Tagebuchaufzeichnungen von Reinhold Sieglerschmidt (1), item 149

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 Linke Seite 

19/VI 16

Mein Helenetrautli, mein un-

endliches Glück, wie danke ich

Dir für Deinen Geburtstagsbrief,

der so ganz von Deiner unend-

lichen Nähe spricht, wie danke

ich Dir für die Blumen, die lie-

ben, lieben. Auch Dein nächster

Brief ist schon eingetroffen,

seine Fragen will ich  schnell be-

antworten.

1) Darüber, dass uns die Urlaubszeit

nicht alles erfüllte, was wir

von ihr ersehnten, habe ich Dir

schon geschrieben. Es ist aber das

Fehlende so gering gegenüber

dem Erfüllten - und dem, was

wir für unsere Zukunft zu ver-

teidigen haben. Es wäre ungesund,

 rechte Seite

sich an solche Gedanken krampf-

haft zu klammern, wo wir das

Bewusstsein unseres Liebhabens

in uns tragen. Die Hoffnung

auf unsere gewisse Zukunft

muss uns beherrschen.

2) In meinem damaligen Trau-

me kamst Du aus einer Unter-

grundbahnstation. Ich ent-

sinne mich nicht mehr, ob ich

Dir im Traume Rosen schenkte

oder Du mir. Aber wir gingen

mit Rosen in unser Heimkehr

Die unaussprechliche Seligkeit

dieses Heimgehens empfinde

ich noch jetzt.

3) Auch ich empfinde den Abschied

diesmal  viel schwerer

als das erste Mal. Ich wusste


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150

 Linke Seite 

19/VI 16

Mein Helenetrautli, mein un-

endliches Glück, wie danke ich

Dir für Deinen Geburtstagsbrief,

der so ganz von Deiner unend-

lichen Nähe spricht, wie danke

ich Dir für die Blumen, die lie-

ben, lieben. Auch Dein nächster

Brief ist schon eingetroffen,

seine Fragen will ich  schnell be-

antworten.

1) Darüber, dass uns die Urlaubszeit

nicht alles erfüllte, was wir

von ihr ersehnten, habe ich Dir

schon geschrieben. Es ist aber das

Fehlende so gering gegenüber

dem Erfüllten - und dem, was

wir für unsere Zukunft zu ver-

teidigen haben. Es wäre ungesund,

 rechte Seite

sich an solche Gedanken krampf-

haft zu klammern, wo wir das

Bewusstsein unseres Liebhabens

in uns tragen. Die Hoffnung

auf unsere gewisse Zukunft

muss uns beherrschen.

2) In meinem damaligen Trau-

me kamst Du aus einer Unter-

grundbahnstation. Ich ent-

sinne mich nicht mehr, ob ich

Dir im Traume Rosen schenkte

oder Du mir. Aber wir gingen

mit Rosen in unser Heimkehr

Die unaussprechliche Seligkeit

dieses Heimgehens empfinde

ich noch jetzt.

3) Auch ich empfinde den Abschied

diesmal  viel schwerer

als das erste Mal. Ich wusste



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  • May 1, 2017 08:00:31 Anna Conrad

     Linke Seite 

    19/VI 16

    Mein Helenetrautli, mein un-

    endliches Glück, wie danke ich

    Dir für deinen Geburtstagsbrief,

    der so ganz von Deiner unend-

    lichen Nähe spricht, wie danke

    ich Dir für die Blumen, die lie-

    ben, lieben. Auch dein nächster

    Brief ist schon eingetroffen,

    seine Fragen will ich  schnell be-

    antworten.

    1) Darüber, dass uns die Urlaubs-

    zeit nicht alles erfüllte, was wir

    von ihr ersehnten, habe ich dir

    schon geschrieben. Es ist aber das

    Fehlende so gering gegenüber

    dem Erfüllten - und dem, was

    wir für unsere Zukunft zu ver-

    teidigen haben. Es wäre ungesund,


     rechte Seite

    sich an solche Gedanken krampf-

    haft zu klammern, wo wir das

    Bewusstsein unseres Liebhabens

    in uns tragen. Die Hoffnung

    auf unsere gewisse Zukunft

    muss uns beherrschen.

    2) In meinem damaligen Trau-

    me kamst Du aus einer Unter-

    grundbahnstation. Ich ent-

    sinne mich nicht mehr, ob ich

    Dir im Traume Rosen schenkte

    oder Du mir. Aber wir gingen

    mit Rosen in unser Heimkehr

    Die unaussprechliche Seligkeit

    dieses Heimgehens empfinde

    ich noch jetzt.

    3) Auch ich empfinde den Ab-

    stand diesmal viel schwerer

    als das erste Mal. Ich wusste


  • April 30, 2017 21:13:25 Julia Weinhold

    19/VI 16

    Mein Helenetrautli, mein unendliches

    Glück, wie danke ich

    Dir für deinen Geburtstagsbrief,

    der so ganz von Deiner unendlichen

    Nähe spricht, wie danke

    ich Dir für die Blumen, die lieben,

    lieben. Auch dein nächster

    Brief ist schon eingetroffen,

    seine Fragen will ich  schnell beantworten.

    I) Darüber, dass uns die Urlaubszeit

    nicht alles erfüllte, was wir

    von ihr ersehnten, habe ich dir

    schon geschrieben. Es ist aber das

    Fehlende so gering gegenüber

    dem Erfüllten - und dem, was

    wir für unsere Zukunft zu verteidigen

    haben. Es wäre ungesund,


     rechte Seite 


    sich an solche Gedanken krampfhaft

    zu klammern, wo wir das

    Bewusstsein unseres Liebhabens

    in uns tragen. Die Hoffnung

    auf unsere gewisse Zukunft

    muss uns beherrschen.

    2) In meinem damaligen Traume

    kamst Du aus einer Untergrundbahnstation.

    Ich entsinne

    mich nicht mehr, ob ich

    Dir im Traume Rosen schenkte

    oder Du mir. Aber wir gingen

    mit Rosen in unser Heim  kehr 

    Die unaussprechliche Seligkeit

    dieses Heimgehens empfinde

    ich noch jetzt.

    3) Auch ich empfinde den Abstand

    diesmal viel schwerer

    als das erste Mal. Ich wusste

    in uns tragen.


  • April 30, 2017 21:10:10 Julia Weinhold

    19/VI 16

    Mein Helenetrautli, mein unendliches

    Glück, wie danke ich

    Dir für deinen Geburtstagsbrief,

    der so ganz von Deiner unendlichen

    Nähe spricht, wie danke

    ich Dir für die Blumen, die lieben,

    lieben. Auch dein nächster

    Brief ist schon eingetroffen,

    seine Fragen will ich  schnell beantworten.

    I) Darüber, dass uns die Urlaubszeit

    nicht alles erfüllte, was wir

    von ihr ersehnten, habe ich dir

    schon geschrieben. Es ist aber das

    Fehlende so gering gegenüber

    dem Erfüllten - und dem, was

    wir für unsere Zukunft zu verteidigen

    haben. Es wäre ungesund,


    rechte Seite


    sich an solche Gedanken krampfhaft

    zu klammern, wo wir das

    Bewusstsein unseres Liebhabens

    in uns tragen.


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    Jörn Sieglerschmidt
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