Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 126
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Am 5. Tage meines Aufenthaltes in Kissingen bekam
ich einen schwarzumränderten Brief. Als ich auf dem
Poststempel Neheim-Hüsten sah, befiel mich eine schreckliche
Angst. Mit zitternden Händen und klopfendem
Herzen öffnete ich ihn. Ach, du gütiger Gott! Meine
schreckliche Ahnung hatte sich erfüllt. Mein lieber Willi
Bahnschulte war an den Folgen seiner am 5. Mai
erhaltenen Verwundung gestorben; wie seine Eltern schrieben,
noch am selben Tage. Das kam zu unverhofft und
unerwartet. Es war nicht denkbar! Und doch mußte es wohl
so sein. Ich las den Totenbrief mehreremal. Unabänderlich!
Vom 14. Lebensjahr an hatten wir alle Leiden und Freuden
unseres bisherigen Lebens getreulich geteilt. In Arnsberg
hatten wir zusammen die Schulbank gedrückt, aber erst
im Felde hatten wir uns gegenseitig richtig kennen
und schätzen gelernt. Alle Beförderungen, Auszeichnungen
und Anerkennungen hatten wir gemeinsam und
gleichzeitig erhalten, selbst die Verwundung erhielten
wir am gleichen Tage. Wie ich später erfahren habe, ist er
am anderen Morgen zwischen 6 und 7 Uhr (6. 5. 1917)
in der Royêre-Fme-Höhle gestorben. Das Los so unendlich
vieler Feldgrauer mußte auch er teilen. Im Arnsberger
"Central-Volksblatt" ließ ich folgenden Nachruf aufnehmen:
"Den Heldentot für Kaiser und Reich fand am 5. Mai mein
Freund und treuer Kriegskamerad, der
Seminarist Willi Balhnschulte, Leutnant d. Res., Inhaber der
Eis. Kr. II. Kl. Fast zwei Jahre lang haben wir als treue Freunde
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Am 5. Tage meines Aufenthaltes in Kissingen bekam
ich einen schwarzumränderten Brief. Als ich auf dem
Poststempel Nehaim-Husten sah, befiel mich eine schreckliche
Angst. Mit zitternden Händen und klopfendem
Herzen öffnete ich ihn. Ach, du gütiger Gott! Meine
schreckliche Ahnung hatte sich erfüllt. Mein lieber Willi
Bahnschulte war an den Folgen seiner am 5. Mai
erhaltenen Verwundung gestorben; wie seine Eltern schrieben,
noch am selben Tage. Das kam zu unverhofft und
unerwartet. Es war nicht denkbar! Und doch mußte es wohl
so sein. Ich las den Totenbrief mehreremal. Unabänderlich!
Vom 14. Lebensjahr an hatten wir alle Leiden und Freuden
unseres bisherigen Lebens getreulich geteilt. In Arnsberg
hatten wir zusammen die Schulbank gedrückt, aber erst
im Felde hatten wir uns gegenseitig richtig kennen
und schätzen gelernt. Alle Beförderungen, Auszeichnungen
und Anerkennungen hatten wir gemeinsam und
gleichzeitig erhalten, selbst die Verwundung erhielten
wir am gleichen Tage. Wie ich später erfahren habe, ist er
am anderen Morgen zwischen 6 und 7 Uhr (6. 5. 1917)
in der Royêre-Fme-Höhle gestorben. Das Los so unendlich
vieler Feldgrauer mußte auch er teilen. Im Arnsberger
"Central-Volksblatt" ließ ich folgenden Nachruf aufnehmen:
"Den Heldentot für Kaiser und Reich fand am 5. Mai mein
Freund und treuer Kriegskamerad, der
Seminarist Willi Balhnschulte, Leutnant d. Res., Inhaber der
Eis. Kr. II. Kl. Fast zwei Jahre lang haben wir als treue Freunde
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Am 5. Tage meines Aufenthaltes in Kissingen bekam
ich einen schwarzumränderten Brief. Als ich auf dem
Poststempel Nehaim-Husten sah, befiel mich eine schreck=
liche Angst. Mit zitternden Händen und klopfendem
Herzen öffnete ich ihn. Ach, du gütiger Gott! Meine
schreckliche Ahnung hatte sich erfüllt. Mein lieber Willi
Balmschulte war an den Folgen seiner am 5. Mai
erhaltenen Verwundung gestorben; wir seine Eltern schru=
ben, noch am selben Tage. Das kam zu unverhofft und
unerwartet. Es war nicht denkbar! Und doch mußte es wohl
so sein. Ich las den Totenbrief mehreremal. Unabänderlich!
Vom 14. Lebensjahr an hatten wir alle Leiden und Freuden
unseres bisherigen Lebens getreulich geteilt. In Arnsberg
hatten wir zusammen die Schulbank gedrückt, aber erst
im Felde hatten wir uns gegenseitig richtig kennen
und schätzen gelernt. Alle Beförderungen, Auszeichnun=
gen und Anerkennungen hatten wir gemeinsam und
gleichzeitig erhalten, selbst die Verwundung erhielten
wir am gleichen Tage. Wie ich später erfahren habe, ist er
am anderen Morgen zwischen 6 und 7 Uhr (6. 5. 1917)
in der Royêre-Fme-Höhle gestorben. Das Lob so unendlich
vieler Feldgrauer mußte auch er teilen. Im Arndberger
"Central-Volksblatt" ließ ich folgenden Nachruf aufnehmen:
"Den Heldentot für Kaiser und Raich fand am 5. Mai meine
unvergeßlicher Freund und treuer Kriegskamerad, der
Seminariß Willi Balmschulte, Leutnant v. Ref., Inhaber der
Eis. Kr. II. Kl. Fast zwei Jahre lang haben wir als treue Freunde
Description
Save description- 51.4522612||7.9694283||
Neheim-Hüsten
- 51.406047|| 8.066486||||1
Arnsberg
Location(s)
Story location Arnsberg
Document location Neheim-Hüsten
- ID
- 17626 / 200747
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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