Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 16
Transcription
Transcription history
-
Es sollte irgend etwas empfangen werden. Es herrschte eine völlige
Finsternis in unserem Abteil; das Aussteigen verlief deshalb
nicht so ganz glatt. Draußen war's auch noch nicht viel
heller. Im Lichte der hellleuchtenden Karbidlampen fanden
wir uns bald zurecht. Am Bahnhof sahen wir den Namen: Neusatz.
Auf der Verpflegungsstelle gab es Tee und ein Stück
Käse. Nach kurzer Zeit setzte sich der Zug wieder in Bewegung.
Um 11.20 hielten wie in Szabadka, wo es ein stark mit Paprika
gewürztes Mittagessen gab. Am Abend empfing die Kompagnie
in einer kleinen ungarischen Station ihr Abendessen, bestehend
in Tee, Käse und Brot. Da ich mich schon zum Schlafen ge-
legt hatte, verzichtete ich auf den Tee. Das andere brachte mir
ein Kamerad mit.
1. Februar.
Um 10 Uhr passierten wir Bruck a. d. Leitha. Nachdem wir
unsere Verpflegung empfangen hatten, versuchten wir uns durch
Schlafen und Frisieren ein menschenwürdiges Aussehen zu geben.
Wir sollten in kurzer Zeit in Wien, Österreichs glanzvoller
Hauptstadt, sein. Hoffentlich sahen wir dieses Mal etwas mehr
von der Stadt als bei der Fahrt nach Serbien. Vom Zuge aus
sah man wohl ein riesiges Häusermeer, auch manche Kirchtürme
und die Spitzen anderer Gebäude. Auf dem Bahnhof
selbst, auf dem wir mittags um 12 Uhr ankamen, konnte
man von der Herrlichkeit Wiens nichts erkennen. Ich war sehr
enttäuscht darüber. Den Bahnhof zu verlassen, war verboten.
Als Entschädigung für die unerfüllten Erwartungen gab es ein
kräftiges Mittagessen, einen vorzüglichen Gulasch. In der
Kantine konnte man Bier und Kuchen haben. Nach einem
verhältnismäßig langen Aufenthalt ging es weiter. Um 8 ½ Uhr
-
Es sollte irgend etwas empfangen werden. Es herrschte eine völli-
ge Finsternis in unserem Abteil; das Aussteigen verlief des-
halb nicht so ganz glatt. Draußen war's auch noch nicht viel
heller. Im Lichte der hellleuchtenden Karbidlampen fanden
wir uns bald zurecht. Am Bahnhof sahen wir den Namen: Neu-
satz. Auf der Verpflegungsstelle gab es Tee und ein Stück
Käse. Nach kurzer Zeit setzte sich der Zug wieder in Bewegung,
Um 11h20 hielten wie in Szabadka, wo es ein stark mit Paprika
gewürztes Mittagessen gab. Am Abend empfing die Kompagnie
in einer kleinen ungarischen Station ihr Abendessen, beste-
hend in Tee, Käse und Brot. Da ich mich schon zum Schlafen ge-
legt hatte, verzichtete ich auf den Tee. Das andere brachte mir
ein Kamerad mit.
Um 10 Uhr passierten wir Bruck a. d. Leitha. Nachdem wir
unsere Verpflegung empfangen hatten, versuchten wir uns durch
Schlafen und Frisieren ein menschenwürdiges Aussehen zu geben.
Wir sollten in kurzer Zeit in Wien, Österreichs glanzvoller
Hauptstadt, sein. Hoffentlich sahen wir dieses Mal etwas mehr
von der Stadt als bei der Fahrt nach Serbien. Vom Zuge aus
sah man wohl ein riesiges Häusermeer, auch manche Kirch-
türme und die Spitzen anderer Gebäude. Auf dem Bahnhof
selbst, auf dem wir mittags um 12 Uhr ankamen, konnte
man von der Herrlichkeit Wiens nichts erkennen. Ich war sehr
enttäuscht darüber. Den Bahnhof zu verlassen, war verboten.
Als Entschädigung für die unerfüllten Erwartungen gab es ein
kräftiges Mittagessen, einen vorzüglichen Gulasch. In der
Kantine konnte man Bier und Kuchen haben. Nach einem
verhältnismäßig langen Aufenthalt ging es weiter. Um 8 ½ Uhr
Description
Save description- 49.91488880000001||2.270173800000066||||1
Somme
Location(s)
Story location Somme
- ID
- 17625 / 200479
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Trench Life
Login to leave a note