Tagebuchaufzeichnungen von Reinhold Sieglerschmidt (1), item 112

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112

linke Seite 

Russe hier - und wohl auch meist

anders - nur in den Nächten,

und da bin ich ja in der Batterie.

Mit der Dämmerung gehe ich wieder

nach Haus. Der Weg ist jetzt zur neuen

Stellung sehr lang (1½ Stunde)

Die beiden Ruhetage bin ich wie 

bisher Kanonier am alten Ge-

schütz (jetzt wieder 4. Geschütz).

Hin und wieder helfe ich übri-

gens doch arbeiten. Wir haben

jetzt verschiedentlich Nachtangriffe der

Russen abgeschlagen*, die aber nur

bis an unsere Drahtverhaue herange-

kommen sind. Ein Durchbruch ist völlig

ausgeschlossen, ausserdem haben wir

ja hinter unsern 1. Stellungen Reservestellungen,

die durch Stacheldrahtreihen (mehrfach)

geschützt sind, gerade wie die ersten Stellungen.

* Garburowka liegt weiter nach Norden.

 rechte Seite 

An eine Offensive unsererseits ist 

einstweilen natürlich nicht zu 

denken.

Die Namen der Fotografierten auf

den beiden Bildchen stehen auf der

Rückseite. Es handelt sich, wie

Du sehen wirst, nicht um mei-

ne Bedienung. Schicke übrigens

dem "4. Geschütz der 7. Batt.

2. G. R. Fussart. Reg." mal eine

kleine Aufmerksamkeit als

"Ostergruss", vielleicht Cigarren

und Cognac.

Über den Officierkursus schreibe

ich im nächsten Brief. Für heute muss

ich schliessen. Mein Herzenstrautchen,

mein volles, ganzes Glück, ich umfange

dich in grenzenlosem Nahsein,

ich küsse dich tausend-, tausendmal.

                                           Dein Ich.

Ich bin gesund und wohl!!!       



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112

linke Seite 

Russe hier - und wohl auch meist

anders - nur in den Nächten,

und da bin ich ja in der Batterie.

Mit der Dämmerung gehe ich wieder

nach Haus. Der Weg ist jetzt zur neuen

Stellung sehr lang (1½ Stunde)

Die beiden Ruhetage bin ich wie 

bisher Kanonier am alten Ge-

schütz (jetzt wieder 4. Geschütz).

Hin und wieder helfe ich übri-

gens doch arbeiten. Wir haben

jetzt verschiedentlich Nachtangriffe der

Russen abgeschlagen*, die aber nur

bis an unsere Drahtverhaue herange-

kommen sind. Ein Durchbruch ist völlig

ausgeschlossen, ausserdem haben wir

ja hinter unsern 1. Stellungen Reservestellungen,

die durch Stacheldrahtreihen (mehrfach)

geschützt sind, gerade wie die ersten Stellungen.

* Garburowka liegt weiter nach Norden.

 rechte Seite 

An eine Offensive unsererseits ist 

einstweilen natürlich nicht zu 

denken.

Die Namen der Fotografierten auf

den beiden Bildchen stehen auf der

Rückseite. Es handelt sich, wie

Du sehen wirst, nicht um mei-

ne Bedienung. Schicke übrigens

dem "4. Geschütz der 7. Batt.

2. G. R. Fussart. Reg." mal eine

kleine Aufmerksamkeit als

"Ostergruss", vielleicht Cigarren

und Cognac.

Über den Officierkursus schreibe

ich im nächsten Brief. Für heute muss

ich schliessen. Mein Herzenstrautchen,

mein volles, ganzes Glück, ich umfange

dich in grenzenlosem Nahsein,

ich küsse dich tausend-, tausendmal.

                                           Dein Ich.

Ich bin gesund und wohl!!!       




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  • April 10, 2017 10:47:58 Monika Buck

     linke Seite 

    Russe hier - und wohl auch meist

    anders - nur in den Nächten,

    und da bin ich ja in der Batterie.

    Mit der Dämmerung gehe ich wieder

    nach Haus. Der Weg ist jetzt zur neu-

    en Stellung sehr lang (1½ Stunde)

    Die beiden Ruhetage bin ich wie 

    bisher Kanonier am alten Ge-

    schütz (jetzt wieder 4. Geschütz).

    Hin und wieder helfe ich übri-

    gens doch arbeiten. Wir haben

    jetzt verschiedentlich Nachtangriffe der

    Russen abgeschlagen*, die aber nur

    bis an unsere Drahtverhaue herange-

    kommen sind. Ein Durchbruch ist völ-

    lig ausgeschlossen, ausserdem haben wir

    ja hinter unsern 1. Stellungen Reservestellun-

    gen, die durch Stacheldrahtreihen (mehrfach)

    geschützt sind, gerade wie die ersten Stellungen.

    * Garburowka liegt weiter nach Norden.


     rechte Seite 

    An eine Offensive unsererseits ist 

    einstweilen natürlich nicht zu 

    denken.

    Die Namen der Fotografierten auf

    den beiden Bildchen stehen auf der

    Rückseite. Es handelt sich, wie

    du sehen wirst, nicht um mei-

    ne Bedienung. Schicke übrigens

    dem "4. Geschütz der 7. Batt.

    2. G. R. Fussart. Reg." mal eine

    kleine Aufmerksamkeit als

    "Ostergruss", vielleicht Ci-

    garren und Cognac.

    Über den Officierkursus schreibe

    ich im nächsten Brief. Für heute muss

    ich schliessen. Mein Herzenstrautchen,

    mein volles, ganzes Glück, ich um-

    fange dich in grenzenlosem Nahsein,

    ich küsse dich tausend-, tausendmal.

                                               Dein Ich.

    Ich bin gesund und wohl!!!       



  • April 10, 2017 10:42:35 Monika Buck

     linke Seite 

    Russe hier - und wohl auch meist

    anders - nur in den Nächten,

    und da bin ich ja in der Batterie.

    Mit der Dämmerung gehe ich wieder

    nach Haus. Der Weg ist jetzt zur neu-

    en Stellung sehr lang (1½ Stunde)

    Die beiden Ruhetage bin ich wie 

    bisher Kanonier am alten Ge-

    schütz (jetzt wieder 4. Geschütz).

    Hin und wieder helfe ich übri-

    gens doch arbeiten. Wir haben

    jetzt verschiedentlich Nachtangriffe der

    Russen abgeschlagen*, die aber nur

    bis an unsere Drahtverhaue herange-

    kommen sind. Ein Durchbruch ist völ-

    lig ausgeschlossen, ausserdem haben wir

    ja hinter unsern 1. Stellungen Reservestellun-

    gen, die durch Stacheldrahtreihen (mehrfach)

    geschützt sind, gerade wie die ersten Stellungen.

    * Garburowka liegt weiter nach Norden.


     rechte Seite 

    An eine Offensive unsererseits ist 

    einstweilen natürlich nicht zu 

    denken.

    Die Namen der Fotografierten auf

    den beiden Bildchen stehen auf der

    Rückseite. Es handelt sich, wie

    du sehen wirst, nicht um mei-

    ne Bedienung. Schicke übrigens

    dem "4. Geschütz der 7. Batt.

    2. G. R. Fussart. Reg." mal eine



  • April 10, 2017 10:20:48 Monika Buck

     linke Seite 

    Russe hier - und wohl auch meist

    anders - nur in den Nächten,

    und da bin ich ja in der Batterie.

    Mit der Dämmerung gehe ich wieder

    nach Haus. Der Weg ist jetzt zur neu-

    en Stellung sehr lang (1½ Stunde)

    Die beiden Ruhetage bin ich wie 

    bisher Kanonier am alten Ge-

    schütz (jetzt wieder 4. Geschütz).

    Hin und wieder helfe ich übri-

    gens doch arbeiten. Wir haben

    jetzt verschiedentlich Nachtangriffe der

    Russen abgeschlagen*, die aber nur

    bis an unsere Drahtverhaue herange-

    kommen sind. Ein Durchbruch ist völ-

    lig ausgeschlossen, ausserdem haben wir

    ja hinter unsern 1. Stellungen Reservestellun-

    gen, die durch Stacheldrahtreihen (mehrfach)

    geschützt sind, gerade wie die ersten Stellungen.

    * Garburowka liegt weiter nach Norden.



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    836 / 3503
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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