Tagebuchaufzeichnungen von Reinhold Sieglerschmidt (1), item 77
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21/III 16
Mein unendlich nahes Leben,eben bin ich 2 Stunden restlos
bei Dir gewesen. Ich habe heute
wieder Wache. Sie ist mir
ganz tief, ganz erfüllt gewesen
durch deinen Brief vom 16. und 17.,
der heute Nachmittag eintraf.
Meine Lenehelene, mein Ich, mein
innig liebes jung Gemahl, wie
froh wäre es, wenn die Urlaubsaussichten
sich verwirklichen.
Die erste, grössere Hälfte der
Zeit könnten wir wunschlos
glücklich sein. Um so schwerer
wird uns ja die neue Trennung
werden, aber ich glaube, dass das
Glück solcher Tag doch mehr
Kraft als Schwächung bringt.
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Gestern und vorgestern haben
die Russen zum ersten Male
hier oben einen Angriff grossen
Stiles gemacht. Sie haben sich
dazu das weiter südlich liegende
Gebiet ausgesucht, das wir
auch durchzogen haben. Ununterbrochen
hörte man auch in
der Nacht das Gerumpse der
Kanonen und Minenwerfer.
Etwa 10000 Tote hat der Feind
dabei gelassen, also mindestens
1 Armeekorps eingebüsst,
ohne Erfolg zu haben. Darum
brauchst du nun nicht um
mich gerade in grösserer
Sorge zu sein. In unserer
Gegend würde er auf Illuset
oder auf die Bahnlinie bei Jelowska
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- ID
- 836 / 3468
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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