Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 35
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Linke Seite.
Köstlicher Sonnenschein. Zum Früh=
stück ein Ei gegessen, das mir ein
Kamerad abgetreten, dann in einem
Schlosspark beim Halten köstliche
Äpfel erbeutet, dabei zweimal
durch einen grimmigen Major
grimmig hinausgeworfen. Das
Land verliert seine ungewöhnlich
starke Hügelbildung, bleibt aber
wellig. Viel Kiefern, viel Sand.
Ein Hammel, der einsam am
Wege steht, wird - zum ersten
Male unter meiner Beihülfe -
requiriert und schmeckt am
Abend köstlich (Bellchen!!) Frühes
Quartier im Scheunenstroh in
nach verhältnis=
mässig kurzem Marsche.
Rechte Seite.
14. IX 15.
Wecken 3/4 3, Abmarsch 3/4 4 Uhr,
Weg führt zuerst nach Westen (!) dann
südlich. Wir wissen seit gestern,
dass wir Wilna, das von den Russen
noch besetzt ist, von Osten umgehen
sollen. Wenigstens ist diese Auf=
klärung über die Kriegslage un=
sern Vorgesetzten gegeben worden.
Von Beginn des Marsches an endlo=
ser, lustloser Kiefernwald, wie
schon vorher geschildert- mindes=
tens 25 km marschieren wir durch
denselben. Wenige Siedlungen sind
eingestreut. Sand, Land flach wel=
lig. Am Nachmittag treten wir
hinaus und erblicken ein bren=
nendes Dorf und russische Schrap=
nells in der Ferne, hören Infante=
-
Linke Seite.
Köstlicher Sonnenschein. Zum Früh=
stück ein Ei gegessen, das mir ein
Kamerad abgetreten, nun in einem
Schlosspark beim Kalten köstliche
Äpfel erbeutet, dabei zweimal
durch einen grimmigen Major
grimmig hinausgeworfen. Das
Land verliert seine ungewöhnlich
starke Hügelbildung, bleibt aber
wellig. Viel Kiefern, viel Sand.
Ein Hammel, der einsam am
Wege steht, wird- zum ersten
Male unter meiner Beihilfe-
requiriert und schmeckt am
Abend köstlich (Bellchen!!) Frühes
Quartier im Scheunenstroh in
nach verhältnis=
mässig kurzem Mar=
sche.
Rechte Seite.
14. IX 15.
Wecken 3/4 3, Abmarsch 3/4 4 Uhr,
Weg führt zuerst nach Westen (!) dann
südlich. Wir wissen seit gestern,
dass wir Wilna, das von den Russen
noch besetzt ist, von Osten umgehen
sollen. Wenigstens ist diese Auf=
klärung über die Kriegslage un=
sern Vorgesetzten gegeben worden.
Von Beginn des Marsches an endlo=
ser, lustloser Kiefernwald, wie
schon vorher geschildert- mindes=
tens 25 km marschieren wir durch
denselben. Wenige Siedlungen sind
eingestreut. Sand, Land flach wel=
lig. Am Nachmittag treten wir
hinaus und erblicken ein bren=
nendes Dorf und russische Schrap=
nells in der Ferne, hören Infante=
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Linke Seite.
Köstlicher Sonnenschein. Zum Früh=
stück ein Ei gegessen, das mir ein
Kamerad abgetreten, nun in einem
Schlosspark beim Kalten köstliche
Äpfel erbeutet, dabei zweimal
durch einen grimmigen Major
grimmig hinausgeworfen. Das
Land verliert seine ungewöhnlich
starke Hügelbildung, bleibt aber
wellig. Viel Kiefern, viel Sand.
Ein Hammel, der einsam am
Wege steht, wird- zum ersten
Male unter meiner Beihilfe-
requiriert und schmeckt am
Abend köstlich (Bellchen!!) Frühes
Quartier im Scheunenstroh in
nach verhältnis=
mässig kurzem Mar=
sche.
Rechte Seite.
14. IX 15.
Wecken 3/4 3, Abmarsch 3/4 4 Uhr,
Weg führt zuerst nach Westen (!) dann
südlich. Wir wissen seit gestern,
dass wir Wilna, das von den Russen
noch besetzt ist, von Osten umgehen
sollen. Wenigstens ist diese Auf=
klärung über die Kriegslage un=
sern Vorgesetzten gegeben worden.
Von Beginn des Marsches an endlo=
ser, lustloser Kiefernwald, wie
sschon vorher geschildert- mindes=
tens 25 km marschieren wir durch
denselben. Wenige Siedlungen sind
eingestreut. Sand, Land flach wel=
lig. Am Nachmittag treten wir
hinaus und erblicken ein bren=
nendes Dorf und russische Schrap=
nells in der Ferne, hören Infante=
Description
Save description- 52.768429|| 21.436333||||1
Lubiel am Narew
Location(s)
Story location Lubiel am Narew
- ID
- 839 / 3743
- Contributor
- Jörn Sieglerschmiedt
September 14, 1915
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- Deutsch
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- Eastern Front
- Western Front
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