Kriegstagebuch 3 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 102

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

                                                                  27. April.

    Der M. G. Unterstand war immer noch voll Wasser.

Zwar hatten schon einige vor uns damit begonnen,

das Wasser auszuschöpfen, doch war der größte Teil

noch drin. Mit Kochgeschirren wurde das Wasser

herausbefördert in der Weise, daß wir eine

Kette bildeten und die Kochgeschirre von Hand

zu Hand gehen ließen. Der Franzmann ließ

uns vorläufig in Ruhe. Aus Brettern wurde

eine Bank hergerichtet und so konnten wir

den Unterstand doch wenigstens benutzen.

Der Boden war allerdings noch schlammig,

wurde aber zusehends trockener. Gegen 1/2 10 Uhr

wurde unser Graben 1/4 Stunde schwer beschossen.

Einige Granaten, es mußten wohl nur kleinere,

etwa 7,5er sein, fielen auf unsern Unterstand.

Das ganze Ding wackelte in der Erde. Es passierte

aber nichts. Auch von unsern Posten wurde

niemand verletzt. In der Nacht mußte ich manche

unangenehme Feststellung machen. Das Draht=

verhau war an manchen Stellen total zertrümmert.

Bei einem etwaigen Angriff der Feinde

konnte die schwache Besatzung des 1. Grabens kaum

nennenswerte Gegenwehr leisten. Über das Schicksal

Transcription saved

                                                                  27. April.

    Der M. G. Unterstand war immer noch voll Wasser.

Zwar hatten schon einige vor uns damit begonnen,

das Wasser auszuschöpfen, doch war der größte Teil

noch drin. Mit Kochgeschirren wurde das Wasser

herausbefördert in der Weise, daß wir eine

Kette bildeten und die Kochgeschirre von Hand

zu Hand gehen ließen. Der Franzmann ließ

uns vorläufig in Ruhe. Aus Brettern wurde

eine Bank hergerichtet und so konnten wir

den Unterstand doch wenigstens benutzen.

Der Boden war allerdings noch schlammig,

wurde aber zusehends trockener. Gegen 1/2 10 Uhr

wurde unser Graben 1/4 Stunde schwer beschossen.

Einige Granaten, es mußten wohl nur kleinere,

etwa 7,5er sein, fielen auf unsern Unterstand.

Das ganze Ding wackelte in der Erde. Es passierte

aber nichts. Auch von unsern Posten wurde

niemand verletzt. In der Nacht mußte ich manche

unangenehme Feststellung machen. Das Draht=

verhau war an manchen Stellen total zertrümmert.

Bei einem etwaigen Angriff der Feinde

konnte die schwache Besatzung des 1. Grabens kaum

nennenswerte Gegenwehr leisten. Über das Schicksal


Transcription history
  • June 17, 2017 20:59:36 Rolf Kranz

                                                                      27. April.

        Der M. G. Unterstand war immer noch voll Wasser.

    Zwar hatten schon einige vor uns damit begonnen,

    das Wasser auszuschöpfen, doch war der größte Teil

    noch drin. Mit Kochgeschirren wurde das Wasser

    herausbefördert in der Weise, daß wir eine

    Kette bildeten und die Kochgeschirre von Hand

    zu Hand gehen ließen. Der Franzmann ließ

    uns vorläufig in Ruhe. Aus Brettern wurde

    eine Bank hergerichtet und so konnten wir

    den Unterstand doch wenigstens benutzen.

    Der Boden war allerdings noch schlammig,

    wurde aber zusehends trockener. Gegen 1/2 10 Uhr

    wurde unser Graben 1/4 Stunde schwer beschossen.

    Einige Granaten, es mußten wohl nur kleinere,

    etwa 7,5er sein, fielen auf unsern Unterstand.

    Das ganze Ding wackelte in der Erde. Es passierte

    aber nichts. Auch von unsern Posten wurde

    niemand verletzt. In der Nacht mußte ich manche

    unangenehme Feststellung machen. Das Draht=

    verhau war an manchen Stellen total zertrümmert.

    Bei einem etwaigen Angriff der Feinde

    konnte die schwache Besatzung des 1. Grabens kaum

    nennenswerte Gegenwehr leisten. Über das Schicksal

  • May 16, 2017 21:34:43 Eva Bammer

    27. April.

     Der M. G. Unterstand war immer noch voll Was=

    ser. Zwar hatten schon einige vor uns damit begonnen,

    das Wasser auszuschöpfen, doch war der größte Teil

    noch drin. Mit Koochgeschirren wurde das Wasser

    herausbefördert in der Weise, daß wir eine

    Kette bildeten und die Kochgeschirre von Hand

    zu Hand gehen ließen. Der Franzmann ließ

    uns vorläufig in Ruhe. Aus Brettern wurde

    eine Bank hergerichtet und so konnten wir

    den Unterstand doch wenigstens benützen.

    Der Boden war allerdings noch schlammig,

    wurde aber zusehends trockener. Gegen 1/2 10 Uhr

    wurde unser Graben 1/4 Stunde schwer beschossen.

    Einige Granaten, es mußten wohl nur kleinere,

    etwa 7,5er sein, fielen auf unsern Unterstand.

    Das ganze Ding wackelte in der Erde. Es passierte

    aber nichts. Auch von unsern Posten wurde nie=

    mand verletzt. In der Nacht mußte ich manche

    unangenehme Feststellung machen. Das Draht=

    verhau war an manchen Stellen total zer=

    trümmert. Bei einem etwaigen Angriff der Feinde

    konnte die schwache Besatzung des 1. Grabens kaum

    nennenswerte Gegenwehr leisten. Über das Schick=


Description

Save description
  • 51.406047|| 8.066486||

    Arnsberg

    ||1
Location(s)
  • Story location Arnsberg
Login and add location


ID
17626 / 200723
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Balkans
  • Eastern Front

Login to add keywords
  • Trench Life

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note