Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 114

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

raum traf ich Schmidt und Kollerbohm, die auch

verwundet waren. Gefallen waren außer Freidank, 

Stolzke, Wiegand, Thielo, Dölling und Palis;

außerdem waren eine Menge verwundet. Von

meinem Zug war keiner mehr unverwundet.

Ludwig Wiegand, ein schon älterer Mann aus

Thüringen, hatte einen Halsschuß bekommen. Er

war ohne Bewußtsein, röchelte aber furchtbar, bis

ihn der Tod kurze Zeit nachher erlöste.

Von dem Pulverqualm, der Hitze und schließlich

auch von dem großen Blutverlust hatte ich einen

mächtigen Durst. Die Essenholer hatten in der Nacht

eine Korbflasche Apfelwein mitgebracht. Von dem

Zeug hatte ich mir wohl den Magen verdorben,

dazu kam noch die fürchterlich schlechte Luft in der

Höhle. Mir wurde schlecht und ich mußte brechen.

Ich legte mich auf eine Pritsche. Plötzlich führ ich auf.

Am Stöhnen hatte ich Willi Bahnschulte erkannt.

Als Schwerverwundeter wurde er in einer Zeltbahn

hereingetragen. Ihm war anscheinend der Knochen

des linken Oberschenkels durchschlagen. Außerdem

hatte er, wovon er selbst aber nichts wußte,

eine oder mehrere Bauchverletzungen. Allmählich

ließen seine Schmerzen nach. Ich saß nachher lange 

Transcription saved

raum traf ich Schmidt und Kollerbohm, die auch

verwundet waren. Gefallen waren außer Freidank, 

Stolzke, Wiegand, Thielo, Dölling und Palis;

außerdem waren eine Menge verwundet. Von

meinem Zug war keiner mehr unverwundet.

Ludwig Wiegand, ein schon älterer Mann aus

Thüringen, hatte einen Halsschuß bekommen. Er

war ohne Bewußtsein, röchelte aber furchtbar, bis

ihn der Tod kurze Zeit nachher erlöste.

Von dem Pulverqualm, der Hitze und schließlich

auch von dem großen Blutverlust hatte ich einen

mächtigen Durst. Die Essenholer hatten in der Nacht

eine Korbflasche Apfelwein mitgebracht. Von dem

Zeug hatte ich mir wohl den Magen verdorben,

dazu kam noch die fürchterlich schlechte Luft in der

Höhle. Mir wurde schlecht und ich mußte brechen.

Ich legte mich auf eine Pritsche. Plötzlich führ ich auf.

Am Stöhnen hatte ich Willi Bahnschulte erkannt.

Als Schwerverwundeter wurde er in einer Zeltbahn

hereingetragen. Ihm war anscheinend der Knochen

des linken Oberschenkels durchschlagen. Außerdem

hatte er, wovon er selbst aber nichts wußte,

eine oder mehrere Bauchverletzungen. Allmählich

ließen seine Schmerzen nach. Ich saß nachher lange 


Transcription history
  • June 18, 2017 11:01:53 Rolf Kranz

    raum traf ich Schmidt und Kollerbohm, die auch

    verwundet waren. Gefallen waren außer Freidank, 

    Stolzke, Wiegand, Thielo, Dölling und Palis;

    außerdem waren eine Menge verwundet. Von

    meinem Zug war keiner mehr unverwundet.

    Ludwig Wiegand, ein schon älterer Mann aus

    Thüringen, hatte einen Halsschuß bekommen. Er

    war ohne Bewußtsein, röchelte aber furchtbar, bis

    ihn der Tod kurze Zeit nachher erlöste.

    Von dem Pulverqualm, der Hitze und schließlich

    auch von dem großen Blutverlust hatte ich einen

    mächtigen Durst. Die Essenholer hatten in der Nacht

    eine Korbflasche Apfelwein mitgebracht. Von dem

    Zeug hatte ich mir wohl den Magen verdorben,

    dazu kam noch die fürchterlich schlechte Luft in der

    Höhle. Mir wurde schlecht und ich mußte brechen.

    Ich legte mich auf eine Pritsche. Plötzlich führ ich auf.

    Am Stöhnen hatte ich Willi Bahnschulte erkannt.

    Als Schwerverwundeter wurde er in einer Zeltbahn

    hereingetragen. Ihm war anscheinend der Knochen

    des linken Oberschenkels durchschlagen. Außerdem

    hatte er, wovon er selbst aber nichts wußte,

    eine oder mehrere Bauchverletzungen. Allmählich

    ließen seine Schmerzen nach. Ich saß nachher lange 

  • May 17, 2017 22:22:58 Eva Bammer

    raum traf ich Schmidt und Kollerbohm, die auch ver=

    wundet waren. Gefallen waren außer Freidank, 

    Stolzkl, Wiegand, Thielo, Dölling und Palis;

    außerdem waren eine Menge verwundet. Von

    meinem Zug war keiner mehr unverwundet.

    Ludwig Wiegand, ein schon älterer Mann aus Thü=

    ringen, hatte einen Halsschuß bekommen. Er

    war ohne Bewußtsein, röchelte aber furchtbar, bis

    ihn der Tod kurze Zeit nachher erlöste.

    Von dem Pulverqualm, der Hitze und schließlich

    auch von dem großen Blutverlust hatte ich einen

    mächtigen Durst. Die Essenholer hatten in der Nacht

    eine Korbflasche Apfelwein mitgepracht. Von dem

    Zeug hatte ich mir wohl den Magen verdorben,

    dazu kam noch die fürchterlich schlechte Luft in der

    Höhle. Mir wurde schlecht und ich mußte bechen.

    Ich legte mich auf eine Pritsche. Plötzlich führ ich auf.

    Am Stöhnen hatte ich Willi Balmschulte erkannt.

    Als Schwerverwundeter wurde er in einer Zelt=

    bahn hereingetragen. Ihm war anscheinend der Rur=

    schen des linken Oberschenkels durchschlagen. Außer=

    dem hatte er, wovon er selbst aber nicht wußte,

    eine oder mehrere Bauchverletzungen. Allmählich

    ließen seine Schmerzen nach. Ich saß nachher lange 


Description

Save description
  • 51.406047|| 8.066486||

    Arnsberg

    ||1
Location(s)
  • Story location Arnsberg
Login and add location


ID
17626 / 200735
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Trench Life
  • Verwundet

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note