Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 78

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

 .linke Seite. 


wird mit einem Bogen aus

gekerbtem Holz bedient, das

Instrument abwechselnd auf-

gestossen und gestrichen. Einer

der andern Kameraden bläst

die Mundharmonika, wir übri-

gen singen. So vertreiben wir

uns die langen Abende, die jetzt

etwas trübsinng dadurch  wer-

den, dass unsere einzige Licht-

quelle eine kleine, trübe, qual-

mende Ölfunzel ist.

8.XII

Tauwetter. Unter den weissen

Schneefeldern erscheint der

braune, feuchte Acker. Die

Wälder dampfen. Tauwind flügelt.

Arbeitsdienst. Nachmittags

Impfung.


 .rechte Seite. 

9.XII

Arbeitsdienst im Regensturm.

Aber ich bin ja warm ausgerüs-

tet und überanstrengen tun

wir uns nicht für den Wegbau.

Abends leben wir zum ersten

Male wieder aus dem Vollen.

Wir haben in einer Kantine der

4/19 einkaufen können. Es ist

doch ein schönes Gefühl wenn man

seit Wochen nur ein paar Löffel

"Süppchen" und trocken Brot

gegessen hat, Besitzer einer

guten Wurst zu sein, Lachs

und eingelegte Heringe zu essen

und Glühwein zu trinken. Dazu

Briefpost aus der Heimat  = doppelt unterstrichen, die wir

bei hellem Kerzenschein lesen. Con-

zert, Abfassung eines humoristischen

Transcription saved

 .linke Seite. 


wird mit einem Bogen aus

gekerbtem Holz bedient, das

Instrument abwechselnd auf-

gestossen und gestrichen. Einer

der andern Kameraden bläst

die Mundharmonika, wir übri-

gen singen. So vertreiben wir

uns die langen Abende, die jetzt

etwas trübsinng dadurch  wer-

den, dass unsere einzige Licht-

quelle eine kleine, trübe, qual-

mende Ölfunzel ist.

8.XII

Tauwetter. Unter den weissen

Schneefeldern erscheint der

braune, feuchte Acker. Die

Wälder dampfen. Tauwind flügelt.

Arbeitsdienst. Nachmittags

Impfung.


 .rechte Seite. 

9.XII

Arbeitsdienst im Regensturm.

Aber ich bin ja warm ausgerüs-

tet und überanstrengen tun

wir uns nicht für den Wegbau.

Abends leben wir zum ersten

Male wieder aus dem Vollen.

Wir haben in einer Kantine der

4/19 einkaufen können. Es ist

doch ein schönes Gefühl wenn man

seit Wochen nur ein paar Löffel

"Süppchen" und trocken Brot

gegessen hat, Besitzer einer

guten Wurst zu sein, Lachs

und eingelegte Heringe zu essen

und Glühwein zu trinken. Dazu

Briefpost aus der Heimat  = doppelt unterstrichen, die wir

bei hellem Kerzenschein lesen. Con-

zert, Abfassung eines humoristischen


Transcription history
  • July 29, 2018 12:03:17 Eva Anna Welles (AUT)

     .linke Seite. 


    wird mit einem Bogen aus

    gekerbtem Holz bedient, das

    Instrument abwechselnd auf-

    gestossen und gestrichen. Einer

    der andern Kameraden bläst

    die Mundharmonika, wir übri-

    gen singen. So vertreiben wir

    uns die langen Abende, die jetzt

    etwas trübsinng dadurch  wer-

    den, dass unsere einzige Licht-

    quelle eine kleine, trübe, qual-

    mende Ölfunzel ist.

    8.XII

    Tauwetter. Unter den weissen

    Schneefeldern erscheint der

    braune, feuchte Acker. Die

    Wälder dampfen. Tauwind flügelt.

    Arbeitsdienst. Nachmittags

    Impfung.


     .rechte Seite. 

    9.XII

    Arbeitsdienst im Regensturm.

    Aber ich bin ja warm ausgerüs-

    tet und überanstrengen tun

    wir uns nicht für den Wegbau.

    Abends leben wir zum ersten

    Male wieder aus dem Vollen.

    Wir haben in einer Kantine der

    4/19 einkaufen können. Es ist

    doch ein schönes Gefühl wenn man

    seit Wochen nur ein paar Löffel

    "Süppchen" und trocken Brot

    gegessen hat, Besitzer einer

    guten Wurst zu sein, Lachs

    und eingelegte Heringe zu essen

    und Glühwein zu trinken. Dazu

    Briefpost aus der Heimat  = doppelt unterstrichen, die wir

    bei hellem Kerzenschein lesen. Con-

    zert, Abfassung eines humoristischen

  • September 12, 2017 20:11:41 Georg Neuwirth

     .linke Seite. 


    wird mit einem Bergen aus

    gekerbtem Holz bedient, das

    Instrument abwechselnd auf-

    geschossen und gestrichen. Einer

    der andern Kameraden bläst

    die Mundharmonika, wir übri-

    gen singen. So vertreiben wir

    uns die langen Abende, die jetzt

    etwas trübsinng damissing wer-

    den, dass unsere einzige Licht-

    quelle eine kleine, trübe, qual-

    mende Ölfunzel ist.


    8.XII

    Tauwetter. Unter den weissen

    Schneefeldern erscheint der

    braune, feuchte Acker. Die

    Wälder Dampfen. Tamissing

    Arbeitsdienst. Nachmittags

    Impfung.


     .rechte Seite. 

    9.XII

    Arbeitsdienst im Regensturm.

    Aber ich bin ja warm ausgerüs-

    tet und überanstrengen tun

    wir uns nicht für den Wegbau.

    Abends Leben wir zum ersten

    Male wieder aus dem Vollen.

    Wir haben in einer Kantine der

    4/19 einkaufen können. Es ist

    schon ein schönes Gefühl wenn man

    seit Wochen nur ein paar Löffel

    "Süppchen" und trocken Brot

    gegessen hat, Besitzer einer

    guten Wurst zu sein, Lachs

    und eingelegte Heringe zu essen

    und Glühwein zu trinken. Dazu

     Briefpost aus der Heimat   <= doppelt unterstrichen, die wir

    bei hellem Kerzenschein lesen. Con-

    zert, Abfassung eines humoristi-


  • May 13, 2017 20:39:53 Hildegard Krötzl

    wird mit einem Bergen ans

    gekerbtem Holz bedient, das

    Instrument abwechselnd auf-

    geschossen und gestrichen. Einer

    der andern Kameraden bläst

    die Mundharmonika, wir übri-

    gen singen. So vertreiben wir

    uns die langen Abende, die jetzt

    etwas trübsinng da[...] wer-

    den, dass unsere einzige Licht-

    quelle eine kleine, trübe, qual-

    mende Ölfunzel ist.

    8.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Tauwetter. Unter den weissen

    Schneefeldern [...]keimt der

    braune, feuchte Acker. Die

    Wälder Dampfen. Ta[...]

    Arbeitsdienst. Nachmittags

    Impfung

    9.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Arbeitsdienst im Regensturm.

    Aber ich bin ja warm ausgerüs-

    tet und überanstrengen tun

    wir uns nicht für den Wegbau.

    Abends Leben wir zum ersten

    Male wieder aus dem Vollen.

    Wir haben in einer Kantine der

    4/[...] ein Kaufen können. Es ist

    [...] ein schönes Gefühl wenn man

    seit Wochen nur ein paar Löffel

    "Süppchen" und trocken Brot

    gegessen hat, Besitzer einer

    guten Wurst zu sein, Lachs

    und eingelegte Heringe zu essen

    und Glühwein zu trinken. Dazu

     Briefpost aus der Heimat   <= doppelt unterstrichen, die wir

    bei hellem Kerzenschein lesen. Con-

    zert, Abfassung eines humoristi-


  • May 13, 2017 20:38:24 Hildegard Krötzl

    wird mit einem Bergen ans

    gekerbtem Holz bedient, das

    Instrument abwechselnd auf-

    geschossen und gestrichen. Einer

    der andern Kameraden bläst

    die Mundharmonika, wir übri-

    gen singen. So vertreiben wir

    uns die langen Abende, die jetzt

    etwas trübsinng da[...] wer-

    den, dass unsere einzige Licht-

    quelle eine kleine, trübe, qual-

    mende Ölfunzel ist.

    8.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Tauwetter. Unter den weissen

    Schneefeldern [...]keimt der

    braune, feuchte Acker. Die

    Wälder Dampfen. Ta[...]

    Arbeitsdienst. Nachmittags

    Impfung

    9.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Arbeitsdienst im Regensturm.

    Aber ich bin ja warm ausgerüs-

    tet und überanstrengen tun

    wir uns nicht für den Wegbau.

    Abends Leben wir zum ersten

    Male wieder aus dem Vollen.

    Wir haben in einer Kantine der

    4/[...] ein Kaufen können. Es ist

    [...] ein schönes Gefühl wenn man

    seit Wochen nur ein paar Löffel

    "Süppchen" und trocken Brot

    gegessen hat, Besitzer einer

    guten Wurst zu sein, Lachs

    und eingelegte Heringe zu essen

    und Glühwein zu trinken. Dazu

     Briefpost aus der Heimat   <= doppelt unterstrichen


  • May 13, 2017 20:37:37 Hildegard Krötzl

    wird mit einem Bergen ans

    gekerbtem Holz bedient, das

    Instrument abwechselnd auf-

    geschossen und gestrichen. Einer

    der andern Kameraden bläst

    die Mundharmonika, wir übri-

    gen singen. So vertreiben wir

    uns die langen Abende, die jetzt

    etwas trübsinng da[...] wer-

    den, dass unsere einzige Licht-

    quelle eine kleine, trübe, qual-

    mende Ölfunzel ist.

    8.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Tauwetter. Unter den weissen

    Schneefeldern [...]keimt der

    braune, feuchte Acker. Die

    Wälder Dampfen. Ta[...]

    Arbeitsdienst. Nachmittags

    Impfung

    9.12 .römische Ziffer.. [1915]

    Arbeitsdienst im Regensturm.

    Aber ich bin ja warm ausgerüs-

    tet und überanstrengen tun

    wir uns nicht für den Wegbau.

    Abends Leben wir zum ersten

    Male wieder aus dem Vollen.

    Wir haben in einer Kantine der

    4/[...] ein Kaufen können. Es ist

    [...] ein schönes Gefühl wenn man

    seit Wochen nur ein paar Löffel

    "Süppchen" und trocken Brot

    gegessen hat, Besitzer einer

    guten Wurst zu sein, Lachs

    und eingelegte Heringe zu essen

    und Glühwein zu trinken. Dazu

     Briefpost aus der Heimat   <= doppelt unterstrichen


Description

Save description
  • 52.768429|| 21.436333||

    Lubiel am Narew

    ||1
Location(s)
  • Story location Lubiel am Narew
Login and add location


ID
839 / 3786
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmiedt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


December 7, 1915 – December 9, 1915
Login to edit the languages
  • Deutsch

Login to edit the fronts
  • Balkans
  • Eastern Front
  • Western Front

Login to add keywords

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note