Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 141

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Vorgehen begegneten uns Krankenträger, die Ltn. Gerloff als

Schwerverwundeten zurück trugen. Unsere Kompagnie

rückte zugweise nach vorn, zuerst der 3., dann der 1. und zuletzt

der 2. Zug. Von Mann zu Mann betrug der Zwischenraum

100 Schritt. Der Abstand wurde dann auf 10 und

zuletzt auf 3 Schritte verringert. Dann hieß es: Rechts

um! Ausgeschwärmt ging es durch ein Weizenfeld

vor. Man hörte nichts, man sah nur schattenhafte Gestalten

sich durch das Kornfeld vorwärts bewegen. Plötzlich setzte

ein wahnsinniges Maschinengewehr- und Gewehrfeuer

ein. Wir lagen sofort auf dem Boden, um uns einzugraben.

Mehrere hatten keinen Spaten. Mit dem Seitengewehr, 

mit bloßen Fingern wurde gekratzt und 

geschuftet. Mit den vorhandenen Spaten halfen wir uns

gegenseitig aus. Ich glaube, es hat nur einige Minuten

gedauert, da waren wir in dem weichen Ackerboden

eingegraben. Unheimlich lautete das zischende

Geräusch der Querschläger, die durch die Gras- und

Kornfahne hervorgerufen wurden. Die Gegner hatten alle

zu hoch gehalten, so daß wir bei diesem Feuerüberfall

keine Verluste zu beklagen hatten. Wie wir nachher

erfuhren, hatten die schwarzen Kolonialtruppen, die bei

Belloy lagen, einen Angriff gemacht, der aber von

Truppen unseres Regimentes abgeschlagen wurde. Das

Feuer mochte ungefähr ½ Stunde angehalten haben.

Dann gingen wir weiter vor bis ungefähr 50 m über

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Vorgehen begegneten uns Krankenträger, die Ltn. Gerloff als

Schwerverwundeten zurück trugen. Unsere Kompagnie

rückte zugweise nach vorn, zuerst der 3., dann der 1. und zuletzt

der 2. Zug. Von Mann zu Mann betrug der Zwischenraum

100 Schritt. Der Abstand wurde dann auf 10 und

zuletzt auf 3 Schritte verringert. Dann hieß es: Rechts

um! Ausgeschwärmt ging es durch ein Weizenfeld

vor. Man hörte nichts, man sah nur schattenhafte Gestalten

sich durch das Kornfeld vorwärts bewegen. Plötzlich setzte

ein wahnsinniges Maschinengewehr- und Gewehrfeuer

ein. Wir lagen sofort auf dem Boden, um uns einzugraben.

Mehrere hatten keinen Spaten. Mit dem Seitengewehr, 

mit bloßen Fingern wurde gekratzt und 

geschuftet. Mit den vorhandenen Spaten halfen wir uns

gegenseitig aus. Ich glaube, es hat nur einige Minuten

gedauert, da waren wir in dem weichen Ackerboden

eingegraben. Unheimlich lautete das zischende

Geräusch der Querschläger, die durch die Gras- und

Kornfahne hervorgerufen wurden. Die Gegner hatten alle

zu hoch gehalten, so daß wir bei diesem Feuerüberfall

keine Verluste zu beklagen hatten. Wie wir nachher

erfuhren, hatten die schwarzen Kolonialtruppen, die bei

Belloy lagen, einen Angriff gemacht, der aber von

Truppen unseres Regimentes abgeschlagen wurde. Das

Feuer mochte ungefähr ½ Stunde angehalten haben.

Dann gingen wir weiter vor bis ungefähr 50 m über


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  • May 19, 2017 23:47:35 Beate Jochem

    Vorgehen begegneten uns Krankenträger, die Ltn. Gerloff als

    Schwerverwundeten zurück trugen. Unsere Kompagnie

    rückte zugweise nach vorn, zuerst der 3., dann der 1. und zuletzt

    der 2. Zug. Von Mann zu Mann betrug der Zwischenraum

    100 Schritt. Der Abstand wurde dann auf 10 und

    zuletzt auf 3 Schritte verringert. Dann hieß es: Rechts

    um! Ausgeschwärmt ging es durch ein Weizenfeld

    vor. Man hörte nichts, man sah nur schattenhafte Gestalten

    sich durch das Kornfeld vorwärts bewegen. Plötzlich setzte

    ein wahnsinniges Maschinengewehr- und Gewehrfeuer

    ein. Wir lagen sofort auf dem Boden, um uns einzugraben.

    Mehrere hatten keinen Spaten. Mit dem Seitengewehr, 

    mit bloßen Fingern wurde gekratzt und 

    geschuftet. Mit den vorhandenen Spaten halfen wir uns

    gegenseitig aus. Ich glaube, es hat nur einige Minuten

    gedauert, da waren wir in dem weichen Ackerboden

    eingegraben. Unheimlich lautete das zischende

    Geräusch der Querschläger, die durch die Gras- und

    Kornfahne hervorgerufen wurden. Die Gegner hatten alle

    zu hoch gehalten, so daß wir bei diesem Feuerüberfall

    keine Verluste zu beklagen hatten. Wie wir nachher

    erfuhren, hatten die schwarzen Kolonialtruppen, die bei

    Belloy lagen, einen Angriff gemacht, der aber von

    Truppen unseres Regimentes abgeschlagen wurde. Das

    Feuer mochte ungefähr ½ Stunde angehalten haben.

    Dann gingen wir weiter vor bis ungefähr 50 m über

  • May 15, 2017 22:08:06 Beate Jochem

    Vorgehen begegneten uns Krankenträger, die Ltn. Gerloff als

    Schwerverwundeten zurück trugen. Unsere Kompagnie

    rückte zugweise nach vorn, zuerst der 3., dann der 1. und zuletzt

    der 2. Zug. Von Mann zu Mann betrug der Zwischenraum

    100 Schritt. Der Abstand wurde dann auf 10 und

    zuletzt auf 3 Schritte verringert. Dann hieß es: Rechts

    um! Ausgeschwärmt ging es durch ein Weizenfeld

    vor. Man hörte nichts, man sah nur schattenhafte Gestalten

    sich durch das Kornfeld vorwärts bewegen. Plötzlich setzte

    ein wahnsinniges Maschinengewehr- und Gewehrfeuer

    ein. Wir lagen sofort auf dem Boden, um uns einzugraben.

    Mehrere hatten keinen Spaten. Mit dem Seitengewehr, 

    mit bloßen Fingern wurde gekratzt und 

    geschuftet. Mit den vorhandenen Spaten halfen wir uns

    gegenseitig aus. Ich glaube, es hat nur einige Minuten

    gedauert, da waren wir in dem weichen Ackerboden

    eingegraben. Unheimlich lautete das zischende

    Geräusch der Querschläger, die durch die Gras- und

    Kornfahne hervorgerufen wurden. Die Gegner hatten alle

    zu hoch gehalten, so daß wir bei diesem Feuerüberfall

    keine Verluste zu beklagen hatten. Wie wir nachher

    erfuhren, hatten die schwarzen Kolonialtruppen, die bei

    Belloy lagen, einen Angriff gemacht, der aber von

    Truppen unseres Regimentes abgeschlagen wurde. Das

    Feuer mochte ungefähr 1/2 Stunde angehalten haben.

    Dann gingen wir weiter vor bis ungefähr 50 m über


  • May 15, 2017 21:41:36 Beate Jochem

    Vorgehen begegnten uns Krankenträger, dieLtn, Gerloff als

    Schwerverwundeten zurück trugen. Unsere Kompagnie


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    Somme

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17625 / 200608
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http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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