Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 65

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nicht alle feindlichen Geschosse ihr Ziel verfehlten. Es war

nur gut, daß eine Menge der Geschosse sich als Blindgänger

in den Boden bohrten. An dem kurzen, dumpfen

Aufschlag konnte man das feststellen. Ein solches Ungeheuer

sauste auch gerade über uns herüber in die

hintere Grabenwand, Ein Glück, daß es ein Blindgänger war,

sonst wären von uns fünf nur Fetzen

übrig geblieben. In Angst und Bangen warteten wir

ab, was der Himmel über uns beschlossen hatte. Manch

heißes Stoßgebet wurde zum Himmel gesandt. So saßen

wir bis ungefähr 2.30 Uhr. Qualvolle Stunden, die uns zur

Ewigkeit wurden, waren es. Dann wurde durchgesagt:

Zum Abmarsch fertig machen! Eine Viertelstunde später

dann die wilde Hetzjagd zurück nach Dannevoux. Unter

normalen Verhältnissen hätten die Beine uns wohl nicht

zu tragen vermocht, aber jetzt wurden die Kräfte aufs

äußerste angespannt. Glücklich waren wir schließlich

wieder am Nordrand des „Toten Mannes.“ Nun gings

über den Forges-Sumpf. Bei dem tollen Rennen über die

schmalen Roste rutschte ich einmal ab und patschte bis an

die Kniee ins Wasser. Kurz darauf sauste mein Vorder-

mann in ein mit Wasser gefülltes Granatenloch. Ich half ihm,

daß er schnell wieder auf  die Beine kam. Glücklich war auch

schließlich der verderbendrohende Sumpf hinter uns. Kurz

vor dem Südrande des Forges-Waldes machten wir eine

Pause. Im Walde standen eine Menge 7,5 Geschütze, von

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nicht alle feindlichen Geschosse ihr Ziel verfehlten. Es war

nur gut, daß eine Menge der Geschosse sich als Blindgänger

in den Boden bohrten. An dem kurzen, dumpfen

Aufschlag konnte man das feststellen. Ein solches Ungeheuer

sauste auch gerade über uns herüber in die

hintere Grabenwand, Ein Glück, daß es ein Blindgänger war,

sonst wären von uns fünf nur Fetzen

übrig geblieben. In Angst und Bangen warteten wir

ab, was der Himmel über uns beschlossen hatte. Manch

heißes Stoßgebet wurde zum Himmel gesandt. So saßen

wir bis ungefähr 2.30 Uhr. Qualvolle Stunden, die uns zur

Ewigkeit wurden, waren es. Dann wurde durchgesagt:

Zum Abmarsch fertig machen! Eine Viertelstunde später

dann die wilde Hetzjagd zurück nach Dannevoux. Unter

normalen Verhältnissen hätten die Beine uns wohl nicht

zu tragen vermocht, aber jetzt wurden die Kräfte aufs

äußerste angespannt. Glücklich waren wir schließlich

wieder am Nordrand des „Toten Mannes.“ Nun gings

über den Forges-Sumpf. Bei dem tollen Rennen über die

schmalen Roste rutschte ich einmal ab und patschte bis an

die Kniee ins Wasser. Kurz darauf sauste mein Vorder-

mann in ein mit Wasser gefülltes Granatenloch. Ich half ihm,

daß er schnell wieder auf  die Beine kam. Glücklich war auch

schließlich der verderbendrohende Sumpf hinter uns. Kurz

vor dem Südrande des Forges-Waldes machten wir eine

Pause. Im Walde standen eine Menge 7,5 Geschütze, von


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  • May 19, 2017 19:55:17 Beate Jochem

    nicht alle feindlichen Geschosse ihr Ziel verfehlten. Es war

    nur gut, daß eine Menge der Geschosse sich als Blindgänger

    in den Boden bohrten. An dem kurzen, dumpfen

    Aufschlag konnte man das feststellen. Ein solches Ungeheuer

    sauste auch gerade über uns herüber in die

    hintere Grabenwand, Ein Glück, daß es ein Blindgänger war,

    sonst wären von uns fünf nur Fetzen

    übrig geblieben. In Angst und Bangen warteten wir

    ab, was der Himmel über uns beschlossen hatte. Manch

    heißes Stoßgebet wurde zum Himmel gesandt. So saßen

    wir bis ungefähr 2.30 Uhr. Qualvolle Stunden, die uns zur

    Ewigkeit wurden, waren es. Dann wurde durchgesagt:

    Zum Abmarsch fertig machen! Eine Viertelstunde später

    dann die wilde Hetzjagd zurück nach Dannevoux. Unter

    normalen Verhältnissen hätten die Beine uns wohl nicht

    zu tragen vermocht, aber jetzt wurden die Kräfte aufs

    äußerste angespannt. Glücklich waren wir schließlich

    wieder am Nordrand des „Toten Mannes.“ Nun gings

    über den Forges-Sumpf. Bei dem tollen Rennen über die

    schmalen Roste rutschte ich einmal ab und patschte bis an

    die Kniee ins Wasser. Kurz darauf sauste mein Vorder-

    mann in ein mit Wasser gefülltes Granatenloch. Ich half ihm,

    daß er schnell wieder auf  die Beine kam. Glücklich war auch

    schließlich der verderbendrohende Sumpf hinter uns. Kurz

    vor dem Südrande des Forges-Waldes machten wir eine

    Pause. Im Walde standen eine Menge 7,5 Geschütze, von

  • March 3, 2017 16:54:56 Erich St

    nicht alle feindlichen Geschosse ihr Ziel verfehlten. Es war

    nur gut, daß eine Menge der Geschosse sich als Blind-

    gänger in den Boden bohrten. An dem kurzen, dumpfen

    Aufschlag konnte man das feststellen. Ein solches Unge-

    heuer sauste auch gerade über uns herüber in die

    hintere Grabenwand, Ein Glück, daß es ein Blindgän-

    ger war, sonst wären von uns fünf nur Fetzen

    übrig geblieben. In Angst und Bangen warteten wir

    ab, was der Himmel über uns beschlossen hatte. Manch

    heißes Stoßgebet wurde zum Himmel gesandt. So saßen

    wir bis ungefähr 2h30 Uhr. Qualvolle Stunden, die uns zur

    Ewigkeit wurden, waren es. Dann wurde durchgesagt:

    Zum Abmarsch fertig machen! Eine Viertelstunde später

    dann die wilde Hetzjagd zurück nach Dannevoux, Unter

    normalen Verhältnissen hätten die Beine uns wohl nicht

    zu tragen vermocht, aber jetzt wurden die Kräfte aufs

    äußerste angespannt. Glücklich waren wir schließlich

    wieder am Nordrand des „Toten Mannes.“ Nun gings

    über den Forges-Sumpf. Bei dem tollen Rennen über die

    schmalen Roste rutschte ich einmal ab und patschte bis an

    die Knien ins Wasser. Kurz darauf sauste mein Vorder-

    mann in ein mit Wasser gefülltes Granatenloch. Ich half ihm,

    daß er schnell wieder auf  die Beine kam. Glücklich war auch

    schließlich der verderbendrohende Sumpf hinter uns. Kurz

    vor dem Südrande des Forges-Waldes machten wir eine

    Pause. Im Walde standen eine Menge 7,5 Geschütze, von


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    Somme

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17625 / 200532
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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