Tagebuch Nr. 1 (01.06.1915-09.10.1915) von Ernst Schwalm (1854-1924), item 19

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[left side]


Horodenko den Dnjestr überschritten, Zaleszcyki wurde genommen.

Gegen die Stadt richteten die Russen abends u. während der Nacht

verzweifelte Angriffe, die alle unter den schwersten Verlusten des

Feindes abgewiesen wurden. Auch die Attacke eines Kosakenregiments

brach in unserem Feuer vollständig zusammen. In der Bukowina

mußten die Russen auch die letzten Stellungen am Pruth aufgeben. Sie ziehen

sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, unter großen Verlusten über

die Reichsgrenze zurück. Die gestrigen Kämpfe der Armee Pflanzer

brachten uns 5000 Gefangene ein. Südlich des obern Dnjestr dauerten

die Kämpfe noch fort. Ein russischer Gegenangriff auf Stanislau

wurde abgewiesen. Zuravno, das infolge Eintreffens russ.

Verstärkung geräumt worden war, wurde gestern von den

verbündeten Truppen wieder genommen. Italienscher Krgssch.

Die Einzelgefechte u. Artilleriekämpfe am Isonzo dauern fort. Bisher

haben die Italiener auf dem östl. Flußufer nur bei Monfalcone

u. Karfreit an Punkten, die vor unserer Kampffront liegen, Fuß ge-

faßt. Gestern erstiegen gegnerische Abteilungen bei Morgengrauen

b. Plawa die östl. Uferhöhe, wurden aber wieder herabgeworfen.


[rigth side]


An der Kärntner Grenze wiesen unsere Truppen feindliche Angriffe auf

die Uebergänge in der Gegend des Monte Paralba ab u. besetzten diesen

Berg. Ein Versuch der Italiener, den Monte Piano wider zu gewinnen,

scheiterte. Ansonsten schiebt sich der Feind in einzelnen Grenzräumen

allmählich an unsere Stellungen heran; so steht er in Cortina d´Ampezzo,

Fieradi Primiero u. Borgo. v. Nachr. W.H.B. 13/6. Westl. Krgssch. Bei

Nieuport, Dixmuiden, nördl. Arras u. bei Hebuterne fanden Artillerie-

kämpfe statt. Schwächliche Angriffsversuche des Gegners in den Dünen

wurden abgewiesen. Südöstl. Hebuterne sind Infanteriegefechte im Gange.
Die militärischen Anlagen v. Luneville wurden mit Bomben belegt.

Oestl. Krgsch. Nordwestl. Szawle machten unsere Angriffe gute Fortschritte.

Kuze wurde im Sturm genommen; feindl Gegenstöße scheiterten.

8 Offiziere, 3350 Mann u. 8 Maschinengewehre waren unsere Beute.

Südöstl. Der Straße Mariampol-Kuwno haben die Kämpfe gegen v. Süden

herangekommene russische Verstärkung erneut begonnen. Südlich

Prasnysz wurden weitere 150 Gefangene gemacht. Unseren Einbruch

in die feindl. Linie südl. Bolimow folgten in der Nacht russische Gegenangriffe,

die alle erfolglos blieben. Die gewonnenen Stellungen sind fest in unserer Hand.

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[left side]


Horodenko den Dnjestr überschritten, Zaleszcyki wurde genommen.

Gegen die Stadt richteten die Russen abends u. während der Nacht

verzweifelte Angriffe, die alle unter den schwersten Verlusten des

Feindes abgewiesen wurden. Auch die Attacke eines Kosakenregiments

brach in unserem Feuer vollständig zusammen. In der Bukowina

mußten die Russen auch die letzten Stellungen am Pruth aufgeben. Sie ziehen

sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, unter großen Verlusten über

die Reichsgrenze zurück. Die gestrigen Kämpfe der Armee Pflanzer

brachten uns 5000 Gefangene ein. Südlich des obern Dnjestr dauerten

die Kämpfe noch fort. Ein russischer Gegenangriff auf Stanislau

wurde abgewiesen. Zuravno, das infolge Eintreffens russ.

Verstärkung geräumt worden war, wurde gestern von den

verbündeten Truppen wieder genommen. Italienscher Krgssch.

Die Einzelgefechte u. Artilleriekämpfe am Isonzo dauern fort. Bisher

haben die Italiener auf dem östl. Flußufer nur bei Monfalcone

u. Karfreit an Punkten, die vor unserer Kampffront liegen, Fuß ge-

faßt. Gestern erstiegen gegnerische Abteilungen bei Morgengrauen

b. Plawa die östl. Uferhöhe, wurden aber wieder herabgeworfen.


[rigth side]


An der Kärntner Grenze wiesen unsere Truppen feindliche Angriffe auf

die Uebergänge in der Gegend des Monte Paralba ab u. besetzten diesen

Berg. Ein Versuch der Italiener, den Monte Piano wider zu gewinnen,

scheiterte. Ansonsten schiebt sich der Feind in einzelnen Grenzräumen

allmählich an unsere Stellungen heran; so steht er in Cortina d´Ampezzo,

Fieradi Primiero u. Borgo. v. Nachr. W.H.B. 13/6. Westl. Krgssch. Bei

Nieuport, Dixmuiden, nördl. Arras u. bei Hebuterne fanden Artillerie-

kämpfe statt. Schwächliche Angriffsversuche des Gegners in den Dünen

wurden abgewiesen. Südöstl. Hebuterne sind Infanteriegefechte im Gange.
Die militärischen Anlagen v. Luneville wurden mit Bomben belegt.

Oestl. Krgsch. Nordwestl. Szawle machten unsere Angriffe gute Fortschritte.

Kuze wurde im Sturm genommen; feindl Gegenstöße scheiterten.

8 Offiziere, 3350 Mann u. 8 Maschinengewehre waren unsere Beute.

Südöstl. Der Straße Mariampol-Kuwno haben die Kämpfe gegen v. Süden

herangekommene russische Verstärkung erneut begonnen. Südlich

Prasnysz wurden weitere 150 Gefangene gemacht. Unseren Einbruch

in die feindl. Linie südl. Bolimow folgten in der Nacht russische Gegenangriffe,

die alle erfolglos blieben. Die gewonnenen Stellungen sind fest in unserer Hand.


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  • December 24, 2017 13:30:52 Pierre Meinig

    [left side]


    Horodenko den Dnjestr überschritten, Zaleszcyki wurde genommen.

    Gegen die Stadt richteten die Russen abends u. während der Nacht

    verzweifelte Angriffe, die alle unter den schwersten Verlusten des

    Feindes abgewiesen wurden. Auch die Attacke eines Kosakenregiments

    brach in unserem Feuer vollständig zusammen. In der Bukowina

    mußten die Russen auch die letzten Stellungen am Pruth aufgeben. Sie ziehen

    sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, unter großen Verlusten über

    die Reichsgrenze zurück. Die gestrigen Kämpfe der Armee Pflanzer

    brachten uns 5000 Gefangene ein. Südlich des obern Dnjestr dauerten

    die Kämpfe noch fort. Ein russischer Gegenangriff auf Stanislau

    wurde abgewiesen. Zuravno, das infolge Eintreffens russ.

    Verstärkung geräumt worden war, wurde gestern von den

    verbündeten Truppen wieder genommen. Italienscher Krgssch.

    Die Einzelgefechte u. Artilleriekämpfe am Isonzo dauern fort. Bisher

    haben die Italiener auf dem östl. Flußufer nur bei Monfalcone

    u. Karfreit an Punkten, die vor unserer Kampffront liegen, Fuß ge-

    faßt. Gestern erstiegen gegnerische Abteilungen bei Morgengrauen

    b. Plawa die östl. Uferhöhe, wurden aber wieder herabgeworfen.


    [rigth side]


    An der Kärntner Grenze wiesen unsere Truppen feindliche Angriffe auf

    die Uebergänge in der Gegend des Monte Paralba ab u. besetzten diesen

    Berg. Ein Versuch der Italiener, den Monte Piano wider zu gewinnen,

    scheiterte. Ansonsten schiebt sich der Feind in einzelnen Grenzräumen

    allmählich an unsere Stellungen heran; so steht er in Cortina d´Ampezzo,

    Fieradi Primiero u. Borgo. v. Nachr. W.H.B. 13/6. Westl. Krgssch. Bei

    Nieuport, Dixmuiden, nördl. Arras u. bei Hebuterne fanden Artillerie-

    kämpfe statt. Schwächliche Angriffsversuche des Gegners in den Dünen

    wurden abgewiesen. Südöstl. Hebuterne sind Infanteriegefechte im Gange.
    Die militärischen Anlagen v. Luneville wurden mit Bomben belegt.

    Oestl. Krgsch. Nordwestl. Szawle machten unsere Angriffe gute Fortschritte.

    Kuze wurde im Sturm genommen; feindl Gegenstöße scheiterten.

    8 Offiziere, 3350 Mann u. 8 Maschinengewehre waren unsere Beute.

    Südöstl. Der Straße Mariampol-Kuwno haben die Kämpfe gegen v. Süden

    herangekommene russische Verstärkung erneut begonnen. Südlich

    Prasnysz wurden weitere 150 Gefangene gemacht. Unseren Einbruch

    in die feindl. Linie südl. Bolimow folgten in der Nacht russische Gegenangriffe,

    die alle erfolglos blieben. Die gewonnenen Stellungen sind fest in unserer Hand.

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Urte Bünning
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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