Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 137

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ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

Menge Toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsere

Sanitäter waren. Auf die Frage des Feldwebels, der uns

führte, warum sie nicht dafür gingen, antworteten sie,

daß sie alle, denen noch zu helfen wäre, verbunden

hätten, einige andere wären doch rettungslos verloren.

Mir stand der Verstand still ob solcher Herzlosigkeit.

Wäre ich an Stelle des Feldwebels gewesen, ich

hätte diesen Leuten flinke Beine gemacht. Seit diesem

Tage besitze ich gegen die Sanitäter ein bestimmtes Vorurteil,

trotzdem ich mehrere Fälle von selbstlosem Opfermut

kenne. Auf dem Weitermarsch begegneten uns

Sanitätsautos, die zu der Unglücksstätte fuhren. Gegen

12 Uhr waren wir wieder in unserem  Graben. Wir legten

uns sofort zum Schlafen nieder.


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ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

Menge Toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsere

Sanitäter waren. Auf die Frage des Feldwebels, der uns

führte, warum sie nicht dafür gingen, antworteten sie,

daß sie alle, denen noch zu helfen wäre, verbunden

hätten, einige andere wären doch rettungslos verloren.

Mir stand der Verstand still ob solcher Herzlosigkeit.

Wäre ich an Stelle des Feldwebels gewesen, ich

hätte diesen Leuten flinke Beine gemacht. Seit diesem

Tage besitze ich gegen die Sanitäter ein bestimmtes Vorurteil,

trotzdem ich mehrere Fälle von selbstlosem Opfermut

kenne. Auf dem Weitermarsch begegneten uns

Sanitätsautos, die zu der Unglücksstätte fuhren. Gegen

12 Uhr waren wir wieder in unserem  Graben. Wir legten

uns sofort zum Schlafen nieder.



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  • May 19, 2017 23:43:28 Beate Jochem

    ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

    dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

    Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

    Menge Toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

    und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

    Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

    daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

    bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

    der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

    entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

    Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

    sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

    entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsere

    Sanitäter waren. Auf die Frage des Feldwebels, der uns

    führte, warum sie nicht dafür gingen, antworteten sie,

    daß sie alle, denen noch zu helfen wäre, verbunden

    hätten, einige andere wären doch rettungslos verloren.

    Mir stand der Verstand still ob solcher Herzlosigkeit.

    Wäre ich an Stelle des Feldwebels gewesen, ich

    hätte diesen Leuten flinke Beine gemacht. Seit diesem

    Tage besitze ich gegen die Sanitäter ein bestimmtes Vorurteil,

    trotzdem ich mehrere Fälle von selbstlosem Opfermut

    kenne. Auf dem Weitermarsch begegneten uns

    Sanitätsautos, die zu der Unglücksstätte fuhren. Gegen

    12 Uhr waren wir wieder in unserem  Graben. Wir legten

    uns sofort zum Schlafen nieder.


  • May 15, 2017 18:57:24 Beate Jochem

    ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

    dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

    Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

    Menge Toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

    und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

    Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

    daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

    bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

    der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

    entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

    Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

    sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

    entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsre

    Sanitäter waren. Auf die Frage des Feldwebels, der uns

    führte, warum sie nicht dafür gingen, antworteten sie,

    daß sie alle, denen noch zu helfen wäre, verbunden

    hätten, einige andere wären doch rettungslos verloren.

    Mir stand der Verstand still ob solcher Herzlosigkeit.

    Wäre ich an Stelle des Feldwebels gewesen, ich

    hätte diesen Leuten flinke Beine gemacht. Seit diesem

    Tage besitze ich gegen die Sanitäter ein bestimmtes Vorurteil,

    trotzdem ich mehrere Fälle von selbstlosem Opfermut

    kenne. Auf dem Weitermarsch begegneten uns

    Sanitätsautos, die zu der Unglücksstätte fuhren. Gegen

    12 Uhr waren wir wieder in unserem  Graben. Wir legten

    uns sofort zum Schlafen nieder.



  • May 15, 2017 18:55:24 Beate Jochem

    ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

    dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

    Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

    Menge toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

    und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

    Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

    daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

    bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

    der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

    entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

    Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

    sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

    entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsre

    Sanitäter waren. Auf die Frage des Feldwebels, der uns

    führte, warum sie nicht dafür gingen, antworteten sie,

    daß sie alle, denen noch zu helfen wäre, verbunden

    hätten, einige andere wären doch rettungslos verloren.

    Mir stand der Verstand still ob solcher Herzlosigkeit.

    Wäre ich an Stelle des Feldwebels gewesen, ich

    hätte diesen Leuten flinke Beine gemacht. Seit diesem

    Tage besitze ich gegen die Sanitäter ein bestimmtes Vorurteil,

    trotzdem ich mehrere Fälle von selbstlosem Opfermut

    kenne. Auf dem Weitermarsch begegneten uns

    Sanitätsautos, die zu der Unglücksstätte fuhren. Gegen

    12 Uhr waren wir wieder in unserem  Graben. Wir legten

    uns sofort zum Schlafen nieder.



  • May 15, 2017 18:46:43 Beate Jochem

    ausgegeben. Während der Ausgabe hatte ein Volltreffer direkt

    dazwischen geschlagen. Ein entsetzliches Bild bot sich unsern

    Blicken. Im Umkreis der zerschossenen Küche lagen eine

    Menge toter und Schwerverwundeter. Das Schreien, Stöhnen 

    und Jammern war unbeschreiblich. Mehreren waren beide

    Beine abgeschlagen. Die Verwundungen waren so groß,

    daß wir mit unsern kleinen Verbandpäckchen wenig

    bis gar nichts ausrichten konnten. Ich schätzte die Zahl

    der Toten und Schwerverwundeten auf 30 - 40. Wir waren

    entrüstet, daß noch keine Sanitäter zur Stelle waren.

    Aber diese Leute waren anwesend, trotzdem halfen

    sie nicht. Einige hundert Meter von der Unglücksstelle

    entfernt, stand ein Häuschen, hinter denen (sic) unsere

    Sanitäter waren.



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    Somme

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17625 / 200604
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http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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