Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 21
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schienen stillschweigend übereins gekommen zu sein,
sich gegenseitig das Leben erträglich zu machen. Man
sah zuweilen einzelne Franzosen, auch wir steckten den
Kopf schon mal unvorsichtig aus dem Graben, ohne
daß der Franzmann weiter davon Notiz nahm.
Nur die Artillerie fühlte sich verpflichtet, hin und wieder
ein paar Granaten in unsern Graben zu schießen.
Von 6 - 8 Uhr hatte ich wieder Patrouilleurdienst. Der Zugführer
kam während der Zeit auch aus seinem Unterstand heraus
und ließ sich von mir die Verbindungswege zeigen.
Während der Zeit kamen einige Granaten herübergeflogen,
die aber weiter ins Hinterland gingen. Jedesmal lag er
dann im Graben. Wenn er, wie er behauptete, schon länger
den Kampf im Westen mitgemacht hätte, dann müßte
er an dem Geräusch, das die Granaten machten, festgestellt
haben, daß sie weiter gingen. Ich blieb jedesmal
stehen und der Glaube an seine "Kriegstüchtigkeit" schwand
immer mehr. Beim drittenmal hatte er wohl gemerkt,
daß ich über ihn lachte. Das war ihm anscheinend doch sehr
peinlich. Seine Nerven waren schuld, wie er sagte.
Gegen 9 Uhr abends fingen wir an, den Graben auszubessern.
An einigen Stellen war die vordere Grabenwand ein=
geschossen. Mit Pfählen, Reisig, Draht und Sandsäcken
wurde die Wand wieder aufgebaut und befestigt.
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schienen stillschweigend übereins gekommen zu sein,
sich gegenseitig das Leben erträglich zu machen. Man
sah zuweilen einzelne Franzosen, auch wir steckten den
Kopf schon mal unvorsichtig aus dem Graben, ohne
daß der Franzmann weiter daran Notiz nahm.
Nur die Artillerie fühlte sich verpflichtet, hin und wie=
der ein paar Granaten in unsern Graben zu schießen.
Von 6 - 8 Uhr hatte ich wieder Patrouilleurdienst. Der Zugführer
kam während der Zeit auch aus seinem Unterstand heraus
und ließ sich von mir die Verbindungswege zeigen.
Während der Zeit kamen einige Granaten herübergeflogen,
die aber weiter ins Hinterland gingen. Jedesmal lag er
dann im Graben. Wenn er, wie er behauptete, schon län=
ger
den Kampf im Westen mitgemacht hätte, dann müßte
er an dem Geräusch, das die Granaten machten, festge=
stellt haben, daß sie weiter gingen. Ich blieb jedesmal
stehen und der Glaube an seine "Kriegstüchtigkeit" schwand
immer mehr. Beim drittenmal hatte er wohl gemerkt,
daß ich über ihn lachte. Das war ihm anscheinend doch sehr
peinlich. Seine Narben waren schuld, wie er sagte.
Gegen 9 Uhr abends fingen wir an, den Graben auszubessern.
An einigen Stellen war die vordere Grabenwand ein=
geschossen. Mit Pfählen, Reisig, Draht und Sandsäcken
wurde die Wand wieder aufgebaut und befestigt.
Description
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Arnsberg
Location(s)
Story location Arnsberg
- ID
- 17626 / 200642
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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- Balkans
- Eastern Front
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- Trench Life


















































































































































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