Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 82
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe 22.?
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnte
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, als Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dann auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinken, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehversuche umsomehr, als die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstummel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dienten
die Partoffeln, des Nachts gings auf die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd
umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf den fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwester die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Charlotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfahlen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Halma oder Dame etc. andere Skat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in Anstaltskleidern,
einer blau weisen gestreiften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paares Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Leutchen geben
gerne.
Am 27. Juni erhielt ich Besuch, ganz unerwartet tat sich 27.VI.17
die Türe auf, zwei Damen traten herein und fragten nach
mir, ich war erstaunt da ich hier ja niemanden kannte,
aber es erklärte sich bald. Frau Haag, die Mutter von Frau
Fabrikbesitzer Sydow aus Görlitz weilte auf Besuch bei ihrem
Sohne und kam nun mit ihrer Schwiegertochter mich
besuchen und mir Grüsse aus der Heimat zu bringen.
Oh mir tat das wohl, immer und immer kann man
die Dankbarkeit der Bürger dem Soldaten gegenüber besser lernen.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnte
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, als Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dann auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinken, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehversuche umsomehr, als die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstummel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dienten
die Partoffeln, des Nachts gings auf die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd
umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf den fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwester die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Charlotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfahlen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Halma oder Dame etc. andere Skat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestreiften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Leutchen geben
gerne.
Am 27. Juni erhielt ich Besuch, ganz unerwartet tat sich
die Türe auf, zwei Damen traten herein und fragten nach
mir, ich war erstaunt da ich hier ja niemanden kannte,
aber es erklärte sich bald. Frau Haag, die Mutter von Frau
Fabrikbesitzer Sydow aus Görlitz weilte auf Besuch bei ihrem
Sohne und kam nun mit ihrer Schwiegertochter mich
besuchen und mir Grüsse aus der Heimat zu bringen.
Oh mir tat das wohl, immer und immer kann man
die Dankbarkeit der Bürger dem Soldaten gegenüber besser lernen.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestriften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Luitohen geben
gerne.
Am 27. Juni erhielt ich Besuch, ganz unerwartet tat sich
die Türe auf, zwei Damen traten herein und fragten nach
mir, ich war erstaunt da ich hier ja niemanden kannte,
aber es erklärte sich bald. Frau Haag, die Mutter von Frau
Fabrikbesitzer Zydew aus Görlit wellte auf Besuch bei ihrem
Sohne und kam nun mit ihrer Schwiegertochter mich
besuchen und mir Grüsse aus der Heimat zu bringen.
Oh mir tat das wohl, immer und immer kann man
die Dankbarkeit der Bürger dem Soldaten gegenüber besser lernen.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestriften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Luitohen geben
gerne.
Am 27. Juni erhielt ich Besuch, ganz unerwartet tat sich
die Türe auf, zwei Damen traten herein und fragten nach
mir, ich war erstaunt da ich hier ja niemanden kannte,
aber es erklärte sich bald. Frau Haag, die Mutter von Frau
Fabrikbesitzer Zydew aus Görlit wellte auf Besuch bei ihrem
Sohne und kam nun mit ihrer Schwiegertochter mich
besuchen und mir Grüsse aus der Heimat zu bringen.
Oh mir tat das wohl, immer und immer kann man
die Dankbarkeit der Bürger dem Soldaten gegenüber besser
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestriften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Luitohen geben
gerne.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestriften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Luitohen geben
fgerne.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern, einer blau weisen gestriften Hose und eines ebensolchen
langen Rockes in den Garten, mit Hilfe eines Paaren Krücken
kann ich wenigstens mittun, dann sitzen wir im Garten,
lesen, plaudern und schmöcken dabei. Kameraden haben
billige Quellen ausfindig gemacht und die Leutohen geben
fgerne.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren. Nur Schwester Ch. meldete sich wenige
Tage darauf auf eine andere Station, desgleichen der Arzt: Zufall?
So verliefen die Tage hin mit allerlei lustigen
Abwechslungen, welche uns den Ernst des Krieges vergessen liessen.
Oft spielten wir Helma oder Dame etc. andere Shat und
alles bei offenen Fenstern, denn die herrliche warme Luft
strömt herein. Hin und wieder geht es in
Anstaltskleidern,
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
die tote Maus. Mit einem Schrei, fällt sie blass hinten über.
Der Arzt, erschreckt fängt sie mit den Worten: "Charlotte, was
ist Dir?" auf, dieses plötzliche Duzen musste ihr Verhältnis
verraten haben, denn ihre eben noch aschfallen Wangen wurden
dunkelrot, der Arzt ging eifrig seiner Beschäftigung nach, ohne
weiter ein Wort zu verlieren.
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
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andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I. Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
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-
S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
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dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
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trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
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Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
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Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelegt, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
-
S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke bringen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelget, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir humpelnd umhertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke brignen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelget, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltung und Scherze. Der kleine Bayer markierte mit seinem
Beinstümmel eine Fliegerabwehrkanone, als Wurfgeschosse dünkten
die Partoffeln, des Nachts gings af die Mausejagd, deren es
paar im Zimmer gab. Es war ein lustiges Treiben als wir bequelnd
unmbertanzten, jedoch konnte ich Eine zur Strecke brignen,
die wurde auf dem fahrbaren Instrumententisch gelget, um am
andern Morgen die Schwestern zu erschrecken. Der Erfolg war
verblüffend. Unser Zimmer kam immer zuerst an die Reihe.
Der Arzt in Unterstützung durch die 3 Schwestern kam herein und
untersuchte mit der Oberschwster die Wunden und gab Anordnungen.
Da brauchte er eine Sonde: I Schwester Chalotte, eine Sonde, bitte;
Diese diensteifrig eilt an den Wagen und erblickt beim Zugreifen
S. 123
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S. 122
Vettern habe ich Nachricht, dass sie beide ihre letzten Ziviltage
vor sich haben, ebenso hatte Martin mein Freund Order bekommen,
dieser war bis dahin reklamiert.
[22.?] Inzwischen hatte ich mein Besuch bekommen, der liebe
Vater war da, und fand alles in bester Ordnung. Ich konnt3
ihn nur im Bett begrüssen, es waren aber dennoch die schönsten
Stunden im Lazarett. Am Vormittag darauf hiess es sich schon wieder
trennen, as Pflaster auf die Wunde erhielt ich Geld um mir
Obst zu kaufen, was ich dan auch täglich tat und um beim
1. Ausgang im Rathauskeller ein Glas Wein zu trinekn, auf das
Wohl aller. In den folgenden Tagen erhielt ich denn auch die
Post aus dem Felde zurück, dergleichen mein Tagebuch.
Später machte ich wieder Gehberusche umsomehr, ls die
Insassen des Lazaretts, welche laufen konnten herunter oft Einladungen
für Theater etc. bekamen. Im Zimmer sorgten wir für
Unterhaltun
S. 123
Description
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Bremen, Technikum
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
Location(s)
Story location Schlacht von Arras
Document location Bremen, Technikum
- ID
- 15872 / 168913
- Contributor
- Heike Knothe
June 22, 1917 – June 27, 1917
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- Deutsch
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- Western Front
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- Arzt
- Lazarett
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