Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 138
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6. Juli.
Am frühen Morgen wurde ich wach, weil ich mächtig fror.
Bis gegen 11 Uhr blieben wir in dem Graben. Es wurden Zigarren,
Zigaretten und Rum verteilt. Um 11 Uhr kam Befehl zum
Fertigmachen. Gleichzeitig wurde gemunkelt, unsere Division
würde hier doch noch herausgezogen und wir kämen, trotz allem
nach Rußland. Ich nahm diese Parole ziemlich pessimistisch
auf. Auf der Straße sammelte sich das Bataillon mit der Front
zum Feinde. Alle Hoffnung auf Rußland war verschwunden.
Die Sonne brannte, der Schweiß lief tropfenweise am
Körper herunter, feindliche Flieger kreisten in der Luft.
Mir war es unverständlich, wie man eine solch große Truppenmasse
am hellen Tage in Stellung bringen konnte.
Am "Toten Mann" hatten wir doch gerade genug üble Erfahrungen
damit gemacht. Trotz allem kamen wir dennoch
glücklich bis Berny. Unterwegs hatten wir unsere Pausen
gemacht, namentlich, wenn feindliche Flieger kreisten,
hatten wir Schutz unter den Bäumen gegen Sicht gesucht.
Wir waren kurz vor Berny. Am Rande des
Ortes zog sich damals eine Pappelreihe entlang, die
seit Juli 1916 der Vergangenheit angehört. Dort angekommen,
setzte feindliches Artilleriefeuer ein. Nach allen
Richtungen sausten wir auseinander. Da merkten
wir plötzlich über uns 2 feindliche Flieger. Die Höhe
konnte nur einige hundert Meter sein. Zu Tode erschrocken
stierte ich die blauweißrote Trikolore an. Immer heftiger
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6. Juli.
Am frühen Morgen wurde ich wach, weil ich mächtig fror.
Bis gegen 11 Uhr blieben wir in dem Graben. Es wurden Zigarren,
Zigaretten und Rum verteilt. Um 11 Uhr kam Befehl zum
Fertigmachen. Gleichzeitig wurde gemunkelt, unsere Division
würde hier doch noch herausgezogen und wir kämen, trotz allem
nach Rußland. Ich nahm diese Parole ziemlich pessimistisch
auf. Auf der Straße sammelte sich das Bataillon mit der Front
zum Feinde. Alle Hoffnung auf Rußland war verschwunden.
Die Sonne brannte, der Schweiß lief tropfenweise am
Körper herunter, feindliche Flieger kreisten in der Luft.
Mir war es unverständlich, wie man eine solch große Truppenmasse
am hellen Tage in Stellung bringen konnte.
Am "Toten Mann" hatten wir doch gerade genug üble Erfahrungen
damit gemacht. Trotz allem kamen wir dennoch
glücklich bis Berny. Unterwegs hatten wir unsere Pausen
gemacht, namentlich, wenn feindliche Flieger kreisten,
hatten wir Schutz unter den Bäumen gegen Sicht gesucht.
Wir waren kurz vor Berny. Am Rande des
Ortes zog sich damals eine Pappelreihe entlang, die
seit Juli 1916 der Vergangenheit angehört. Dort angekommen,
setzte feindliches Artilleriefeuer ein. Nach allen
Richtungen sausten wir auseinander. Da merkten
wir plötzlich
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6. Juli.
Am frühen Morgen wurde ich wach, weil ich mächtig fror.
Bis gegen 11 Uhr blieben wir in dem Graben. Es wurden Zigarren,
Zigaretten und Rum verteilt. Um 11 Uhr kam Befehl zum
Fertigmachen. Gleichzeitig wurde gemunkelt, unsere Division
würde hier doch noch herausgezogen und wir kämen, trotz allem
nach Rußland. Ich nahm diese Parole ziemlich pessimistisch
auf.
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Somme
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Story location Somme
- ID
- 17625 / 200605
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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- Western Front
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