Tagebuchaufzeichnungen von Reinhold Sieglerschmidt (1), item 46
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um einen versteckten Bronchial Katarrh.
Mit Sorge denke ich an denUnterricht bei Auerbach, da er
dich zwingt, bei jedem Wetter
auszugehen und da er die
Stimme anstrengt und damit
den Hustenreiz wiederbringen
kann. Mein einziges
Glück auf der Welt, denke daran, was
Du unserm Leben schuldest. Schreibe
mir in jedem Briefe eingehend, wie
es Dir geht, miss dich täglich zur
Hauptfieberzeit und schreibe mir die
Temperaturen.
Du hast wirklich jetzt keinerlei Recht
zu einer besonderen Sorge, ehe eine neue
Nachricht von mir es dir gibt. Wie ich
schon schrieb, werden wir aller Voraussicht
nach noch längere Zeit hierbleiben.
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Eine plötzliche Änderung der
Stellung, wie sie im Bewegungskrieg
so häufig war, ist sehr
unwahrscheinlich, da es sich
doch nur um den Transport
auf einen neuen Kriegsschauplatz
handeln könnte und
hierzu Vorbereitungen notwendig
sind. Unsere Stellung
bleibt andauernd unentdeckt,
trotzdem kürzlich z.B. ein russischer
Flieger über unsere Batterie
hinwegkam. Unsere Verpflegung
ist ausreichend wenn auch
nicht mehr so gut wie um Weihnachten.
Es ist wenig zu arbeiten. Ich fühle mich
kaum noch als "Krieger" und du schädigst
Deine, unsere Gesundheit durch
solche Sorge!
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- ID
- 836 / 3437
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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- Western Front
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