Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 131

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einen Waggon mit Bekleidungsstücken auszuladen.

Weil wir am 1. Feiertag nicht fertig wurden, mußte am

2. Feiertag Fortsetzung gemacht werden. Die Sylvesterfeier

verlief urgemütlich bis 3 Uhr im Kasino. Mit einem

Tannenbaum zogen wird dann zur 20 Minuten entfernt

gelegenen Stadt. Auf dem Marktplatz, vor dem "nassen

Heinrich", einem Denkmal, wurde er aufgestellt. Die

Kerzen wurden angezündet, Lieder gesungen und

Reden geschwungen.

Nach Neujahr fand ich eine Privatwohnung in der Schloßstr.

203, bei einem kleinen Buchhändler, namens Schmidt.

Vorher hatte ich im Hotel zum Schwarzen Roß gewohnt, in

dem die Mehrzahl der Offiziere wohnte.

Ich begann mit Arbeit, ließ mir Bücher schicken; doch der Eifer

legte sich nach kurzer Zeit infolge mancherlei Ablenkungen,

besonders des vielen Dienstes wegen. Doch führte ich die

Erlernung der Stolzeschen Fachstenographie mit Hilfe von

Ltn. Schönherr durch. Auf Kaisers Geburtstag (27.1.) traf

ich Ltn. Ciupka, meinen einstigen Kompagnieführer

aus Serbien und Frankreich (bis Mai 1916). Als ich

ihn zum letzenmal gesehen hatte, war ich noch Musketier.

Er machte große Augen, mich als Leutnant in Crossen zu

treffen. Kameraden, mit denen ich hauptsächlich verkehrte,

waren Ltn. Schönherr, Ltn. Friebe (ein kath. Lehrer aus

Schlesien) Feldw.Ltn. Meyer, Ltn. Lehmann u. Ltn. Ciupka.

In der Klause, einem gemütlichen kellerartigen Nebenraum

im "Schwarzen Roß" wurde gespielt, besonders Schach.


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einen Waggon mit Bekleidungsstücken auszuladen.

Weil wir am 1. Feiertag nicht fertig wurden, mußte am

2. Feiertag Fortsetzung gemacht werden. Die Sylvesterfeier

verlief urgemütlich bis 3 Uhr im Kasino. Mit einem

Tannenbaum zogen wird dann zur 20 Minuten entfernt

gelegenen Stadt. Auf dem Marktplatz, vor dem "nassen

Heinrich", einem Denkmal, wurde er aufgestellt. Die

Kerzen wurden angezündet, Lieder gesungen und

Reden geschwungen.

Nach Neujahr fand ich eine Privatwohnung in der Schloßstr.

203, bei einem kleinen Buchhändler, namens Schmidt.

Vorher hatte ich im Hotel zum Schwarzen Roß gewohnt, in

dem die Mehrzahl der Offiziere wohnte.

Ich begann mit Arbeit, ließ mir Bücher schicken; doch der Eifer

legte sich nach kurzer Zeit infolge mancherlei Ablenkungen,

besonders des vielen Dienstes wegen. Doch führte ich die

Erlernung der Stolzeschen Fachstenographie mit Hilfe von

Ltn. Schönherr durch. Auf Kaisers Geburtstag (27.1.) traf

ich Ltn. Ciupka, meinen einstigen Kompagnieführer

aus Serbien und Frankreich (bis Mai 1916). Als ich

ihn zum letzenmal gesehen hatte, war ich noch Musketier.

Er machte große Augen, mich als Leutnant in Crossen zu

treffen. Kameraden, mit denen ich hauptsächlich verkehrte,

waren Ltn. Schönherr, Ltn. Friebe (ein kath. Lehrer aus

Schlesien) Feldw.Ltn. Meyer, Ltn. Lehmann u. Ltn. Ciupka.

In der Klause, einem gemütlichen kellerartigen Nebenraum

im "Schwarzen Roß" wurde gespielt, besonders Schach.



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  • June 19, 2017 23:09:26 Rolf Kranz

    einen Waggon mit Bekleidungsstücken auszuladen.

    Weil wir am 1. Feiertag nicht fertig wurden, mußte am

    2. Feiertag Fortsetzung gemacht werden. Die Sylvesterfeier

    verlief urgemütlich bis 3 Uhr im Kasino. Mit einem

    Tannenbaum zogen wird dann zur 20 Minuten entfernt

    gelegenen Stadt. Auf dem Marktplatz, vor dem "nassen

    Heinrich", einem Denkmal, wurde er aufgestellt. Die

    Kerzen wurden angezündet, Lieder gesungen und

    Reden geschwungen.

    Nach Neujahr fand ich eine Privatwohnung in der Schloßstr.

    203, bei einem kleinen Buchhändler, namens Schmidt.

    Vorher hatte ich im Hotel zum Schwarzen Roß gewohnt, in

    dem die Mehrzahl der Offiziere wohnte.

    Ich begann mit Arbeit, ließ mir Bücher schicken; doch der Eifer

    legte sich nach kurzer Zeit infolge mancherlei Ablenkungen,

    besonders des vielen Dienstes wegen. Doch führte ich die

    Erlernung der Stolzeschen Fachstenographie mit Hilfe von

    Ltn. Schönherr durch. Auf Kaisers Geburtstag (27.1.) traf

    ich Ltn. Ciupka, meinen einstigen Kompagnieführer

    aus Serbien und Frankreich (bis Mai 1916). Als ich

    ihn zum letzenmal gesehen hatte, war ich noch Musketier.

    Er machte große Augen, mich als Leutnant in Crossen zu

    treffen. Kameraden, mit denen ich hauptsächlich verkehrte,

    waren Ltn. Schönherr, Ltn. Friebe (ein kath. Lehrer aus

    Schlesien) Feldw.Ltn. Meyer, Ltn. Lehmann u. Ltn. Ciupka.

    In der Klause, einem gemütlichen kellerartigen Nebenraum

    im "Schwarzen Roß" wurde gespielt, besonders Schach.


  • May 21, 2017 19:32:12 Eva Bammer

    hof einen Waggon mit Bekleidungsstücken auszuladen.

    Weil wir am 1. Feiertag nicht fertig wurden, mußte am

    2. Feiertag Fortsetzung gemacht werden. Die Sylvesterfeier

    verlief urgemütlich bis 3 Uhr im Kasino. Mit einem Tan=

    nenbaum zogen wird dann zur 20 Minuten entfernt

    gelegenen Stadt. Auf dem Marktplatz, vor dem "nassen

    Heinrich", einem Denkmal, wurde er aufgestellt. Die

    Kerzen wurden angezündet, Lieder gesungen und

    Reden geschwungen.

    Nach Neujahr fand ich eine Privatwohnung in der Schloß=

    str. 203, bei einem kleinen Buchhändler, namens Schmidt.

    Vorher hatte ich im Hotel zum Schwarzen Roß gewohnt, in

    dem die Mehrzahl der Offiziere wohnte.

    Ich begann mit Arbeit, ließ mir Bücher schicken; doch der Eifer

    legte sich nach kurzer Zeit infolge mancherlei Ablenkungen,

    besonders des vielen Dienstes wegen. Doch führte ich die

    Erlernung der Stolzeschen Fachstenographie mit Hilfe von

    Ltn. Schönherr durch. Auf Kaisers Geburtstag (27.1.) traf

    ich Ltn. Linpka, einen einstigen Kompagnieführer

    aus Serbien und Frankreich (bis Mai 1916). Als ich

    ihn zum letzenmal gesehen hatte, war ich noch Musketier.

    Er machte große Augen, mich als Leutnant in Erossen zu

    treffen. Kameraden, mit denen ich hauptsächlich verkehrte,

    waren Ltn. Schönherr, Ltn. Riebe (ein kath. Lehrer aus

    Schlesien) Feldw. Ltn. Meyer, Ltn. Lelmann u. Ltn. Linpka.

    In der Klause, einem gemütlichen kellerartigen Neben=

    raum im "Schwarzen Roß" wurde gespielt, besonders Schach.



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  • 52.0550373||15.0972099||

    Crossen an der Oder (Krosno Odrzańskie)

  • 51.406047|| 8.066486||

    Arnsberg

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  • Story location Arnsberg
  • Document location Crossen an der Oder (Krosno Odrzańskie)
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17626 / 200752
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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