Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 50
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S. 68
Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50 Pfund
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Ctr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, Kamerad Schilling jagte
sie, fing erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Pfaffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gerupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden half nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den Schuster am Essen
teilnehmen lassen. -
Eine grosse Freude bereitete uns die Wasserpumpe im
Hofe, wo wir unser Zeug waschen konnten und uns selbst auch
ordentlich Eimer voll Wasser über den Rücken giessen konnten.
Trotzdem erlebte ich auch hier wieder einen kleinen Zusammenstoss
mit Feldwebel Jeschka, welcher mir nicht besonders gesonnen
war, beim Exerzieren bemühte sich dieser dann immer mich
besonders hoch zu nehmen, hatte aber wenig Erfolg, noch einmal
kamen wir zusammen, doch davon später. Ein Jahr darauf waren
wir sogar gute Freunde geworden.
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50 Pfund
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Ctr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, Kamerad Schilling jagte
sie, fing erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
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laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Pfaffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gerupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden half nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den Schuster am Essen
teilnehmen lassen. -
Ene grosse Freude bereitete uns die Wasserpumpe im
Hofe, wo wir unser Zeug waschen konnten und uns selbst auch
ordentlich Eimer voll Wasser über den Rücken giessen konnten.
Trotzdem erlebte ich auch hier wieder einen kleinen
Zusammenstoss mit Feldwebel Jeschka, welcher mir nicht besonders gesonnen
war, beim Exerzieren bemühte sich dieser dann immer mich
besonders hoch zu nehmen, hatte aber wenig Erfolg, noch einmal
kamen wir zusammen, doch davon später. Ein Jahr darauf waren
wir sogar gute Freunde geworden.
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 5000
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden halt nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den Schuster am Essen
teilnehmen lassen. -
Ene grosse Freude bereitete uns die Wasserpumpe in
Hofe, wo wir unser Zeug waschen konnten und uns selbst auch
ordentlich Eimer voll Wasser über den Rücken giessen konnten.
Trotzdem erlebte ich auch hier wieder einen kleinen
Zusammenstoss mit Feldwebel Jeschka, welcher mir nicht besonders gesonnen
war, beim Exerzieren bemühte sich dieser dann immer mich
besonders hoch zu nehmen, hatte aber wenig Erfolg, noch enimal
kamen wir zusammen, doch davon später. Ein Jahr darauf waren
wir sogar gute Freunde geworden.
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50 00
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden halt nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den Schuster am Essen
teilnehmen lassen. -
Ene grosse Freude bereitete uns die Wasserpumpe in
Hofe, wo wir unser Zeug waschen konnten und uns selbst auch
ordentlich Eimer voll Wasser über den Rücken giessen konnten.
Trotzdem erlebte ich auch hier wieder einen kleinen
Zusammenstoss mit Feldwebel Jeschka, welcher mir nicht besonders gesonnen
war, beim Exerzieren bemühte sich dieser dann immer mich
besonders hoch zu nehmen, hatte aber wenig Erfolg, noch enimal
kamen wir zusammen, doch davon später. Ein Jahr darauf waren
wir sogar gute Freunde geworden.
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S. 68
Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden halt nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den Schuster am Essen
teilnehmen lassen. -
Ene grosse Freude bereitete uns die Wasserpumpe in
Hofe, wo wir unser Zeug waschen konnten und uns selbst auch
ordentlich Eimer voll Wasser über den Rücken giessen konnten.
Trotzdem erlebte ich auch hier wieder einen kleinen
Zusammenstoss mit Feldwebel Jeschka, welcher mir nicht besonders gesonnen
war, beim Exerzieren bemühte sich dieser dann immer mich
besonders hoch zu nehmen, hatte aber wenig Erfolg, noch enimal
kamen wir zusammen, doch davon später. Ein Jahr darauf waren
wir sogar gute Freunde geworden.
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S. 68
Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der Nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden halt nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte. In der nacht musste Feuerholz besorgt werden,
was ich übernahm, der Einfachkeit halber ging ich nicht weit
und plünderte eine Holzdieme am Hause, in welcher unser
Schuster wohne; Ich verriet mich aber dem Komapgnieschuster
dadurch, dass sich die Nägel meiner Schuhe im weichen Boden
abdrückten, ein Ausreden halt nichts da ich bis dato der Einzige
war, welcher vom Schuster runde Nägel unter die Sohlen geschlagen
bekommen hatte, zur Strafe mussten wir den
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
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Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
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laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abort, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte.
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Abost, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte.
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S. 68
Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
laufen lassen, endlich erwischte er den Enterich, hielt ihm am
Hals fest und trug ihn fort, wir beiden Anderen deckten die Ente
vor Sicht, zumal in grosser Entfernung ein Paffe daherkam.
Wir bogen querfeldein, stachen den Vogel ab, indem wir ihn
köpften, und traten auf Umwegen den Heimmarsch an. Im
Quartier wurde die Ente gezupft ausgenommen und am
folgenden Tage gekocht. Die Feder warfen wir in den Aberst, wo sie
am weiteren Tage unser Quartierwirt fand, als er seine Felder
düngen wollte.
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Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in einem Kleefeld 3 Enten, kamerad Schölling jagte
sie, feig erst eine, dann die andere musste aber beide wieder
S. 69
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S. 68
Gefangene gut aus, sofern sie nicht direkt aus dem Kampfe
kamen. -
Ich bin nun abgekommen. - Als wir einmal von Tournai
zurückkamen, waren feindliche Bombenflieger dagewesen, um
das Fliegerlager zu treffen, sie hatten aber kein Glück gehabt, denn
dieselben waren ausgeflogen, und ausserdem haben die Bomben
auch nur den Flugplatz, auf welchem wir exerzierten getroffen.
Beim Rückmarsch aber trafen sie mit den Unsrigen zusammen
und verloren noch 2 oder 3 Apparate.
Die Verpflegung war nicht gerade schlecht, trotzdem aber
waren wir eifrigst bemüht uns Extrazulagen zu verschaffen, und
es wurde, nicht gerade zur Ehre unserer Litzen, viel gestohlen,
oder "geklaut" wie wir uns ausdrückten. Truppenweise wurden
des Nachts solche kleine Raubzüge unternommen, und diese
endigten immer mit Erfolg. So wurden Hühner, Mehl, Eier,
Bohnen und Zucker eingebracht, und dabei oft aus Räumen,
wo die Zivilisten drin schliefen; Am Übelsten wurde einem kleinen
Pfarramt mitgespielt, und diesen dabei 16 Hühner und 50d
Zucker und anderes abgenommen. Es waren immer mehrere
die auszogen, wobei die Hälfte Schmiere stehen musste. Gewehr
I., das Meinige "klaute" in 13 Tagen: 2 Enten, 2 Hühner, cr. 20 Eier,
Kartoffeln, 1/2 Etr. Bohnen; beim Fang einer Ente war ich dabei.
2 Kameraden und ich gingen eines Spätnachmittags spazieren,
mit der Nebenabsicht irgendeinen Fang zu machen. In der Nähe
eines durch breiten Wassergraben und Hecken umgebenen Gehöftes,
standen in
S. 69
Description
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Templeuve
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
Location(s)
Story location Schlacht von Arras
Document location Templeuve
- ID
- 15872 / 168845
- Contributor
- Heike Knothe
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- Western Front
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- Artillery
- Prisoners of War
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- Tanks and Armoured Fighting Vehicles
- Trench Life
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