Tagebuch Reinhold Sieglerschmidt (2), item 54
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Beginn der linken Seite
ich noch einmal schreiben und
versuchen, den Brief fort zu
bekommen. Habe keine über-
triebene Sorge. Ich verspreche
Dir, in jedem Augenblicke an
uns zu denken und Alles zu
tun, was ich für uns tun
kann. Du weisst, ich bin um-
sichtig und vorsichtig. Übri-
gens hat der Rumäne wenig
Artillerie. Sollte ich wider Erwarten
nach dem Westen gehen, so schrei-
be ich sofort an Walter.
In unendlicher Sehnsucht
umfange ich Dich, Küsse ich dich,
Du trautes Gesicht, euch, ihr tapferen
Hände. Dich Du tapfere, sich mühen-
de Stirn. Küsse die Kinderchen.
Dein Ich.
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
8/XI [19]16
Mein Helenelieb, mein lieber Ka-
merad, fühlst Du meine Hand
in der Deinen. Du Lieber, Du Gu-
ter, wie möchte ich Dir helfen,
die Ungewissheit der nächsten
Wochen tapfer durchzuhalten.
Wie ich dir heute morgen schon
schrieb, werden wir in Jelowka
verladen, voraussichtliches Ziel
Rumänien. Da man dieselbe
Batterie, aber unbespannt, an
unsere Stelle setzt, muss man auf
Bewegungskrieg schliessen. Wie
bin ich froh, dass ich so warm
ausgerüstet bin. Wolljacke und
Katzenfell werden schon ihren
Dienst zu leisten vermögen. Mit
Ausnahme der ungemütlichen Jah-
Ende der rechten Seite
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Beginn der linken Seite
ich noch einmal schreiben und
versuchen, den Brief fort zu
bekommen. Habe Meine über-
triebene Sorge. Ich verspreche
Dir, in jedem Augenblick an
uns zu denken und alles zu
tun, was ich für uns tun
kann. Du weisst, ich bin um-
sichtig und vorsichtig. Übri-
gens hat der Rumäne wenig
Artillerie. Sollte ich wider Erwarten
nach dem Westen gehen, so schrei-
be ich sofort an Walter.
In unendlicher Sehnsucht
umfange ich Dich, Küsse ich dich,
Du trautes Gesicht, euch, ihr tapferen
Hände. Dich Du tapfere, sich mühen-
de Stirn. Küsse die Kinderchen.
Dein Ich.
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
8/XI [19]16
Mein Helenelieb, mein lieber Ka-
merad, fühlst Du meine Hand
in der Deinen. Du Lieber, Du Gu-
ter, wie möchte ich Dir helfen,
die Ungewissheit der nächsten
Wochen tapfer durchzuhalten.
Wie ich dir heute morgen schon
schrieb, werden wir in Jelowka
verladen, voraussichtliches Ziel
Rumänien. Da man dieselbe
Batterie, aber unbespannt, an
unsere Stelle setzt, muss man auf
Bewegungskrieg schliessen. Wie
bin ich froh, dass ich so warm
ausgerüstet bin. Wolljacke und
Katzenfell werden schon ihren
Dienst zu leisten vermögen. Mit
Ausnahme der ungemütlichen Jah-
Ende der rechten Seite
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ich noch einmal schreiben und
versuchen, den Brief fort zu
bekommen. Habe Meine über-
triebene Sorge. Ich verspreche
Dir, in jedem Augenblick an
uns zu denken und alles zu
tun, was ich für uns tun
kann. Du weisst, ich bin um-
sichtig und vorsichtig. Übri-
gens hat der Rumäne wenig
Artillerie. Sollte ich wider Erwarten
nach dem Westen gehen, so schrei-
be ich sofort an Walter.
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- 837 / 3608
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
November 8, 1916
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