Tagebuch Nr. 1 (01.06.1915-09.10.1915) von Ernst Schwalm (1854-1924), item 69
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nach mehrstündigem Nahkampf zurückgeschlagen. Dabei sind auch die vorgestern abend ver-
loren gegangenen Gräben am Lingekopf bis auf ein kleines Stück von uns zurückge-
wonnen worden. Oestl. Krgssch. Zwischen Mitau u. dem Njemen wurden gestern noch etwa
1000 versprengte Russen zu Gefangenen gemacht. Oestl. u. südöstl. von
Rozan schreitet unser Angriff vorwärts, Goworowo wurde genommen. Nördl. v.
Serack, beiderseits des Narew, und südl. v. Nasielsk setzen die Russen ihre Gegenangriffe
fort; sie scheiterten völlig. Der Feind ließ hier u. b. Rozan 2500 Gefangene u.
7 Maschinengewehre in unserer Hand. Vor Warschau wurde westl. v. Blonie der
Ort Pierunow von uns erstürmt; in der Gegend südl. v. Gora-Kalwaria wird
gekämpft. Südöstl. Kriegssch. Lage b. den deutschen Truppen im allgem. unverändert.
O. Heeresleitung.
B. Bis zum 25. Juli sind bisher von den deutschen U-Booten versenkt:
229 englische, 30 andere feindliche, 6 mit feindlichen verwechselte
neutrale Schiffe. Außer diesen neutralen Schiffen sind weitere 27
neutrale Schiffe von deutschen U.B. angehalten, untersucht und wegen
Führens von Bannware nach Prisenrecht versenkt worden, da sie nicht
eingebracht werden konnten. 3 weitere Schiffe wurden v. d. U.B. in-
folge Verwechslung angeschossen, aber nicht versenkt. -
Russ. Kriegssch. Der Feind unternahm zwischen der Weichsel u. dem Bug u. b. Sokal
eine Reihe heftiger, jedoch erfolgloser Gegenangriffe. Westl. Iwanogorod brach ein
feindl. Vorstoß unter unserm Feuer zusammen. Ital. Kriegssch. Gestern
ermattete auch der gegen das Plateau v. Doberdo gerichtete Angriff der Italiener
Stellenweise unterhielten sie noch ein heftiges Artilleriefeuer. Ansonsten rafften
sie sich nur mehr zu vereinzelten schwächlichen Vorstößen auf, die mühelos
abgewiesen wurden. In den Kämpfen großen Stiles trat sonst eine Pause
ein. Wie die erste, so wurde auch die ungleich gewaltigere, zweite Schlacht
im Görzischen mit einem vollständigen Mißerfolg des angreifenden Feindes,
der diesmal in dem ungefähr 30 Kilometer breiten Raum zwischen dem
Monte Sabelino u. der Küste sieben Korps mit mindestens zehn Infanterie- u.
Mobilmilizdivisionen einsetzte, und um jeden Preis, ohne Rücksicht auf die
Opfer an Menschen u. Material, durchzubrechen versuchte. Die Gesamtver-
luste der Italiener sind auf 100000 Mann einzuschätzen. Erst die
Geschichte wird die Leistungen unsrer siegreichen Truppen u. ihrer Führer in dieser
Abwehrschlacht werten. Unerschüttert u. unerschütterlich stehen sie noch immer dort,
wo sie vor zwei Monaten den Feind erwarteten. Das gibt nicht nur von den
in 2 Schlachten heiß umstrittenen Stellungen im Görzischen, sondern von unsern
ganzen, zur Verteidigung im Südwesten der Monarchie gewählten Kampffront.
v. Hoefer. W.T.B.
Ereignisse zur See!
Am 27. Juli früh unternahmen unsre leichten Kreuzer u. Torpedoeinheiten
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einen erfolgreichen Angriff auf die Eisenbahnstrecke Ancona bis Pesaro
u. beschossen die Stationsanlagen, Bahnhofsmagazine, Wachthäuser und
Eisenbahnbrücken an dieser Küstenstrecke mit gutem Erfolg. Mehrere Lokomotiven
und zahlreiche Waggons wurden demoliert; ein Bahnhofsmagazin in Fano
geriet in Brand, der eine starke Explosion zur Folge hatte. Gleichzeitig belegten
unsre Seeflugzeuge den Bahnhof, eine Batterie, Kaserne u. sonstige
militärische Objekte Anconas erfolgreich mit Bomben, wobei der Rangier-
bahnhof sehr stark beschädigt u. viel rollendes Material zerstört wurde.
In einem Naphthatank entstand ein noch auf dreißig Seemeilen sicht-
barer Brand. Alle Einheiten sind ohne Verluste eingerückt. Feindliche
Seestreitkräfte wurden nicht gesichtet. Flottenkommando. W.T.B.
29./7. Westl. Krgssch. In Flandern schoß unsere Artillerie auf dem Furnes-Kanal lie-
genden Prahm in den Grund , auf dem ein schweres Schiffsgeschütz eingebaut war.
Westl. v. Souchez wurde ein französischer Angriff abgewiesen. B. Givenchy,
in den Argonnen u. b. Vauquois sprengten wir mit Erfolg Minen; französ.
Sprengungen in der Chambagne verliefen ergebnislos. Oestl. Krgssch.
Nördlich des Njemen ist die Lage unverändert. Südl. v. Suwalki, beiderseits
der nach Olia führenden Bahn, besetzten unsre Truppen einen Teil der
feindlichen Stellungen; sie machten dabei 2910 Gefangene u. erbeuteten 2
Maschinengewehre. Gestern u. in der Nacht zu heute wiederholten die Russen
ihre Angriffe gegen unsre Front südl. des Narew u. südl. v. Rasielsk. Alle
Vorstöße scheiterten unter schweren feindl. Verlusten. Westl. v. Nowo Georgie-
wsk, auf dem Südufer der Weichsel, nahm eine halbe deutsche Kompagnie b. einem
Ueberfall 128 Russen gefangen. In der Gegend südwestl. v. Gora-Kalwarje
versuchten die Russen in der Nacht v. 27. zum 28. Juli nach Westen vorzudringen,
sie wurden gestern angegriffen u. zurückgeworfen. Südöstl. Krgssch. Die Lage
im allgemeinen unverändert. O. Heereslt. Der östr. ung. Bericht. Russ. Kriegsschpl.
An der Grenze zwischen Bukowina u. Bessarabien überfielen kroatische
Landwehr u. ungar. Landsturm eine stark ausgebaute russ. Stellung. Der
Feind wurde vollständig überrascht u. flüchtete nach einem blutigen
Handgemenge, das ihn 170 Tote kostete aus seinen Verschanzungen. Oestl.
Kamionka-Strumilowa nahmen unsre Truppen einen Oberstleutnant, 7
Offiziere u. 500 Mann gefangen. B. Sokal wurden erneut heftige Angriffe des
Gegners zurückgewiesen. Sonst ist die Lage an der Nordostfront unverändert.
Ital. Krgssch. An der küstenländischen Front unternahmen die Italiener neue
am Plateaurand v. Sdraussina u. b. Vermigliano erfolglose Vorstöße.
Im Vorfeld des Brückenkopfes v. Görz räumte der Gegner seine Sturmstellungen
und ging in seine Linie zurück, die er vor der Schlacht inne hatte. An der Kärntner
Grenze Artilleriekampf u. Geplänkel. Im Tiroler Grenzgebiet wurde ein feindl.
Bataillon b. Marce im Etschthal zurückgeworfen, ein ital. Kompagnie im Gebiet
der Trofana zersprengt. v. Hoefer, General Feldmarschalleutnant. W.T.B.
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Hornsömmern bei Bad Langensalza
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Story location Hornsömmern bei Bad Langensalza
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- Urte Bünning
July 28, 1915 – July 29, 1915
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