Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 89

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denn dann sollte der Sturm beginnen.
Pünktlich auf die Sekunde setzte unsere Artillerie ein. Hunderte

von Kanonenschlünden brachten Tod und Verderben den

feindlichen Gräben. Diese sollten dadurch erst „sturmreif“

gemacht werden. Es war ein fürchterliches Rollen in der

Luft, Eine Granate pflanzte sich neben die andere auf

den Kamm des Berges. Dort mußte also die feindliche

Stellung sein. Krachend bohrten sich die Geschosse in die

Erde, zerwühlten berstend den Boden und warfen alles,

was in ihren Bereich kam, kirchturmhoch in die Luft.

Der ganze Berg war nach einigen Sekunden in Pulverdampf

und Rauch gehüllt. Dazwischen sah man das

blitzartige Feuer der krepierenden Granaten. Ganze

Grabenteile wurden hochgeworfen. Mehrere Meter Drahtverhau

an einem Stück wurden hochgeschleudert. Da, auch

ein Soldat schoß senkrecht nach oben. Hoch oben in der Luft

nahm der Körper eine waagerechte Lage ein und fiel zurück

in die Tiefe. Und wenn es auch Franzosen waren, die

da vorn zerfetzt wurden, immerhin waren es auch Menschen,

die uns nie etwas zuleide getan hatten. Warum

also dies grausige Hinmorden? Nach den ersten deutschen

Geschossen setzte auch sofort die feindliche Artillerie

mit einem rasenden Feuer ein. Und da kam der zweite

Akt dieses schaurigen Dramas. Aus unserm ersten

Graben brachen die Sturmkolonnen hervor. In raschem

Schritt, nicht im Marsch, marsch, näherten sie sich durch die

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denn dann sollte der Sturm beginnen.
Pünktlich auf die Sekunde setzte unsere Artillerie ein. Hunderte

von Kanonenschlünden brachten Tod und Verderben den

feindlichen Gräben. Diese sollten dadurch erst „sturmreif“

gemacht werden. Es war ein fürchterliches Rollen in der

Luft, Eine Granate pflanzte sich neben die andere auf

den Kamm des Berges. Dort mußte also die feindliche

Stellung sein. Krachend bohrten sich die Geschosse in die

Erde, zerwühlten berstend den Boden und warfen alles,

was in ihren Bereich kam, kirchturmhoch in die Luft.

Der ganze Berg war nach einigen Sekunden in Pulverdampf

und Rauch gehüllt. Dazwischen sah man das

blitzartige Feuer der krepierenden Granaten. Ganze

Grabenteile wurden hochgeworfen. Mehrere Meter Drahtverhau

an einem Stück wurden hochgeschleudert. Da, auch

ein Soldat schoß senkrecht nach oben. Hoch oben in der Luft

nahm der Körper eine waagerechte Lage ein und fiel zurück

in die Tiefe. Und wenn es auch Franzosen waren, die

da vorn zerfetzt wurden, immerhin waren es auch Menschen,

die uns nie etwas zuleide getan hatten. Warum

also dies grausige Hinmorden? Nach den ersten deutschen

Geschossen setzte auch sofort die feindliche Artillerie

mit einem rasenden Feuer ein. Und da kam der zweite

Akt dieses schaurigen Dramas. Aus unserm ersten

Graben brachen die Sturmkolonnen hervor. In raschem

Schritt, nicht im Marsch, marsch, näherten sie sich durch die


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  • May 19, 2017 21:06:20 Beate Jochem

    denn dann sollte der Sturm beginnen.
    Pünktlich auf die Sekunde setzte unsere Artillerie ein. Hunderte

    von Kanonenschlünden brachten Tod und Verderben den

    feindlichen Gräben. Diese sollten dadurch erst „sturmreif“

    gemacht werden. Es war ein fürchterliches Rollen in der

    Luft, Eine Granate pflanzte sich neben die andere auf

    den Kamm des Berges. Dort mußte also die feindliche

    Stellung sein. Krachend bohrten sich die Geschosse in die

    Erde, zerwühlten berstend den Boden und warfen alles,

    was in ihren Bereich kam, kirchturmhoch in die Luft.

    Der ganze Berg war nach einigen Sekunden in Pulverdampf

    und Rauch gehüllt. Dazwischen sah man das

    blitzartige Feuer der krepierenden Granaten. Ganze

    Grabenteile wurden hochgeworfen. Mehrere Meter Drahtverhau

    an einem Stück wurden hochgeschleudert. Da, auch

    ein Soldat schoß senkrecht nach oben. Hoch oben in der Luft

    nahm der Körper eine waagerechte Lage ein und fiel zurück

    in die Tiefe. Und wenn es auch Franzosen waren, die

    da vorn zerfetzt wurden, immerhin waren es auch Menschen,

    die uns nie etwas zuleide getan hatten. Warum

    also dies grausige Hinmorden? Nach den ersten deutschen

    Geschossen setzte auch sofort die feindliche Artillerie

    mit einem rasenden Feuer ein. Und da kam der zweite

    Akt dieses schaurigen Dramas. Aus unserm ersten

    Graben brachen die Sturmkolonnen hervor. In raschem

    Schritt, nicht im Marsch, marsch, näherten sie sich durch die

  • March 6, 2017 17:21:05 Erich St

    denn dann sollte der Sturm beginnen.
    Pünktlich auf die Sekunde setzte unsere Artillerie ein. Hunderte

    von Kanonenschlünden brachten Tod und Verderben den

    feindlichen Gräben. Diese sollten dadurch erst „sturmreif“

    gemacht werden. Es war ein fürchterliches Rollen in der

    Luft, Eine Granate pflanzte sich neben die andere auf

    den Kamm des Berges. Dort mußte also die feindliche

    Stellung sein. Krachend bohrten sich die Geschosse in die

    Erde, zerwühlten berstend den Boden und warfen alles,

    was in ihren Bereich kam, kirchturmhoch in die Luft.

    Der ganze Berg war nach einigen Sekunden in Pulverdampf

    und Rauch gehüllt. Dazwischen sah man das

    blitzartige Feuer der krepierenden Granaten. Ganze

    Grabenteile wurden hochgeworfen. Mehrere Meter Drahtverhau

    an einem Stück wurden hochgeschleudert. Da, auch

    ein Soldat schoß senkrecht nach oben. Hoch oben in der Luft

    nahm der Körper eine waagerechte Lage ein und fiel zurück

    in die Tiefe. Und wenn es auch Franzosen waren, die

    da vorn zerfetzt wurden, immerhin waren es auch Menschen,

    die uns nie etwas zuleide getan hatten. Warum

    also dies grausiges Hinmorden? Nach den ersten deutschen

    Geschossen setzte auch sofort die feindliche Artillerie

    mit einem rasenden Feuer ein. Und da kam der zweite

    Akt dieses schaurigen Dramas. Aus unserm ersten

    Graben brachen die Sturmkolonnen hervor. In raschem

    Schritt, nicht im Marsch, marsch, näherten sie sich durch die


  • March 6, 2017 16:26:22 Erich St

    denn dann sollte der Sturm beginnen
    Pünktlich auf die Sekunde setzte unsere Artillerie ein. Hunderte

    von Kanonenschlunden brachten Tod und Verderben den

    feindlichen Gräben. Diese sollten dadurch erst „sturmreif“

    gemacht werden. Es war ein fürchterliches Rollen in der

    luft, Eie Granate pflanzte sich neben die andern auf

    den Kamm des Berges. Dort mußte also die feindliche

    Stellung sein. Krachend bohrten sich die Geschosse in die

    Erde, zer


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    Somme

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17625 / 200556
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http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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