Familientagebuch (1917-1922) von Gustav Braune (1870-1954), item 23
Transcription
Transcription history
-
linke Seite
Am Samstag fährt Mutter mit Lydi
nach Schweinfurt, um Sommersachen
zu holen. Unsere dortige Hausfrau,
Witwe Allmis hat mich von 850
auf 1000 M gesteigert. Nach 3 1/2
monatiger Plackerei ist es gelungen,
durch das städtische Arbeitsamt
ein Dienstmädchen aufzutreiben;
"Betty" Laenglein aus Volkach
tritt am Montag ein.
XV (14. mit 20. April) Die Magd tritt
ein, kündigt aber schon in derselben
Woche auf den 15. Mai,
weil sie die Kinder nicht gewohnt
sei. Solchem Gesindel sollte man
etwas anderes tun. Ich trete am
18. einen 6 wöchigen Erholungsurlaub
an u. fahre am 19. (Freitag)
nach Kissingen, wo ich in der
Pension Wilke in der Frühlingstraße
hinter der protestantischen Kirche
Unterkunft finde. Behandelnder
Arzt ist San.-Rat Apolant, der mich auch
1915 behandelt hat.
XVI (21. - 24. April) Bei einem ganz
kurzen Gewitter schlägt der Blitz
rechte Seite
höchstens 150 m von unserem Haus
entfernt in eine Stange, die in einem
Obstgarten steht, ein. Wir saßen
gerade noch im Speisezimmer kurz nach
dem Mittagessen. Es war ein tüchtiger
Krach, zumal niemand an ein Gewitter
dachte. Herrliche Obstblüte.
Es wird wärmer. Am 27. feiert
Großmama Geret den 70. Geburtstag;
sie ist jetzt die Seniorin der Familie.
Mutter ist mit Hanna und
Ernst hingereist, da sonst niemand
von den Kindern (außer Lina) und Enkeln
anwesend sein kann. Sophie findet
ihre Mutter sehr abgemagert gegen
vergangenes Jahr; auch sei das Gangwerk
schlechter geworden. - Mögen
ihr noch viele Jahre in der bisherigen
Frische beschieden sein!
XVII. (28. April - 4. Mai) Am 1. Mai setzt
der volle Kurbetrieb ein. Es ist schon alles
voll von Fremden, von jetzt an spielt
auch wieder das Wiener Kurorchester.
Samstag u. Sonntag (4. u. 5. V.) in Würzburg
verbracht, nachdem glücklich 2
Wochen der Kur herum sind. Emmi liegt im
Bett, sie hat letzt Nacht wieder stark gehustet.
Am Sonntag ließ ich sie aufstehen,
-
linke Seite
Am Samstag fährt Mutter mit Lydi
nach Schweinfurt, um Sommersachen
zu holen. Unsere dortige Hausfrau,
Witwe Allmis hat mich von 850
auf 1000 M gesteigert. Nach 3 1/2
monatiger Plackerei ist es gelungen,
durch das städtische Arbeitsamt
ein Dienstmädchen aufzutreiben;
"Betty" Laenglein aus Volkach
tritt am Montag ein.
XV (14. auf 20. April) Die Magd tritt
ein, kündigt aber schon in derselben
Woche auf den 15. Mai,
weil sie die Kinder nicht gewohnt
sei. Solchem Gesindel sollte man
etwas anderes tun. Ich trete am
18. einen 6 wöchigen Erholungsurlaub
an u. fahre am 19. (Freitag)
nach Kissingen, wo ich in der
Pension Wilke in der Frühlingstraße
hinter der protestantischen Kirche
Unterkunft finde. Behandelnder
Arzt ist San.-Rat Apolant, der mich auch
1915 behandelt hat.
XVI (21. - 24. April) Bei einem ganz
kurzen Gewitter schlägt der Blitz
rechte Seite
höchstens 150 m von unserem Haus
entfernt in eine Stange, die in einem
Obstgarten steht, ein. Wir saßen
gerade noch im Speisezimmer kurz nach
dem Mittagessen. Es war ein tüchtiger
Krach, zumal niemand an ein Gewitter
dachte. Herrliche Obstblüte.
Es wird wärmer. Am 27. feiert
Großmama Geret den 70. Geburtstag;
sie ist jetzt die Seniorin der Familie.
Mutter ist mit Hanna und
Ernst hingereist, da sonst niemand
von den Kindern (außer Lina) und Enkeln
anwesend sein kann. Sophie findet
ihre Mutter sehr abgemagert gegen
vergangenes Jahr; auch sei das Gangwerk
schlechter geworden. - Mögen
ihr noch viele Jahre in der bisherigen
Frische beschieden sein!
XVII. (28. April - 4. Mai) Am 1. Mai setzt
der volle Kurbetrieb ein. Es ist schon alles
voll von Fremden, von jetzt an spielt
auch wieder das Wiener Kurorchester.
Samstag u. Sonntag (4. u. 5. V.) in Würzburg
verbracht, nachdem glücklich 2
Wochen der Kur herum sind. Emmi liegt im
Bett, sie hat letzt Nacht wieder stark gehustet.
Am Sonntag ließ ich sie aufstehen,
-
linke Seite
Am Samstag fährt Mutter mit Lydi
nach Schweinfurt, um Sommersachen
zu holen. Unsere dortiger Hausfrau,
Witwe Allmis hat mich von 850
auf 1000 M gesteigert. Nach 3 1/2
monatiger Plackerei ist es gelungen,
durch das städtische Arbeitsamt
ein Dienstmädchen aufzutreiben;
"Betty" Laenglein aus Volkach
tritt am Montag ein.
XV (14. auf 20. April) Die Magd tritt
ein, kündigt aber schon in derselben
Woche auf den 15. Mai,
weil sie die Kinder nicht gewohnt
sei. Solchem Gesindel sollte man
etwas anderes tun. Ich trete am
18. einen 6 wöchigen Erholungsurlaub
an u. fahre am 19. (Freitag)
nach Kissingen, wo ich in der
Pension Wilke in der Frühlingstraße
hinter der protestantischen Kirche
Unterkunft finde. Behandelnder
Arzt ist San.-Rat Apolant, der mich auch
1915 behandelt hat.
XVI (21. - 24. April) Bei einem ganz
kurzen Gewitter schlägt der Blitz
Description
Save description- 50.0491059||10.2311527||||1
Schweinfurt
Location(s)
Story location Schweinfurt
- ID
- 1948 / 23373
- Contributor
- Vera Braune
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords















































Login to leave a note