Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 109

• August 9, 2018 16:45:08 Eva Anna Welles (AUT)

   .linke Seite. 

  Auf der neuen Beobachtung

  habe ich vorläufig keinen Platz.

  Nachmittags Schiessen.

  26-17/IV

  Wunderbarer stiller Frühlings-

  tag in der Batterie. Die russi-

  schen Angriffe scheinen ein vor-

  läufiges Ende gefunden zu haben.

  28/IV

  Frühlingswetter. Nachmittags Schies-

  sen. Vergeltungsfeuer der Russen

  gegen unsere Gräben.

  29/IV

  Zum ersten Male umhüllt ein grüner

  Laubschimmer die Bäume.

  30/IV

  Morgens Baden in Smilina. Wir

  haben jetzt unsere eigene Badean-

  stalt! Nachmittags  Choleraimpfung.

  
  

   .rechte Seite. 

  1/V

  Der Kuckuck ruft. Nachmittags das

  erste Gewitter. Das Donnern des

  Himmels macht einen merk=

  würdig geringen Eindruck. Man ist 

  gegenüber starken, erschüttern-

  den Toneindrücken jetzt doch sehr

  abgestumpft. Abend eine köst=

  liche Frische. Über dem Sumpfe vor

  der Batterie spinnen die Nebel=

  frauen dichte Schleier, eine einsame

  Hundestimme bellt durch den

  dichten Nebel, eine Eule schreit

  klagend aus schwarzem Wald. Jen-

  seits des Waldes aber steigen die

  Leuchtkugeln; dort lauern Tausende

  von Männern, bereit den 

  Tod zu geben und zu empfangen.

  Einzelne Schüsse fallen. Über dem allen

• September 17, 2017 23:20:13 Georg Neuwirth

   .linke Seite. 

  auf der neuen Beobachtung

  habe ich vorläufig keinen Platz.

  Nachmittags Schiessen.

  26-17/IV

  Wunderbarer stiller Frühlings-

  tag in der Batterie. Die russi-

  schen Angriffe scheinen ein vor-

  läufiges Ende gefunden zu haben.

  28/IV

  Frühlingswetter. Nachmittags Schies-

  sen. Vergeltungsfeuer der Russen

  gegen unsere Gräben.

  29/IV

  Zum ersten Male umhüllt ein 

  Laubschimmer die Bäume.

  30/IV

  Morgens Baden in Smilina. Wir

  haben jetzt unsere eigene Badean-

  stalt! Nachmittags impfung.

  
  

   .rechte Seite. 

  1/V

  Der  ruft. Nachmittags das

  erste Gewitter. Das Donnern des

  Himmels macht einen merk=

  würdig geringen Eindruck. Man ist 

  gegenüber starken, erschüttern-

  den Toneindrücken jetzt doch sehr

  abgestumpft. Abend eine köst=

  liche Frische. Über dem Sumpfe vor

  der Batterie spinnen die Nebel=

  frauen dichte Schleier, eine einsame

  Hundestimme bellt durch den

  dichten Nebel, eine Eule schreit

  klagend aus schwarzen Wald. Jen-

  seits des Waldes aber steigen die

  Leuchtkugeln; dort lauern Taus-

  ende von Männern, bereit den 

  Tod zu geben und zu empfangen.

  Einzelne Schüsse fallen. Über dem allen

  
  

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