Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 92
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In einem Granatloch saß einer, das Gewehr zwischen den Knien,
den Kopf auf der Brust hängend. Ich glaubte erst, es sei ein
Verwundeter. Da merkte ich aber an dem blau gedunsenen
Gesicht und den stieren Augen, daß bei ihm alle Hilfe umsonst
war. – Bis ½11 Uhr mochten wir ungefähr in dem Laufgraben
gesessen haben. Das wütende Feuer hatte ziemlich nachgelassen.
Nur noch vereinzelt kamen die „Rollwagen“ heran gesaust.
Die Sturmtruppen hatten die französische Stellung bis zum
Dorf Chattancourt eingedrückt. 3467 Gefangene waren
gemacht worden. Der Angriff war gelungen.
Wir marschierten durch den Laufgraben, den wir ehemals
gemacht hatten, zu der alten deutschen Stellung. Bis nachts
um ½3 Uhr blieben wir an einer engen Stelle des Grabens
hocken. Meine Aufgabe war, darauf zu achten, ob nicht
Gasgranaten geschossen wurden.
21. Mai.
Den ganzen Tag über wurde wahnsinnig geschossen. Da der Graben
am vorhergehenden Tage mächtig beschossen worden war, bot er
wenig Schutz gegen Geschosse und „Klamotten.“ Die französischen
Stollen und Unterstände lagen für uns jetzt an der falschen
Grabenseite, zudem waren sie ja auch den Franzosen zu gut
bekannt. Trotzdem hatte unser 3. Zug sich in einem Unterstand
einquartiert. Es dauerte auch nicht lange, da war
der Eingang verschüttet. Zum Glück kamen sämtliche mit dem
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In einem Granatloch saß einer, das Gewehr zwischen den Knien,
den Kopf auf der Brust hängend. Ich glaubte erst, es sei ein
Verwundeter. Da merkte ich aber an dem blau gedunsenen
Gesicht und den stieren Augen, daß bei ihm alle Hilfe umsonst
war. – Bis ½11 Uhr mochten wir ungefähr in dem Laufgraben
gesessen haben. Das wütende Feuer hatte ziemlich nachgelassen.
Nur noch vereinzelt kamen die „Rollwagen“ heran gesaust.
Die Sturmtruppen hatten die französische Stellung bis zum
Dorf Chattancourt eingedrückt. 3467 Gefangene waren
gemacht worden. Der Angriff war gelungen.
Wir marschierten durch den Laufgraben, den wir ehemals
gemacht hatten, zu der alten deutschen Stellung. Bis nachts
um ½3 Uhr blieben wir an einer engen Stelle des Grabens
hocken. Meine Aufgabe war, darauf zu achten, ob nicht
Gasgranaten geschossen wurden.
21. Mai.
Den ganzen Tag über wurde wahnsinnig geschossen. Da der Graben
am vorhergehenden Tage mächtig beschossen worden war, bot er
wenig Schutz gegen Geschosse und „Klamotten.“ Die französischen
Stollen und Unterstände lagen für uns jetzt an der falschen
Grabenseite, zudem waren sie ja auch den Franzosen zu gut
bekannt. Trotzdem hatte unser 3. Zug sich in einem Unterstand
einquartiert. Es dauerte auch nicht lange, da war
der Eingang verschüttet. Zum Glück kamen sämtliche mit dem
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Somme
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- 17625 / 200559
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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