Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 93
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Schreck davon ab. Sie haben sich nachher alle selbst wieder
aus ihrem Grabe befreit. Fuchslöcher waren erst an wenigenStellen. Gegen Mittag hatte ich mich lang in den Graben
gelegt und schlief trotz der über uns hinweg rollenden
Granaten sehr gut. Plötzlich wurde ich unangenehm geweckt.
Ein wahrer Steinhagel sauste auf mich nieder,
von dem ich mehrere Beulen und blaue Flecken tagelang
als Andenken behielt. Ganz in der Nähe war eine Granate
eingeschlagen, die diese Ruhestörung verursacht
hatte. An Ruhe war nun nicht mehr zu denken. In qualvoller
Aufregung verging der Tag. Hunger verspürte ich
garnicht, aber desto größer und unerträglicher war der
Durst. Mehrmals holten wir aus einer nahen Quelle
Wasser, das aber lehmhaltig und weiß wie Milch war.
Dazu hatte es einen ganz abscheulichen Nachgeschmack.
Einige Tagen später erfuhren wir erst, worin das seine Ursache
hatte. Mit Walter Pürschel hatte ich ein Loch gefunden,
welches wir uns erweiterten und worin wir die
Nacht zubringen wollten. Wir waren gerade mit allen
Vorbereitungen fertig, als der Befehl kam, die Kompagnie
solle um 11.15 Uhr „fertig“ sein. Mit unserm schönen
Nachtquartier wars mal wieder Essig. Zur festgesetzten
Zeit verließen wir in Richtung auf den Gegner den Graben.
Wir durchquerten ein feindliches Drahtverhau,
das aber total zerschossen war. Dabei mußte wohl etwas
Geräusch entstanden sein, denn es gingen mehrere Leuchtkugeln
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Schreck davon ab. Sie haben sich nachher alle selbst wieder
aus ihrem Grabe befreit. Fuchslöcher waren erst an wenigenStellen. Gegen Mittag hatte ich mich lang in den Graben
gelegt und schlief trotz der über uns hinweg rollenden
Granaten sehr gut. Plötzlich wurde ich unangenehm geweckt.
Ein wahrer Steinhagel sauste auf mich nieder,
von dem ich mehrere Beulen und blaue Flecken tagelang
als Andenken behielt. Ganz in der Nähe war eine Granate
eingeschlagen, die diese Ruhestörung verursacht
hatte. An Ruhe war nun nicht mehr zu denken. In qualvoller
Aufregung verging der Tag. Hunger verspürte ich
garnicht, aber desto größer und unerträglicher war der
Durst. Mehrmals holten wir aus einer nahen Quelle
Wasser, das aber lehmhaltig und weiß wie Milch war.
Dazu hatte es einen ganz abscheulichen Nachgeschmack.
Einige Tagen später erfuhren wir erst, worin das seine Ursache
hatte. Mit Walter Pürschel hatte ich ein Loch gefunden,
welches wir uns erweiterten und worin wir die
Nacht zubringen wollten. Wir waren gerade mit allen
Vorbereitungen fertig, als der Befehl kam, die Kompagnie
solle um 11h15 Uhr „fertig“ sein. Mit unserm schönen
Nachtquartier wars mal wieder Essig. Zur festgesetzten
Zeit verließen wir in Richtung auf den Gegner den Graben.
Wir durchquerten ein feindliches Drahtverhau,
das aber total zerschossen war. Dabei mußte wohl etwas
Geräusch entstanden sein, denn es gingen mehrere Leuchtkugeln
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Somme
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Story location Somme
- ID
- 17625 / 200560
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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