Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (3), item 17

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 Linke Seite: 

hätte, um dann auf 3 Schritte

Entfernung zu feuern. Sie seien

dann alle erschossen und erschlagen

worden.

Wir gehen über unergründliche

Felder zur Protzensammelstelle.

In der Ferne immer noch brennen 

die Häuser von Bocki.


                                           20.VIII.15


Durch Bocki am Morgen gekommen.

Jenseits des Orts deutscher Schüt-

zengraben. Nicht weit von dem-

selben die ersten russischen Toten.

Die Russen haben am Morgen ei-

nen Gegenangriff versucht, der 

zusammengebrochen ist. Sie

liegen meist auf dem Antlitz.

Wir fahren in Stellung und feuern.

Das Wetter, das schon mehrere


 Rechte Seite: 

Tage regnerisch war, wendet sich 

zum Landregen. Wenn wir we-

nigstens Stroh zum Biwak finden.


                                   21.VIII.15


Erwachen im Biwak. Regungsloser,

traumloser Schlaf. Da ertönt

ein Ruf in den Schlummer, ge-

bieterisch, mit unabwendbarem

Zwang: Aufstehn, Aufstehn. Schon

aufstehen?  Man öffnet die Augen.

Draussen schwere Nacht. Ein Blick

auf die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

Ein unangenehmes Gefühl von

Nässe am Kopf. Die regenschwere

Zeltbahn hat sich im Laufe der 

Nacht gesenkt.  Auch am Rücken ist

es unangenehm nässlich. Also ein

Entschluss! Aber da schlafen die Ka-

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 Linke Seite: 

hätte, um dann auf 3 Schritte

Entfernung zu feuern. Sie seien

dann alle erschossen und erschlagen

worden.

Wir gehen über unergründliche

Felder zur Protzensammelstelle.

In der Ferne immer noch brennen 

die Häuser von Bocki.


                                           20.VIII.15


Durch Bocki am Morgen gekommen.

Jenseits des Orts deutscher Schüt-

zengraben. Nicht weit von dem-

selben die ersten russischen Toten.

Die Russen haben am Morgen ei-

nen Gegenangriff versucht, der 

zusammengebrochen ist. Sie

liegen meist auf dem Antlitz.

Wir fahren in Stellung und feuern.

Das Wetter, das schon mehrere


 Rechte Seite: 

Tage regnerisch war, wendet sich 

zum Landregen. Wenn wir we-

nigstens Stroh zum Biwak finden.


                                   21.VIII.15


Erwachen im Biwak. Regungsloser,

traumloser Schlaf. Da ertönt

ein Ruf in den Schlummer, ge-

bieterisch, mit unabwendbarem

Zwang: Aufstehn, Aufstehn. Schon

aufstehen?  Man öffnet die Augen.

Draussen schwere Nacht. Ein Blick

auf die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

Ein unangenehmes Gefühl von

Nässe am Kopf. Die regenschwere

Zeltbahn hat sich im Laufe der 

Nacht gesenkt.  Auch am Rücken ist

es unangenehm nässlich. Also ein

Entschluss! Aber da schlafen die Ka-


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  • June 21, 2018 12:42:33 Eva Anna Welles (AUT)

     Linke Seite: 

    hätte, um dann auf 3 Schritte

    Entfernung zu feuern. Sie seien

    dann alle erschossen und erschlagen

    worden.

    Wir gehen über unergründliche

    Felder zur Protzensammelstelle.

    In der Ferne immer noch brennen 

    die Häuser von Bocki.


                                               20.VIII.15


    Durch Bocki am Morgen gekommen.

    Jenseits des Orts deutscher Schüt-

    zengraben. Nicht weit von dem-

    selben die ersten russischen Toten.

    Die Russen haben am Morgen ei-

    nen Gegenangriff versucht, der 

    zusammengebrochen ist. Sie

    liegen meist auf dem Antlitz.

    Wir fahren in Stellung und feuern.

    Das Wetter, das schon mehrere


     Rechte Seite: 

    Tage regnerisch war, wendet sich 

    zum Landregen. Wenn wir we-

    nigstens Stroh zum Biwak finden.


                                       21.VIII.15


    Erwachen im Biwak. Regungsloser,

    traumloser Schlaf. Da ertönt

    ein Ruf in den Schlummer, ge-

    bieterisch, mit unabwendbarem

    Zwang: Aufstehn, Aufstehn. Schon

    aufstehen?  Man öffnet die Augen.

    Draussen schwere Nacht. Ein Blick

    auf die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

    man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

    Ein unangenehmes Gefühl von

    Nässe am Kopf. Die regenschwere

    Zeltbahn hat sich im Laufe der 

    Nacht gesenkt.  Auch am Rücken ist

    es unangenehm nässlich. Also ein

    Entschluss! Aber da schlafen die Ka-

  • June 21, 2018 12:41:12 Eva Anna Welles (AUT)

     Linke Seite: 

    hätte, um dann auf 3 Schritte

    Entfernung zu feuern. Sie seien

    dann alle erschossen und erschlagen

    worden.

    Wir gehen über unergründliche

    Felder zur Protzensammelstelle.

    In der Ferne immer noch brennen 

    die Häuser von Bocki.


                                               20.VIII.15


    Durch Bocki am Morgen gekommen.

    Jenseits des Orts deutscher Schüt-

    zengraben. Nicht weit von dem-

    selben die ersten russischen Toten.

    Die Russen haben am Morgen ei-

    nen Gegenangriff versucht, der 

    zusammengebrochen ist. Sie

    liegen meist auf dem Antlitz.

    Wir fahren in Stellung und feuern.

    Das Wetter, das schon mehrere


     Rechte Seite: 

    Tage regenerisch war, wendet sich 

    zum Landregen. Wenn wir we-

    nistend Stroh zum Biwak finden.


                                       21.VIII.15


    Erwachen im Biwak. Regungslo-

    sehr, traumloser Schlaf. Da ertönt

    ein Ruf in den Schlummer, ge-

    bieterisch, mit unabwendbarem

    Zwang: Aufstehn, Aufstehn. Schon

    aufstehen?  Man öffnet die Augen.

    Draussen schwere Nacht. Ein Blick

    auf die Leuchtblattuhr: es ist 2 Uhr,

    man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

    Ein unangenehmes Gefühl von

    Nässe am Kopf. Die regenschwere

    Zeltbahn hat sich im Laufe der 

    Nacht gesenkt.  Auch am Rücken ist

    es unangenehm nässlich. Also ein

    Entschluss! Aber da schlafen die Ka-


  • May 1, 2017 17:06:49 Lena Setzwein

    hätte, um dann auf 3 Schritte

    Entfernung zu feuern. Sie seien

    dann alle erschossen und erschlagen

    worden.

    Wir gehen über unergründliche

    Felder zur Protzensammelstelle.

    In der Ferne immer noch brennen 

    die Häuser von Borelli.


                                               20.VIII.15


    Nach Borelli am Morgen gekommen.

    Jenseits des Orts deutscher Schüt-

    zengraben. Nicht weit von den-

    selben die ersten russischen Toten.

    Die Russen haben am Morgen ei-

    nen Gegenangriff versucht, der 

    zusammengebrochen ist. Sie

    liegen meist auf dem Antlitz.

    Wir fahren in Stellung und feuern.

    Das Wetter, das schon mehrere




    Tage regenerisch war, wendet sich 

    zum Landregen. Wenn wir we-

    nistend Stroh zum Biwak finden.


                                       21.VIII.15


    Erwachen im Biwack. Regungslo-

    sehr, Traumländer Schlaf. Da ertönt

    ein Ruf in den Schlummer, ge-

    beterisch, mit anabwendbarem

    Zwang: Aufstehn, Aufstehn. "Schon

    [...]." Man öffnet die Augen.

    Draussen schwere Nacht. ein Blick

    auf die Leuchtblattuhr: ers ist 2 Uhr,

    man hat 3 1/2 Stunden geschlafen.

    Ein unangenehmes Gefühl von

    Nässe am Kopf. Die regenschwere

    Zeltbahn hat sich im Laufe der 

    Nacht gesenkt. Unte[n] am Rücken ist

    es unangenehm nässlich. Also ein

    Entschluss! Aber da schlafen die Ka-


Description

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  • 52.65125184400628||23.04131574423502||

    Bocki

  • 52.768429|| 21.436333||

    Lubiel am Narew

    ||1
Location(s)
  • Story location Lubiel am Narew
  • Document location Bocki
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ID
839 / 3725
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmiedt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


August 20, 1915
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