Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 79
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dem 23. Mai und dem 7. Juli, hat mich dieses Gefühl nie
verlassen. Infolgedessen war ich manchmal sündhaft
waghalsig. – Als ich so im Graben lag, hörte ich den Auslöser
eines Schrapnells durch die Luft rollen. Das Geräusch
hört sich an, als ob einer mit kräftiger Stimme
das „r“ rollt. Der geht weiter! dachte ich. Nein! Er
könnte auch hier einschlagen! Die beiden Gedanken
durchzuckten wie ein Blitz mein Gehirn und fast ebenso
schnell hackte meine Nase in den Boden. Das Rollen
hatte einen dermaßen verdächtigen Ton, daß ich
annehmen mußte, der Zünder würde in unmittelbarer
Nähe einschlagen. Ich hatte noch keine Sekunde
den Kopf herunter gedrückt, da sauste das Ungeheuer
ungefähr 3 - 5 cm über meinen Kopf in die linke
Grabenwand. Tief steckte er jetzt und ganz ungefährlich
in der Erde. Hätte ich meinen Kopf vielleicht nur
eine Sekunde später dem „Blumentopf“ aus dem Weg
genommen, dann wäre er wohl in einen ziemlich
glatte Form gebracht worden. Glück muß man haben,
namentlich im Felde. Wohl war ich mit einem Haufen
Steine und Erde bedeckt worden, aber das war längst
nicht so unangenehm, als der Luftdruck. Wir zogen uns
immer weiter zurück in einen kleinen Unterstand.
Nach einiger Zeit, ungefähr um 1½ Uhr, hatte sich unsere
Kompagnie gesammelt und war abgerückt. Als wir uns
erkundigten, war sie schon eine Zeitlang unterwegs.
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Somme
Location(s)
Story location Somme
- ID
- 17625 / 200546
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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- Western Front
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