Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 63
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äußerst sicher glaubten. Aber dem deutschen Angriff konnten
sie selbst hinter dem breiten Sumpf keinen dauernden
Widerstand entgegensetzen. Jetzt führte über den Sumpf
ein schmaler künstlicher Weg, hergestellt aus aneinander
gelegten Rosten. An vielen Stellen waren die Latten
zerbrochen, an mehreren Stellen hatten feindliche Granaten
die Roste vollständig zertrümmert. Aber weiter
ging es trotzdem, Mann hinter Mann, in rasendem
Lauf. Die Augen in der Dunkelheit weit aufgerissen,
Spaten und Knarre krampfhaft an sich gedrückt, rannte
man stets hinter dem Vordermann her. Der Schweiß
drang aus allen Poren, teilweise auch wohl durch Angst
hervorgerufen. Der dritte oder vierte Vordermann machte
einen Fehltritt und schon lag er bis zur Brust in
einem mit Wasser gefüllten Granattrichter. Als
der endlich herausgearbeitet war, war durch den
Aufenthalt die Verbindung gerissen. Jetzt galt es, durch
beschleunigtes Rennen das Versäumte nach zu holen.
Die Zunge hing uns allen weit aus dem Halse.
Endlich hatten wir wenigstens den Sumpf hinter uns.
Nach einigem Hin und her fanden wir auch endlich
den anderen Teil unserer Kompagnie wieder. Jetzt
ging es einen mäßig steilen Berg hinauf, den
„Toten Mann.“ In einem schmalen Graben zog sich der
feldgraue Wurm den Berg hinauf. Vor einigen Tagen
noch ein französischer Verbindungsweg, wurde der Graben
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äußerst sicher glaubten. Aber dem deutschen Angriff konnten
sie selbst hinter dem breiten Sumpf keinen dauernden
Widerstand entgegensetzen. Jetzt führte über den Sumpf
ein schmaler künstlicher Weg, hergestellt aus aneinan-
der gelegten Rosten. An vielen Stellen waren die Latten
zerbrochen, an mehreren Stellen hatten feindliche Grana-
ten die Roste vollständig zertrümmert. Aber weiter
ging es trotzdem, Mann hinter Mann, in rasendem
Lauf. Die Augen in der Dunkelheit weit aufgerissen,
Spaten und Knarre krampfhaft an sich gedrückt, rann-
te man stets hinter dem Vordermann her. Der Schweiß
drang aus allen Poren, teilweise auch wohl durch Angst
hervorgerufen. Der dritte oder vierte Vordermann mach-
te einen Fehltritt und schon lag er bis zur Brust in
einem mit Wasser gefüllten Granattrichter. Als
der endlich herausgearbeitet war, war durch den Auf-
enthalt die Verbindung gerissen. Jetzt galt es, durch
beschleunigtes Rennen das Versäumte nach zu holen.
Die Zunge hing uns allen weit aus dem Halse.
Endlich hatten wir wenigstens den Sumpf hinter uns.
Nach einigem Hin und her fanden wir auch endlich
den anderen Teil unserer Kompagnie wieder. Jetzt
ging es einen mäßig steilen Berg hinauf, den
„Toten Mann.“ In einem schmalen Graben zog sich der
feldgraue Wurm den Berg hinauf. Vor einigen Tagen
noch eine französischer Verbindungsweg, wurde der Graben
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Somme
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Story location Somme
- ID
- 17625 / 200530
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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