Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 73
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hatte ich eiskalte Füße. Von einem Kameraden bekam ich
eine Zeltbahn geliehen, von einem anderen eine Decke.
Trotz der großen Kälte schlief ich bald ein.
22. März.
Es war gegen 5 Uhr morgens. Die Kaffeeholer mochten
vielleicht 1/2 Stunde fort sein, als ein kleiner Feuerüberfall
seitens der Franzosen erfolgte. Unaufhörlich sausten die kleinen
Geschosse (es mochten 5er oder 7.5er Geschosse sein) über
unsere Zelte hinweg, ungefähr dahin, wo die Küchen des
Bataillons stehen mußten. Und wirklich, die Kaffeeholer
mußten türmen. Gottlob wurde keiner verwundet.
Einige Minuten später hörte ich, wie gerufen wurde:
Zelte abbrechen! Fertig machen! Ich krabbelte aus dem
Zelt heraus. Fast wäre ich auf die Nase geflogen! Als ich
mich stellen wollte, merkte ich, daß alle Glieder steif
gefroren waren; ich vermochte mich kaum auf den
Beinen zu halten. Das Zelt war ganz niedrig
geworden, die Zeltstäbe waren ein ganzes Stück in
den nassen Boden eingesunken. In der Nacht war
Schnee gefallen. Alles war bedeckt. Das fehlte auch noch.
Wir waren so steif gefroren, daß wir kaum etwas
anfassen konnten. Dann kam wieder Befehl: Mäntel
anziehen! Wie war ich fuchsig, daß ich meinen Mantel
immer noch nicht wieder hatte. Der Wind sauste einem
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hatte ich eiskalte Füße. Von einem Kameraden bekam ich
eine Zeltbahn geliehen, von einem anderen eine Decke.
Trotz der großen Kälte schlief ich bald ein.
22. März.
Es war gegen 5 Uhr morgens. Die Kaffeeholer mochten
vielleicht 1/2 Stunde fort sein, als ein kleiner Feuerüberfall
seitens der Franzosen erfolgte. Unaufhörlich sausten die klei=
nen Geschosse (es mochten 5er oder 7.5er Geschosse sein) über
unsere Zelte hinweg, ungefähr dahin, wie die Küchen des
Bataillons stehen mußten. Und wirklich, die Kaffeeholer
mußten türmen. Gottlob wurde keiner verwundet.
Einige Minuten später hörte ich, wie gerufen wurde:
Zelte abbrechen! Fertig machen! Ich krabbelte aus dem
Zelt heraus. Fast wäre ich auf die Nase geflogen! Als ich
mich stellen wollte, merkte ich, daß alle Glieder steif
gefroren waren; ich vermochte mich kaum auf den
Beinen zu halten. Das Zelt war ganz niedrig ge=
worden, die Zeltstäbe waren ein ganzes Stück in
den nassen Boden eingesunken. In der Nacht war
Schnee gefallen. Alles war bedeckt. Das fehlte auch noch.
Wir waren so steif gefroren, daß wir kaum etwas
anfassen konnten. Dann kam wieder Befehl: Mäntel
anziehen! Wie war ich fuchtig, daß ich meinen Mantel
immer noch nicht wieder hatte. Der Wind sauste einem
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hatte ich eiskalte Füße. Von einem Kameraden bekam ich
eine Zeltbahn geliehen, von einem anderen eine Decke.
Trotz der großen Kälte schlief ich bald ein.
22. März.
Es war gegen 5 Uhr morgens. Die Kaffeeholer mochten
vielleicht 1/2 Stunde fort sein, als ein kleiner Feuerüberfall
seitens der Franzosen erfolgte. Unaufhörlich sausten die klei=
nen Geschosse (es mochten 5er oder 7.5er Geschosse sein) über
unsere Zelte hinweg, ungefähr dahin, wie die Küchen des
Bataillons stehen mußten. Und wirklich, die Kaffeeholer
mußten türmen. Gottlob wurde keiner verwundet.
Einige Minuten später hörte ich, wie gerufen wurde:
Zelte abbrechen! Fertig machen! Ich krabbelte aus dem
Zelt heraus. Fast wäre ich auf die Nase geflogen! Als ich
mich stellen wollte, merkte ich, daß alle Glieder steif
gefroren waren; ich vermochte mich kaum auf den
Beinen zu halten. Das Zelt war ganz niedrig ge=
worden, die Zeltstäbe waren ein ganzes Stück in
den nassen Boden eingesunken. In der Nacht war
Schnee gefallen. Alles war bedeckt. Das fehlte auch noch.
Wir waren so steif gefroren, daß wir kaum etwas
anfassen konnten. Dann kam wieder Befehl: Mäntel
anziehen! Wie war ich fuchtig, daß ich meinen Mantel
immer noch nicht wieder hatte. Der Wind sauste einem
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Arnsberg
Location(s)
Story location Arnsberg
- ID
- 17626 / 200694
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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- Eastern Front
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