Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 91
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Dort gabs wieder schlimmen Zunder. Granaten jeglichen
Kalibers platzten in unserer Nähe, uns mit demaufspritzenden Geröll überschüttend. Zusammengequetscht
saß ich in einem „Fuchsloch.“ Nachher gings ein Stückchen
weiter. Seit dem eigentlichen Beginn des Nahkampfes
mochten einige Minuten vergangen sein. Da kamen
auch schon die ersten gefangenen Franzosen herangelaufen.
Sie mußten vollständig überrascht gewesen
sein, denn einige kamen sogar in Pantoffeln an. Natürlich,
ihre Freude über das Gefangengenommensein war
sehr groß. „La guerre est fini pour nous.“ Sie baten
um einige Zigaretten, die ihnen auch gegeben wurden.
Von Haß war bei uns nichts zu bemerken, besonders
nicht, als ein kräftiger, gesunder Franzose einen schwer
verwundeten Deutschen auf seinem Rücken mit
nach rückwärts nahm. Aus welchen Motiven er die
Tat beging, ob aus reiner Nächstenliebe oder aus
„christlicher Schlauheit,“ war letzten Endes für den Verwundeten
ganz gleichgültig. Unterdessen waren
wir bis an die erste Stellung herangekommen. Mein
Gott! Dieser Anblick! Da lag eine Leiche, von der rechten
Schulter zur linken Hüfte glatt durchschnitten, einige
Meter davon entfernt lagen eine Hand, ein Teil
eines Armes und einige andere Körperteile, die
nicht mehr zu erkennen waren. An einer andern
Stelle lagen ungefähr 20 Leichen fast auf einem Klumpen.
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Dort gabs wieder schlimmen Zunder. Granaten jeglichen
Kalibers platzten in unserer Nähe, uns mit demaufspritzenden Geröll überschüttend. Zusammengequetscht
saß ich in einem „Fuchsloch.“ Nachher gings ein Stückchen
weiter. Seit dem eigentlichen Beginn des Nahkampfes
mochten einige Minuten vergangen sein. Da kamen
auch schon die ersten gefangenen Franzosen herangelaufen.
Sie mußten vollständig überrascht gewesen
sein, denn einige kamen sogar in Pantoffeln an. Natürlich,
ihre Freude über das Gefangengenommensein war
sehr groß. „La guerre est fini pour nous.“ Sie baten
um einige Zigaretten, die ihnen auch gegeben wurden.
Von Haß war bei uns nichts zu bemerken, besonders
nicht, als ein kräftiger, gesunder Franzose einen schwer
verwundeten Deutschen auf seinem Rücken mit
nach rückwärts nahm. Aus welchen Motiven er die
Tat beging, ob aus reiner Nächstenliebe oder aus
„christlicher Schlauheit,“ war letzten Endes für den Verwundeten
ganz gleichgültig. Unterdessen waren
wir bis an die erste Stellung herangekommen. Mein
Gott! Dieser Anblick! Da lag eine Leiche, von der rechten
Schulter zur linken Hüfte glatt durchschnitten, einige
Meter davon entfernt lagen eine Hand, ein Tei
eines Armes und einige andere Körperteile, die
nicht mehr zu erkennen waren. An einer andern
Stelle lagen ungefähr 20 Leichen fast auf einem Klumpen.
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Save description- 49.91488880000001||2.270173800000066||||1
Somme
Location(s)
Story location Somme
- ID
- 17625 / 200558
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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