Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 97
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Nichtausführung eines dienstlichen Befehles vors Kriegsgericht
zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen. Ganz allein, ohne Ordonanz,
begab er sich erst mal über freies Gelände zum ersten
Graben. Unbehelligt kam er auch nach einiger Zeit zurück.
Der Graben vor uns sollte ziemlich zerschossen und
verhältnismäßig dicht besetzt sein. Wohl oder übel mußte
die Kompagnie dann doch nach vorn. Sofort setzte natürlich
ein rasendes Feuer ein. Im schnellsten Lauf rannten
wir nach vorn, ab und zu in einem Granatenloch
Deckung suchend. Mehrere wurden tödlich getroffen,
verschiedene andere verwundet. Unteroffizier Menser
erhielt in sitzender Stellung eine Schrapnellkugel ins
Auge. Als ob nichts geschehen wäre, kaute er mechanisch
an einem Zwieback weiter. Dexheimer, der neben ihm
lag, rannte sofort zum Sanitäter. als der nach wenigen
Minuten eintrat, war der Getroffene schon tot.
In dem Graben fanden wir weder Deckung noch Platz.
Deshalb zogen wir uns weiter nach links. Auch hier hatte
der Tod reiche Ernte gehalten. Auch hier war der Graben arg
zerschossen. Erst einige Stunden später erfuhren wir, daß dies
unser erster Graben war. Im Tale vor uns lag Chattancourt,
einst ein prachtvoller Ort in herrlicher Lage, jetzt
nur noch ein wüster Trümmerhaufen, in dem auch
nicht mehr ein einziges Haus ganz war.
Zu 4 Mann lagen wir auf einer Stelle, ziemlich ohne
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Nichtausführung eines dienstlichen Befehles vors Kriegsgericht
zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen. Ganz allein, ohne Ordonanz,
begab er sich erst mal über freies Gelände zum ersten
Graben. Unbehelligt kam er auch nach einiger Zeit zurück.
Der Graben vor uns sollte ziemlich zerschossen und
verhältnismäßig dicht besetzt sein. Wohl oder übel mußte
die Kompagnie dann doch nach vorn. Sofort setzte natürlich
ein rasendes Feuer ein. Im schnellsten Lauf rannten
wir nach vorn, ab und zu in einem Granatenloch
Deckung suchend. Mehrere wurden tödlich getroffen,
verschiedene andere verwundet. Unteroffizier Menser
erhielt in sitzender Stellung eine Schrapnellkugel ins
Auge. Als ob nichts geschehen wäre, kaute er mechanisch
an einem Zwieback weiter. Dexheimer, der neben ihm
lag, rannte sofort zum Sanitäter. als der nach wenigen
Minuten eintrat, war der Getroffene schon tot.
In dem Graben fanden wir weder Deckung noch Platz.
Deshalb zogen wir uns weiter nach links. Auch hier hatte
der Tod reiche Ernte gehalten. Auch hier war der Graben arg
zerschossen. Erst einige Stunden später erfuhren wir, daß dies
unser erster Graben war. Im Tale vor uns lag Chattancourt,
einst ein prachtvoller Ort in herrlicher Lage, jetzt
nur noch ein wüster Trümmerhaufen, in dem auch
nicht mehr ein einziges Haus ganz war.
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Nichtausführung eines dienstlichen Befehles vors Kriegsgericht
zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen. Ganz allein, ohne Ordonanz,
begab er sich erst mal über freies Gelände zum ersten
Graben. Unbehelligt kam er auch nach einiger Zeit zurück.
Der Graben vor uns sollte ziemlich zerschossen und
verhältnismäßig dicht besetzt sein. Wohl oder übel mußte
die Kompagnie dann doch nach vorn. Sofort setzte natürlich
ein rasendes Feuer ein. Im schnellsten Lauf rannten
wir nach vorn, ab und zu in einem Granatenloch
Deckung suchend. Mehrere wurden tödlich getroffen,
verschiedene andere verwundet. Unteroffizier Menser
erhielt in sitzender Stellung eine Schrapnellkugel ins
Auge. Als ob nichts geschehen wäre, kaute er mechanisch
an einem Zwieback weiter. Dexheimer, der neben ihm
lag, rannte sofort zum Sanitäter. als der nach wenigen
Minuten eintrat, war der Getroffene schon tot.
In dem Graben fanden wir weder Deckung noch Platz.
Deshalb zogen wir uns weiter nach links. Auch hier hatte
der Tod reiche Ernte gehalten. Auch hier war der Graben arg
zerschossen. Erst einige Stunden später erfuhren wir, daß dies
unser erster Graben war. Im Tale vor uns lag
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Nichtausführung eines dienstlichen Befehles vors Kriegsgericht
zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen. Ganz allein, ohne Ordonanz,
begab er sich erst mal über freies Gelände zum ersten
Graben. Unbehelligt kam er auch nach einiger Zeit zurück.
Der Graben vor uns sollte ziemlich zerschossen und
verhältnismäßig dicht besetzt sein. Wohl oder übel mußte
die Kompagnie dann doch nach vorn. Sofort setzte natürlich
ein rasendes Feuer ein. Im schnellsten Lauf rannten
wir nach vorn, ab und zu in einem Granatenloch
Deckung suchend. Mehrere wurden tödlich getroffen,
verschiedene andere verwundet. Unteroffizier Menser
erhielt in sitzender Stellung eine Schrapnellkugel ins
Auge. Als ob nichts geschehen wäre, kaute er mechanisch
an einem Zwieback weiter. Dexheimer, der neben ihm
lag, rannte sofort zum Sanitäter. als der nach wenigen
Minuten eintrat, war der Getroffene schon tot.
In dem Graben fanden
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Nichtausführung eines dienstlichen Befehles vors Kriegsgericht
zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen. Ganz allein, ohne Ordonanz,
begab er sich erst mal über freies Gelände zum ersten
Graben. Unbehelligt kam er auch nach einiger Zeit zurück.
Der Graben vor uns sollte ziemlich zerschossen und
verhältnismäßig dicht besetzt sein. Wohl oder übel mußte
die Kompagnie dann doch nach vorn. Sofort setzte natürlich
ein rasendes Feuer ein. Im schnellsten Lauf rannten
wir nach vorn, ab und zu in einem Granatenloch
Deckung suchend. Mehrere wurden tödlich getroffen,
verschiedene andere verwundet. Unteroffizier Menser
erhielt in sitzender Stellung eine Schrapnellkugel ins
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zu bringen. Ltn. Appel ließ sich trotzdem nicht
aus der Ruhe bringen.
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Somme
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- 17625 / 200564
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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