Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 76
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S. 112
Strassen dichtbewohnter Stadtviertel gelangten wir zum Bahnhof in
Tourcoing. - Noch vor kaum 14 Tagen waren wir stramm
vorbeimarschiert, heute nun füllten die Krankenbahren den weiten Platz.
Es begann zu regnen. Schnell wurden wir alle in die Wartehallen
getragen, dort verteilt und auf den Perron [Bahnsteig] getragen. In der sauberen
geräumigen Halle stand der lange Lazarettzug "W2 Pommern"
ein jeder Wagen mit dem Rotenkreuzzeichen an den Seiten und
auf dem Dach. Ich kam in das erste Bett links unten zu liegen
und konnte, wenn ich mich auf das Kissen stützte durch das Fenster
sehen. - Die Betten, in jedem Wagen 10 oder 12 waren zu beiden
Seiten angeordnet, je 2 übereinander. Die Bahren hingen in einem
Eisengestell und pendelten, sodass man keinerlei Stoss zu spüren
bekam. Jeder Wagen hatten einen Wärter, dessen Liegestuhl, Schrank
und sonstiges Habe an der Tür standen - gegenüber ein weiteres
Spind mit Fächern zur Aufbewahrung des Geschirrs aus Emaille -
und für Vorräte, sowie für die notwendien Krankengeschirre.
Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und recht flott wurden
die Wagen gefüllt. Ich glaube um Mittag herum fuhren wir ab - 12.VI.1917
der Heimat entgegen - und damit nahm ich vors Erste von Frankreich
Abschied, wenn es auch noch Stunden dauern konnte, ehe wir den
feindlichen Boden verliessen. - Unser Wärter meinte, dass wir nach
Bremen kommen würden, mir war dieses recht lieb, denn ich kannte
Bremen als nette Stadt und war begierig meine bisherigen nur fast
3 stündigen Aufenthalt daselbst, durch Kennenlernen der Stadt,
erweitern zu können. Das Erste aber was wir erhielten, war ein recht
liebes Frühstück und für jeden Mann 1 Flasche Bier als Liebesgabe
der Stadt Bremen.
S. 113
Foto: Hilfslazarettzug Nr. 13 Stiftung der Bürger der Stadt Frankfurt a. M. Verbandswagen
In diesem Zug sind wir gefahren.
Das Verband-Zimmer des Hilfslazarettzuges 13. -
Meinen Freunden
Schlaf' nicht auf Erde,
Schlaf' nicht auf Stroh.
Schlaf' jetzt im Federbett
Und bin so froh.
Bin wie angenommen
Jetzt nach Deutschland 'kommen,
-
S. 112
Strassen dichtbewohnter Stadtviertel gelangten wir zum Bahnhof in
Tourcoing. - Noch vor kaum 14 Tagen waren wir stramm
vorbeimarschiert, heute nun füllten die Krankenbahren den weiten Platz.
Es begann zu regnen. Schnell wurden wir alle in die Wartehallen
getragen, dort verteilt und auf den Perron [Bahnsteig] getragen. In der sauberen
geräumigen Halle stand der lange Lazarettzug "W2 Pommern"
ein jeder Wagen mit dem Rotenkreuzzeichen an den Seiten und
auf dem Dach. Ich kam in das erste Bett links unten zu liegen
und konnte, wenn ich mich auf das Kissen stützte durch das Fenster
sehen. - Die Betten, in jedem Wagen 10 oder 12 waren zu beiden
Seiten angeordnet, je 2 übereinander. Die Bahren hingen in einem
Eisengestell und pendelten, sodass man keinerlei Stoss zu spüren
bekam. Jeder Wagen hatten einen Wärter, dessen Liegestuhl, Schrank
und sonstiges Habe an der Tür standen - gegenüber ein weiteres
Spind mit Fächern zur Aufbewahrung des Geschirrs aus Emaille -
und für Vorräte, sowie für die notwendien Krankengeschirre.
[12.VI.1917] Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und recht flott wurden
die Wagen gefüllt. Ich glaube um Mittag herum fuhren wir ab -
der Heimat entgegen - und damit nahm ich vors Erste von Frankreich
Abschied, wenn es auch noch Stunden dauern konnte, ehe wir den
feindlichen Boden verliessen. - Unser Wärter meinte, dass wir nach
Bremen kommen würden, mir war dieses recht lieb, denn ich kannte
Bremen als nette Stadt und war begierig meine "bis"herigen nur fast
3 stündigen Aufenthalt dieselbst, durch Kennenlernen der Stadt,
erweitern zu können. Das Erste aber was wir erhielten, war ein recht
liebes Frühstück und für jeden Mann 1 Flasche Bier als Liebesgabe
der Stadt Bremen.
S. 113
Foto: Hilfslazarettzug Nr. 13 Stiftung der Bürger der Stadt Frankfurt a. M. Verbandswagen
In diesem Zug sind wir gefahren.
Das Verband-Zimmer des Hilfslazarettzuges 13. -
Meinen Freunden
Schlaf' nicht auf Erde,
Schlaf' nicht auf Stroh.
Schlaf' jetzt im Federbett
Und bin so froh.
Bin wie angenommen
Jetzt nach Deutschland 'kommen,
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S. 112
Strassen dichtbewohnter Stadtviertel gelangten wir zum Bahnhof in
Tourcoing. - Noch vor kaum 14 Tagen waren wir stramm
vorbeimarschiert, heute nun füllten die Krankenbahnen den weiten Platz.
Es begann zu regnen. Schnell wurden wir alle in die Wartehallen
getragen, dort verteilt und auf den Barren getragen. In der sauberen
geräumigen Halle stand der lange Lazarettzug "W2 Pommern"
ein jeder Wagen mit dem Rotenkreuztacken an den Seiten und
auf dem Dach. Ich kam in das erste Bett links unten zu liegen
und konnte, wenn ich mich auf das Kissen stützte durch das Fenster
sehen. - Die Betten, in jedem Wagen 10 oder 12 waren zu beiden
Seiten angeordnet, je 2 übereinander. Die Bahren hingen in einem
Eisengestell und pendelten, sodass man keinerlei Stoss zu spüren
bekam. Jeder Wagen hatten einen Wärter, dessen Liegestuhl, Schrank
und sonstiges Habe an der Tür standen - gegenüber ein weiteres
Spind mit Fächern zur Aufbewahrung des Geschirrs aus Emaille -
und für Vorräte, sowie für die notwendien Krankengeschirre.
[12.VI.1917] Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und recht flott wurden
die Wagen gefüllt. Ich glaube um Mittag herum fuhren wir ab -
der Heimat entgegen - und damit nahm ich vors Erste von Frankreich
Abschied, wenn es auch noch Stunden dauern konnte, ehe wir den
feindlichen Boden verliessen. - Unser Wärter meinte, dass wir nach
Bremen kommen würden, nur war dieses recht lieb, denn ich kannte
Bremen als nette Stadt und war begierig meine "bis"herigen nur fast
3 stündigen Aufenthalt dieselbst, durch Kennenlernen der Stadt,
erweitern zu können Das Erste aber was wir erhielten, war ein recht
liebes Frühstück und für jeden Mann 1 Flasche Bier als Liebesgabe
der Stadt Bremen.
S. 113
Foto: Hilfslazarettzug Nr. 13 Stiftung der Bürger der Stadt Frankfurt a. M. Verbandwagen
Das Verband-Zimmer des Hilfslazarettzuges 13. -
Meinen Freunden
Schlaf' nocht auf Erde,
Schlaf' nicht auf Stroh.
Schlaf' jetzt im Federbett
Und bin so froh.
Bin wie angenommen
Jetzt nach Deutschland 'kommen,
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S. 112
Strassen dichtbewohnter Stadtviertel gelangten wir zum Bahnhof in
Tourcoing. - Noch vor kaum 14 Tagen waren wir stramm
vorbeimarschiert, heute nun füllten die Krankenbahnen den weiten Platz.
Es begann zu regnen. Schnell wurden wir alle in die Wartehallen
getragen, dort verteilt und auf den Barren getragen. In der sauberen
geräumigen Halle stand der lange Lazarettzug "W2 Pommern"
ein jeder Wagen mit dem Rotenkreuztacken an den Seiten und
auf dem Dach. Ich kam in das erste Bett links unten zu liegen
und konnte, wenn ich mich auf das Kissen stützte durch das Fenster
sehen. - Die Betten, in jedem Wagen 10 oder 12 waren zu beiden
Seiten angeordnet, je 2 übereinander. Die Bahren hingen in einem
Eisengestell und pendelten, sodass man keinerlei Stoss zu spüren
bekam. Jeder Wagen hatten einen Wärter, dessen Liegestuhl, Schrank
und sonstiges Habe an der Tür standen - gegenüber ein weiteres
Spind mit Fächern zur Aufbewahrung des Geschirrs aus Emaille -
und für Vorräte, sowie für die notwendien Krankengeschirre.
[12.VI.1917] Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und recht flott wurden
die Wagen gefüllt. Ich glaube um Mittag herum fuhren wir ab -
der Heimat entgegen - und damit nahm ich vors Erste von Frankreich
Abschied, wenn es auch noch Stunden dauern konnte, ehe wir den
feindlichen Boden verliessen. - Unser Wärter meinte, dass wir nach
Bremen kommen würden, nur war dieses recht lieb, denn ich kannte
Bremen als nette Stadt und war begierig meine "bis"herigen nur fast
3 stündigen Aufenthalt dieselbst, durch Kennenlernen der Stadt,
erweitern zu können Das Erste aber was wir erhielten, war ein recht
liebes Frühstück und für jeden Mann 1 Flasche Bier als Liebesgabe
der Stadt Bremen.
S. 113
Foto: Hilfslazarettzug Nr. 13 Stiftung der Bürger der Stadt Frankfurt a. M. Verbandwagen
Das Verband-Zimmer des Hilfslazarettzuges 13. -
Meinen Freunden
Schlaf' nocht auf Erde,
Schlaf' nicht auf Stroh.
Schlaf' jetzt im Federbett
Und bin so froh.
Bin wie angenommen
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S. 112
Strassen dichtbewohnter Stadtviertel gelangten wir zum Bahnhof in
Tourcoing. - Noch vor kaum 14 Tagen waren wir stramm
vorbeimarschiert, heute nun füllten die Krankenbahnen den weiten Platz.
Es begann zu regnen. Schnell wurden wir alle in die Wartehallen
getragen, dort verteilt und auf den Barren getragen. In der sauberen
geräumigen Halle stand der lange Lazarettzug "W2 Pommern"
ein jeder Wagen mit dem Rotenkreuztacken an den Seiten und
auf dem Dach. Ich kam in das erste Bett links unten zu liegen
und konnte, wenn ich mich auf das Kissen stützte durch das Fenster
sehen. - Die Betten, in jedem Wagen 10 oder 12 waren zu beiden
Seiten angeordnet, je 2 übereinander. Die Bahren hingen in einem
Eisengestell und pendelten, sodass man keinerlei Stoss zu spüren
bekam. Jeder Wagen hatten einen Wärter, dessen Liegestuhl, Schrank
und sonstiges Habe an der Tür standen - gegenüber ein weiteres
Spind mit Fächern zur Aufbewahrung des Geschirrs aus Emaille -
und für Vorräte, sowie für die notwendien Krankengeschirre.
[12.VI.1917] Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und recht flott wurden
die Wagen gefüllt. Ich glaube um Mittag herum fuhren wir ab -
der Heimat entgegen - und damit nahm ich vors Erste von Frankreich
Abschied, wenn es auch noch Stunden dauern konnte, ehe wir den
feindlichen Boden verliessen. - Unser Wärter meinte, dass wir nach
Bremen kommen würden, nur war dieses recht lieb, denn ich kannte
Bremen als nette Stadt und war begierig meine "bis"herigen nur fast
3 stündigen Aufenthalt dieselbst, durch Kennenlernen der Stadt,
erweitern zu können Das Erste aber was wir erhielten, war ein recht
liebes Frühstück und für jeden Mann 1 Flasche Bier als Liebesgabe
der Stadt Bremen.
S. 113
Foto: Hilfslazarettzug Nr. 13, Stiftung der Bürger der Stadt Frankfurt a. M. Verbandwagen
Das Verband-Zimmer des Hilfslazarettzuges 13. -
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Tourcoing, Bahnhof
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
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Story location Schlacht von Arras
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- 15872 / 168907
- Contributor
- Heike Knothe
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