Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 73
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Um 8 Uhr marschierte die Kompagnie wieder ab. Hinter dem
ersten Walde, der sich südlich von Dannevoux erstreckt, begegnete
uns ein verwundeter Unteroffizier von der 4. Kompagnie.
Als diese Kompagnie im Gänsemarsch durch
den Forges-Wald marschiert war, hatte ein Volltreffer in
die Reihe eingeschlagen. 6 Tote und 16 Verwundete verlor
die Kompagnie mit einem Schlag. Vom Pionierdepot
am Waldesrand nahmen wir Bohlen mit zum Pinonierpark
Süd. Gegen ½11 Uhr waren wir in unserm Laufgraben.
An der Stelle, an der ich gestern gearbeitet hatte,
war der Graben wieder vollständig eingeschossen. In die-
ser Nacht bekamen wir kein Feuer. Nach einer 4 stündigen
Arbeitszeit marschierten wir wieder ab. Im Walde
angekommen, herrschte dort völlige Dunkelheit. Am
nördlichen Waldrande schlug nahe bei uns eine Granate ein,
kurz voraus eine zweite, von der einer unserer
Kompagnie leicht am Finger verwundet wurde.
Der war natürlich wütend darüber, daß er nicht mehr
abbekommen hatte, denn diese Verwundung langte nicht
einmal bis zum Feldlazarett. Gegen 5 Uhr waren wir
wieder bei unsern feudalen Ruhequartieren. Wie gewöhnlich
gab es auch heute außer Kaffee pro Gruppe den
Deckel des Kochgeschirrs voll Arrak, von uns als „Sturmwasser“
oder „Offensivfusel“ bezeichnet. In der ersten
Zeit konnte ich das Zeug nicht riechen, zuletzt verschmähte
ich ihn nicht mehr.
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Um 8 Uhr marschierte die Kompagnie wieder ab. Hinter dem
ersten Walde, der sich südlich von Dannevoux erstreckt, begeg-
nete uns ein verwundeter Unteroffizier von der 4. Kom-
pagnie. Als diese Kompagnie im Gänsemarsch durch
den Forges-Wald marschiert war, hatte ein Volltreffer in
die Reihe eingeschlagen. 6 Tote und 16 Verwundete ver-
lor die Kompagnie mit einem Schlag. Vom Pionierdepot
am Waldesrand nahmen wir Bohlen mit zum Pinonier-
park Süd. Gegen ½11 Uhr waren wir in unserm Laufgra-
ben. An der Stelle, an der ich gestern gearbeitet hatte,
war der Graben wieder vollständig eingeschossen. In die-
ser Nacht bekamen wir kein Feuer. Nach einer 4 stündi-
gen Arbeitszeit marschierten wir wieder ab. Im Walde
angekommen, herrschte dort völlige Dunkelheit. Am
nördlichen Waldrande schlug nahe bei uns eine Gra.
nate ein, kurz voraus eine zweite, von der einer un-
serer Kompagnie leicht am Finger verwundet wurde.
Der war natürlich wütend darüber, daß er nicht mehr ab-
bekommen hatte, denn diese Verwundung langte nicht
einmal bis zum Feldlazarett. Gegen 5 Uhr waren wir
wieder bei unsern feudalen Ruhequartieren. Wie ge-
wöhnlich gab es auch heute außer Kaffee pro Gruppe den
Deckel des Kochgeschirrs voll Arrak, von uns als „Sturm-
wasser“ oder „Offensivfusel“ bezeichnet. In der ersten
Zeit konnte ich das Zeug nicht riechen, zuletzt verschmähte
ich ihn nicht mehr.
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Somme
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- 17625 / 200540
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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