Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 59

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 linke Seite 

Baumgruppen, dahinter  eine bläuliche

Wolkenwand und die braunrote

Morgenröte des Oktober. Es

hat wieder gereift. Wir gehen

in Stellung bei  [Auslassung]

bauen Unterstand und schiessen.

Schlafen warm und eng in geheiztem

Unterstand.


12. X. 15

Der Tagesbeginn steht unter

dem Zeichen trauriger, moralischer

Verwilderung. Jagd mit dem

Revolver in der Hand auf ein

Schwein, welches der Batterie einen

Besuch abstattet. Trotz Kopfschuss

leider erfolglos. Es gibt

nichts Zäheres als ein Schwein,

nämlich im Leben, im Tode

sind sie meistens zart und


 rechte Seite 

gefühlvoll.

Das Wetter wird schön. Da es windstill

ist, ist es im Freien ganz

behaglich, wenn auch nicht mehr

wirklich warm. Wir schiessen verschiedentlich.

Abends Post, Nachrichten von

zu Haus und aus der Welt. Es steht auch

im Westen gut, aber Walter ist verwundet

- in der Champagne, an einer der

schwierigsten Stellen. Gott sei dank,

die Verletzung soll nicht schwer sein!!

So merkwürdig es klingt, es ist

für mich bei der Schwere der Kämpfe

im Westen fast eine Beruhigung

nach der Sorge der letzten Tage,

ihn in Charleville sicher liegen

zu wissen. Für wenigstens

einige Monate ist er doch jetzt

ausser Gefahr!!

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 linke Seite 

Baumgruppen, dahinter  eine bläuliche

Wolkenwand und die braunrote

Morgenröte des Oktober. Es

hat wieder gereift. Wir gehen

in Stellung bei  [Auslassung]

bauen Unterstand und schiessen.

Schlafen warm und eng in geheiztem

Unterstand.


12. X. 15

Der Tagesbeginn steht unter

dem Zeichen trauriger, moralischer

Verwilderung. Jagd mit dem

Revolver in der Hand auf ein

Schwein, welches der Batterie einen

Besuch abstattet. Trotz Kopfschuss

leider erfolglos. Es gibt

nichts Zäheres als ein Schwein,

nämlich im Leben, im Tode

sind sie meistens zart und


 rechte Seite 

gefühlvoll.

Das Wetter wird schön. Da es windstill

ist, ist es im Freien ganz

behaglich, wenn auch nicht mehr

wirklich warm. Wir schiessen verschiedentlich.

Abends Post, Nachrichten von

zu Haus und aus der Welt. Es steht auch

im Westen gut, aber Walter ist verwundet

- in der Champagne, an einer der

schwierigsten Stellen. Gott sei dank,

die Verletzung soll nicht schwer sein!!

So merkwürdig es klingt, es ist

für mich bei der Schwere der Kämpfe

im Westen fast eine Beruhigung

nach der Sorge der letzten Tage,

ihn in Charleville sicher liegen

zu wissen. Für wenigstens

einige Monate ist er doch jetzt

ausser Gefahr!!


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  • June 30, 2018 17:00:54 Eva Anna Welles (AUT)

     linke Seite 

    Baumgruppen, dahinter  eine bläuliche

    Wolkenwand und die braunrote

    Morgenröte des Oktober. Es

    hat wieder gereift. Wir gehen

    in Stellung bei  [Auslassung]

    bauen Unterstand und schiessen.

    Schlafen warm und eng in geheiztem

    Unterstand.


    12. X. 15

    Der Tagesbeginn steht unter

    dem Zeichen trauriger, moralischer

    Verwilderung. Jagd mit dem

    Revolver in der Hand auf ein

    Schwein, welches der Batterie einen

    Besuch abstattet. Trotz Kopfschuss

    leider erfolglos. Es gibt

    nichts Zäheres als ein Schwein,

    nämlich im Leben, im Tode

    sind sie meistens zart und


     rechte Seite 

    gefühlvoll.

    Das Wetter wird schön. Da es windstill

    ist, ist es im Freien ganz

    behaglich, wenn auch nicht mehr

    wirklich warm. Wir schiessen verschiedentlich.

    Abends Post, Nachrichten von

    zu Haus und aus der Welt. Es steht auch

    im Westen gut, aber Walter ist verwundet

    - in der Champagne, an einer der

    schwierigsten Stellen. Gott sei dank,

    die Verletzung soll nicht schwer sein!!

    So merkwürdig es klingt, es ist

    für mich bei der Schwere der Kämpfe

    im Westen fast eine Beruhigung

    nach der Sorge der letzten Tage,

    ihn in Charleville sicher liegen

    zu wissen. Für wenigstens

    einige Monate ist er doch jetzt

    ausser Gefahr!!

  • August 12, 2017 13:48:55 Daniela Z

    linke Seite

    Baumgruppen, dahinter  ein  bläuliche

    Wolkenrand und die braunrote

    Morgenröte des Oktober. Es

    hat wieder gereift. Wir gehen

    in Stellung bei  [Auslassung]

    bauen Unterstand und schiessen.

    Schlafen warm und eng in geheiztem

    Unterstand.


    12. X. 15

    Der Tagesbeginn steht unter

    dem Zeichen trauriger, moralischer

    Verwilderung. Jagd mit dem

    Revolver in der Hand auf ein

    Schwein, welches der Batterie einen

    Besuch abstattet. Trotz Kopfschuss

    leider erfolglos. Es gibt

    nichts Zäheres als ein Schwein,

    nämlich im Leben, im Toder

    sind sie meistens zart und

     rechte Seite 

    gefühlvoll.

    Das Wetter wird schön. Da es windstill

    ist, ist es im Freien ganz

    behaglich, wenn auch nicht mehr

    wirklich warm. Wir schiessen verschiedentlich.

    Abends Post, Nachrichten von

    zu Haus und aus der Welt. Es steht auch

    im Westen gut, aber Walter ist verwundet

    - in der Champagne, an einer der

    schwierigsten Stellen. Gott sei dank,

    die Verletzung soll nicht schwer sein!!

    So merkwürdig es klingt, es ist

    für mich bei der Schwere der Kämpfe

    im Westen fast eine Beruhigung

    nach der Sorge der letzten Tage,

    ihn in Charleville sicher liegen

    zu wissen. Für wenigstens

    einige Monate ist er doch jetzt

    ausser Gefahr!!


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  • 52.768429|| 21.436333||

    Lubiel am Narew

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  • Story location Lubiel am Narew
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ID
839 / 3767
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmiedt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


October 12, 1915
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