Tagebuchaufzeichnungen von Reinhold Sieglerschmidt (1), item 16
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Tauwetter und Regen.
4/I 1916
2. Wache in dunkler Nacht
bei Tauwetter. Die Wege
sind noch gefroren. Die
Luft ist milde, mit Feuchtigkeit
gesättigt, Tauwind
flügelt durch die Nacht.
5/I 1916
Vormittags Ausschlafen.
Nachmittags holen wir
Bäume aus dem Wald
und verstärken den künstlichen
Wald um die Batterie.
6/I 1916
Vormittags Arbeitsdienst
beim Offiziersquartier. Schneeschippen.
Es herrscht immer-
Seitenumbruch
noch Tauwetter. Die Luft ist
von Feuchtigkeit erfüllt. voll
vom Dufte geschmolzenem
Schnees, die Wälder brauen
im Nebel wie Gebirgswälder
an nassen Tagen. Mutter
Erde streckt sich überall
tiefbraun durch ihr zerrissenes
weisses Kleid. Alles ist
nass, zerfliessend, weckt
ursprüngliche, triebhafte
Gefühle, wie sie vielleicht
schon in Urzeiten in der
Menschheit lebten.
Mein innig, innig Lieber,
wie bin ich Dir nah, über alles
Mass nah. Tust Du auch Alles
für Dich? Darfst Du auch schon
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- ID
- 836 / 3407
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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