Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 126

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hieß es eine Zeitlang fortgesetzt: Hinlegen! Auf! Hinlegen!

Auf! Wir Unteroffiziere mußen natürlich alles mitmachen.

Die Leute ließen manche wütende Bemerkung

fallen, die auch zu den Ohren des Wüterichs drangen

und diesen noch mehr erbosten. Mein Helm war mir

bei dem Hinwerfen bedenklich auf die Nase gerutscht.

Ich durfte natürlich nicht einen Finger regen, um den

Rebell wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

Beim nächsten Werfen flog dann der Helm, dem ich mit

einem Ruck des Kopfes ein wenig nachhalf, in großem

Bogen bis fast vor die braunen Salonschuhe 

des wütenden Berliners. Ich blieb liegen und zuckte

nicht mit der Wimper. "Unteroffizier, nehmen Sie

Ihren Helm wieder auf!" befahl er in schneidigem Berliner

Leutnantston. "Die Unteroffiziere austreten!"

kam dann noch dahinter her. Zum Schluß hielt er eine

kurze Ansprache, worauf er wieder auf den Unterschied

zwischen Offizier und Mannschaften hinwies. "Hier sind

wir Offiziere und Mann, im Schützengraben sind wir

Kameraden!" Nun, das stand wohl bei allen von uns

fest: Sollten wir zusammen in einen Schützengraben

kommen, dann brauchte er bei uns nicht auf Kameradschaft

zu rechnen. Am Nachmittag war Unterricht,

dem die Unteroffiziere nicht beizuwohnen brauchten.

28. Juni.

Um ½ 7 Uhr marschierten wir ab zu einer Bataillonübung,



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hieß es eine Zeitlang fortgesetzt: Hinlegen! Auf! Hinlegen!

Auf! Wir Unteroffiziere mußen natürlich alles mitmachen.

Die Leute ließen manche wütende Bemerkung

fallen, die auch zu den Ohren des Wüterichs drangen

und diesen noch mehr erbosten. Mein Helm war mir

bei dem Hinwerfen bedenklich auf die Nase gerutscht.

Ich durfte natürlich nicht einen Finger regen, um den

Rebell wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

Beim nächsten Werfen flog dann der Helm, dem ich mit

einem Ruck des Kopfes ein wenig nachhalf, in großem

Bogen bis fast vor die braunen Salonschuhe 

des wütenden Berliners. Ich blieb liegen und zuckte

nicht mit der Wimper. "Unteroffizier, nehmen Sie

Ihren Helm wieder auf!" befahl er in schneidigem Berliner

Leutnantston. "Die Unteroffiziere austreten!"

kam dann noch dahinter her. Zum Schluß hielt er eine

kurze Ansprache, worauf er wieder auf den Unterschied

zwischen Offizier und Mannschaften hinwies. "Hier sind

wir Offiziere und Mann, im Schützengraben sind wir

Kameraden!" Nun, das stand wohl bei allen von uns

fest: Sollten wir zusammen in einen Schützengraben

kommen, dann brauchte er bei uns nicht auf Kameradschaft

zu rechnen. Am Nachmittag war Unterricht,

dem die Unteroffiziere nicht beizuwohnen brauchten.

28. Juni.

Um ½ 7 Uhr marschierten wir ab zu einer Bataillonübung,




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  • May 14, 2017 20:58:12 Beate Jochem

    hieß es eine Zeitlang fortgesetzt: Hinlegen! Auf! Hinlegen!

    Auf! Wir Unteroffiziere mußen natürlich alles mitmachen.

    Die Leute ließen manche wütende Bemerkung

    fallen, die auch zu den Ohren des Wüterichs drangen

    und diesen noch mehr erbosten. Mein Helm war mir

    bei dem Hinwerfen bedenklich auf die Nase gerutscht.

    Ich durfte natürlich nicht einen Finger regen, um den

    Rebell wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

    Beim nächsten Werfen flog dann der Helm, dem ich mit

    einem Ruck des Kopfes ein wenig nachhalf, in großem

    Bogen bis fast vor die braunen Salonschuhe 

    des wütenden Berliners. Ich blieb liegen und zuckte

    nicht mit der Wimper. "Unteroffizier, nehmen Sie

    Ihren Helm wieder auf!" befahl er in schneidigem Berliner

    Leutnantston. "Die Unteroffiziere austreten!"

    kam dann noch dahinter her. Zum Schluß hielt er eine

    kurze Ansprache, worauf er wieder auf den Unterschied

    zwischen Offizier und Mannschaften hinwies. "Hier sind

    wir Offiziere und Mann, im Schützengraben sind wir

    Kameraden!" Nun, das stand wohl bei allen von uns

    fest: Sollten wir zusammen in einen Schützengraben

    kommen, dann brauchte er bei uns nicht auf Kameradschaft

    zu rechnen. Am Nachmittag war Unterricht,

    dem die Unteroffiziere nicht beizuwohnen brauchten.

    28. Juni.

    Um ½ 7 Uhr marschierten wir ab zu einer Bataillonübung,



  • May 14, 2017 20:57:01 Beate Jochem

    hieß es eine Zeitlang fortgesetzt: Hinlegen! Auf! Hinlegen!

    Auf! Wir Unteroffiziere mußen natürlich alles mitmachen.

    Die Leute ließen manche wütende Bemerkung

    fallen, die auch zu den Ohren des Wüterichs drangen

    und diesen noch mehr erbosten. Mein Helm war mir

    bei dem Hinwerfen bedenklich auf die Nase gerutscht.

    Ich durfte natürlich nicht einen Finger regen, um den

    Rebell wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

    Beim nächsten Werfen flog dann der Helm, dem ich mit

    einem Ruck des Kopfes ein wenig nachhalf, in großem

    Bogen bis fast vor die braunen Salonschuhe 

    des wütenden Berliners. Ich blieb liegen und zuckte

    nicht mit der Wimper. "Unteroffizier, nehmen Sie

    Ihren Helm wieder auf!" befahl er in schneidigem Berliner

    Leutnantston. "Die Unteroffiziere austreten!"

    kam dann noch dahinter her. Zum Schluß hielt er eine

    kurze Ansprache, worauf er wieder auf den Unterschied

    zwischen Offizier und Mannschaften hinwies. "Hier sind

    wir Offiziere und Mann, im Schützengraben sind wir

    Kameraden!" Nun, das stand wohl bei allen von uns

    fest: Sollten wir zusammen in einen Schützengraben

    kommen, dann brauchte er bei uns nicht auf Kameradschaft

    zu rechnen. Am Nachmittag war Unterricht,

    dem die Unteroffiziere nicht beizuwohnen brauchten.

    28. Juni.

    Um 1/2 7 Uhr marschierten wir ab zu einer Bataillonübung,




  • May 14, 2017 20:51:07 Beate Jochem

    hieß es eine Zeitlang fortgesetzt: Hinlegen! Auf! Hinlegen!

    Auf! Wir Unteroffiziere mußen natürlich alles mitmachen.

    Die Leute ließen manche wütende Bemerkung

    fallen, die auch zu den Ohren des Wüterichs drangen

    und diesen noch mehr erbosten. Mein Helm war mir

    bei dem Hinwerfen bedenklich auf die Nase gerutscht.

    Ich durfte natürlich nicht einen Finger regen, um den

    Rebell wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

    Beim nächsten Werfen flog dann der Helm, dem ich mit

    einem Ruck des Kopfes ein wenig nachhalf, in großem

    Bogen bis fast vor die braunen Salonschuhe 

    des wütenden Berliners. Ich blieb liegen und zuckte

    nicht mit der Wimper. "Unteroffizier, nehmen Sie

    Ihren Helm wieder auf!" befahl er in schneidigem Berliner

    Leutnantston. "Die Unteroffiziere austreten!"

    kam dann noch dahinter her.




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Alexandra Bloch Pfister
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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