Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 41
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Linke Seite.
und den zweiten russischen Graben.
Überall schlagen jetzt in der Ferne
die Rauchwolken hoch. Der Russe
scheint seine polnische Methode
nun auch hier endlich anwenden
zu wollen und die Dörfer anzu=
zünden.
Wir halten vor einem Walde. Leb=
haftes Gewehrfeuer ertönt, jeden=
falls ist die russische Nachhut
erreicht. Ich lese zwei liebe, liebe
Briefe von Hause und bin glück=
lich. Aus einer mehr rechts gelege=
nen Waldung beschiessen wir
das Gut Soly, das unsere Infan=
terie um 4 Uhr stürmen soll
aber nicht nimmt. Übernachten
im Walde nahe Degessi bei wun=
dervollem Mondschein im Bivak.
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Einfügung über beide Seiten unten:
*Nachtrag: Eigenartig berührte der An=
blick der Rinder und Schafe, die sich ohne zu
wissen, was ihnen geschah, als Herden auf dem
Schlachtfelde teils schon verwundet umhertrieben.
Rechte Seite.
Ich fühle mich infolge meiner
Magenverstimmung ziemlich
jämmerlich.
24. IX. 15.
Wundervoller Septembertag. Die
warme Sonne spendet wieder Le=
ben. Der Russe ist abgehauen.
Wir kommen an Gut Soly, wohl
dem Schlüsselpunkte seiner gestri=
gen Stellung vorbei, dann geht's
über die Oszmiana zum Bahn-
hof Soly an der Bahn Wilna -
Minsk, der letzten Bahn von
Wilna, die in russischem Besitze
war. Übrigens soll Mackensen
dicht bei Minsk stehen. Ob viel
Russen in Wilna abgeschnitten
worden sind? Nach den anfängli=
chen Gewaltmärschen war unser
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Linke Seite.
und den zweiten russischen Graben.
Überall schlagen jetzt in der Ferne
die Rauchwolken hoch. Der Russe
scheint seine polnische Methode
nun auch hier endlich anwenden
zu wollen und die Dörfer anzu=
zünden.
Wir halten vor einem Walde. Leb=
haftes Gewehrfeuer ertönt, jeden=
falls ist die russische Nachhut
erreicht. Ich lese zwei liebliche
Briefe von Hause und bin glück=
lich. Aus einer mehr rechts gelege=
nen Waldung beschiessen wir
das Gut Sol, das unsere Infan=
terie um 4 Uhr stürmen soll
aber nicht nimmt. Übernachten
im Walde nahe Degessi bei wun=
dervollem Mondschein im Bivak.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------*Nachtrag: Eigenartig berührte der An=
blick der Rinder und Schafe, die sich ohne zu
Rechte Seite.
Ich fühle mich infolge meiner
Magenverstimmung ziemlich
jämmerlich.
24. IX. 15.
Wundervoller Septembertag. Die
warme Sonne spendet wieder Le=
ben. Der Russen ist abgehauen.
Wir kommen an Gut Soly, wohl
dem Schlüsselpunkte seiner gestri=
gen Stellung vorbei, dann geht's
über die Oszmiana zum Bahn=
hof Soly an der Bahn Welna=
minvoll, der letzten Bahn von
Wilna, die in russischem Besitze
war. Übrigens soll Mackensen
nicht bei Minsk stehen. Ob viel
Russen in Wilna abgeschnitten
worden sind? Nach den anfängli=
chen Gewaltmärschen war unser
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wissen, was ihnen geschah als Herden auf dem
Machtfelde teils schon verwundet umhertrieben.
Description
Save description- 54.524929210516426||26.193361948339884||
Soly - heute Weißrussland
- 52.768429|| 21.436333||||1
Lubiel am Narew
Location(s)
Story location Lubiel am Narew
Document location Soly - heute Weißrussland
- ID
- 839 / 3749
- Contributor
- Jörn Sieglerschmiedt
September 24, 1915
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- Deutsch
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- Western Front
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