme, kurz es ist

so behaglich, wie es hier mög-

lich ist, nur Cigarren oder

Cigaretten fehlen. Draussen

ist es kalt und regnerisch,

novemberhaft. Wie denke ich

an unser tiefes Heim und an

dich, du liebe, liebe, traute Ge-

stalt, die hindurch geht durch

unsere Räume - und der Glaube,


 Right Page 

dass uns unser Leben in ab-

sehbarer Zeit wiederkommen

muss, erfüllt mich mit Trost

und Wärme.

  Jetzt habe ich schon den drit-

ten Brief von dir erhalten.

Wie danke ich dir für dein

regelmäßiges Schreiben. Ich

empfinde wie du, dass ein

Tag ein ganz anderes gesicht

hat, wenn ein Schreiben vom

liebsten Lieben eintrifft.

   Leider habe ich unterwegs auf

der - allerdings kurzen - Reise

nicht geschrieben, weil ich

morgens beim Aufwachen

doch schon so nahe dem Zie-

le war.

     Hier ist alles beim Alten.

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16/9 16.

Mein unendlich liebes Traut-

chen, wie bin ich bei Dir. Wir

sitzen alle um den Tisch, lesen

oder schreiben, die Kerze spen-

det hinreichendes Licht (im

Gegensatz zur elektr. Lampe -

bitte schicke umgehend den

Rest der Kerzen!) Der Ofen

spendet Wärme, kurz es ist

so behaglich, wie es hier mög-

lich ist, nur Cigarren oder

Cigaretten fehlen. Draussen

ist es kalt und regnerisch,

novemberhaft. Wie denke ich

an unser tiefes Heim und an

dich, du liebe, liebe, traute Ge-

stalt, die hindurch geht durch

unsere Räume - und der Glaube,


 Right Page 

dass uns unser Leben in ab-

sehbarer Zeit wiederkommen

muss, erfüllt mich mit Trost

und Wärme.

  Jetzt habe ich schon den drit-

ten Brief von dir erhalten.

Wie danke ich dir für dein

regelmäßiges Schreiben. Ich

empfinde wie du, dass ein

Tag ein ganz anderes gesicht

hat, wenn ein Schreiben vom

liebsten Lieben eintrifft.

   Leider habe ich unterwegs auf

der - allerdings kurzen - Reise

nicht geschrieben, weil ich

morgens beim Aufwachen

doch schon so nahe dem Zie-

le war.

     Hier ist alles beim Alten.


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  • June 2, 2017 12:13:03 Anna Conrad

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    16/9 16.

    Mein unendlich liebes Traut-

    chen, wie bin ich bei Dir. Wir

    sitzen alle um den Tisch, lesen

    oder schreiben, die Kerze spen-

    det hinreichendes Licht (im

    Gegensatz zur elektr. Lampe -

    bitte schicke umgehend den

    Rest der Kerzen!) Der Ofen

    spendet Wärme, kurz es ist

    so behaglich, wie es hier mög-

    lich ist, nur Cigarren oder

    Cigaretten fehlen. Draussen

    ist es kalt und regnerisch,

    novemberhaft. Wie denke ich

    an unser tiefes Heim und an

    dich, du liebe, liebe, traute Ge-

    stalt, die hindurch geht durch

    unsere Räume - und der Glaube,


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    dass uns unser Leben in ab-

    sehbarer Zeit wiederkommen

    muss, erfüllt mich mit Trost

    und Wärme.

      Jetzt habe ich schon den drit-

    ten Brief von dir erhalten.

    Wie danke ich dir für dein

    regelmäßiges Schreiben. Ich

    empfinde wie du, dass ein

    Tag ein ganz anderes gesicht

    hat, wenn ein Schreiben vom

    liebsten Lieben eintrifft.

       Leider habe ich unterwegs auf

    der - allerdings kurzen - Reise

    nicht geschrieben, weil ich

    morgens beim Aufwachen

    doch schon so nahe dem Zie-

    le war.

         Hier ist alles beim Alten.

  • June 2, 2017 12:06:39 Anna Conrad

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    16/9 16.

    Mein unendlich liebes Traut-

    chen, wie bin ich bei Dir. Wir

    sitzen alle um den Tisch, lesen

    oder schreiben, die Kerze spen-

    det hinreichendes Licht (im

    Gegensatz zur elektr. Lampe -

    bitte schicke umgehend den

    Rest der Kerzen!)


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    ID
    837 / 3570
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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