Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 5
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zu verpassen.
Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v.Ciupka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: „Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. Gehen Sie morgen zum Revier.“ Auch
gut, dachte ich. Seit dem 9. Dezember hatte ich häufig Schwindel-
anfälle, schob diese aber stets auf meinen ausgehungerten Magen
und klapperdürren Körper und machte mir nicht vier draus.
Hier in Semlin wollte ich mit Hilfe der aus der Heimat
eintreffenden Pakete meinen inneren und äußeren Menschen
schon wieder auffrischen. Gestaunt habe ich aber doch, als ich am
anderen Tage im Revier 38° Fieber maß. Tatsächlich wurde ich nach fünf
Tagen wieder gesund geschrieben. Ob die Aspirin-Tabletten so
wirksam gewesen sind, will ich nicht behaupten, denn ich habe
sie nicht eingenommen, wohl aber schön gesammelt.
Während des serbischen Feldzuges hatte ich mir einen Voll-
bart wachsen lassen und mir denselben in Krajujevacz ev. Kragujevac am
1. Dezember von einem serbischen Bartkratzer zum Spitzbart
beschnippeln lassen. In Semlin angekommen, wurde ich von den
dort wohnenden Österreichern 10 Jahre älter geschätzt. Mit 19 Jahren
wollte ich doch noch nicht für 29-30 gelten. Schleunigst bin
ich zum Barbier gerannt und habe mir den Bart abnehmen lassen.
Am 16. Dezember konnten wir zum erstem Mal, seit wir Deutsch-
land verlassen hatten, beichten. Am anderen Morgen gingen wir
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zu verpassen.
Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v. ?. Cinpka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: „Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. gehen Sie morgen zum Revier.“ Auch
gut, dachte ich. Seit dem 9. Dezember hatte ich häufig Schwindelan-
fälle, schob diese aber stets auf meinen ausgehungerten Magen
und klapperdürren Körper und machte mir nicht vier draus.
Hier in Semlin wollte ich mit Hilfe der aus der Heimat ein-
treffenden Pakete meinen inneren und äußeren Menschen
schon wieder auffrischen. Gestaunt habe ich aber doch, als ich am
anderen Tage im Revier 38° Fieber maß. Tatsächlich wurde ich nach fünf
Tagen wieder gesund geschrieben. Ob die Aspirin-Tabletten so
wirksam gewesen sind, will ich nicht behaupten, denn ich habe
sie nicht eingenommen, wohl aber schön gesammelt.
Während des serbischen Feldzuges hatte ich mir einen Voll-
bart wachsen lassen und mir denselben in Krajujevacz ev. Kragujevac am
1. Dezember von einem serbischen Bartkratzer zum Spitzbart
beschnippeln lassen. In Semlin angekommen, wurde ich von den
dort wohnenden Österreichern 10 Jahre älter geschätzt. Mit 19 Jahren
wollte ich doch noch nicht für 29-30 gelten. Schleunigst bin
ich zum Barbier gerannt und habe mir den Bart abnehmen lassen.
Am 16. Dezember konnten wir zum erstem Mal, seit wir Deutsch-
land verlassen hatten, beichten. Am anderen Morgen gingen wir
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zu verpassen.
Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v. ?. Cinpka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: „Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. gehen Sie morgen zum Revier.“ Auch
gut, dachte ich. Seit dem 9. Dezember hatte ich häufig Schwindelan-
fälle, schob diese aber stets auf meinen ausgehungerten Magen
und klapperdürren Körper und machte mir nicht vier draus.
Hier in Semlin wollte ich mit Hilfe der aus der Heimat ein-
treffenden Pakete meinen inneren und äußeren Menschen
schon wieder auffrischen. Gestaunt habe ich aber doch, als ich am
anderen Tage im Revier 38° Fieber maß. Tatsächlich wurde ich nach fünf
Tagen wieder gesund geschrieben. Ob die Aspirin-Tabletten so
wirksam gewesen sind, will ich nicht behaupten, denn ich habe
sie nicht eingenommen, wohl aber schön gesammelt.
Während des serbischen Feldzuges hatte ich mir einen Voll-
bart wachsen lassen und mir denselben in Krajujevacz ev. Kragujevac am
1. Dezember von einem serbischen Bartkratzer zum Spitzbart
beschnippeln lassen. In Semlin angekommen, wurde ich von den
dort wohnenden Österreichern 10 Jahre älter geschätzt. Mit 19 Jahren
wollte ich doch noch nicht für 29-30 gelten. Schleunigst bin
ich zum Barbier gerannt und habe mir den Bart abnehmen lassen.
Am 16. Dezember konnten wir zum erstem Mal, seit wir Deutsch-
land verlassen hatten, beichten. Am anderen Morgen gingen wir
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zu verpassen.
Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v. ?. Cinpka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: „Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. gehen Sie morgen zum Revier.“ Auch
gut, dachte ich. Seit dem 9. Dezember hatte ich häufig Schwindelan-
fälle, schob diese aber stets auf meinen ausgehungerten Magen
und klapperdürren Körper und machte mir nicht vier draus.
Hier in Semlin wollte ich mit Hilfe der aus der Heimat ein-
treffenden Pakete meinen inneren und äußeren Menschen
schon wieder auffrischen. Gestaunt habe ich aber doch, als ich am
anderen Tage im Revier 38° Fieber maß. Tatsächlich wurde ich nach fünf
Tagen wieder gesund geschrieben. Ob die Aspirin-Tabletten so
wirksam gewesen sind, will ich nicht behaupten, denn ich habe
sie nicht eingenommen, wohl aber schön gesammelt.
Während des serbischen Feldzuges hatte ich mir einen Voll-
bart wachsen lassen und mir denselben in Krajujevaez
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zu verpassen.
Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v. ?. Cinpka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: „Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. gehen Sie morgen zum Revier.“ Auch
gut, dachte ich. Seit dem 9. Dezember hatte ich häufig Schwindelan-
fälle, schob diese aber stets auf meinen ausgehungerten Magen
und klapperdürren Körper und machte mir nicht vier draus.
Hier in Semlin wollte ich mit Hilfe der aus der Heimat ein-
treffenden Pakete meinen inneren und äußeren Menschen
schon wieder auffrischen. Gestaunt habe ich aber doch, als ich am
anderen Tage im Revier 38° Fieber maß. Tatsächlich wurde ich nach fünf
Tagen wieder gesund geschrieben. Ob die Aspirin-Tabletten so
wirksam gewesen sind, will ich nicht behaupten, denn ich habe
sie nicht eingenommen, wohl aber schön gesammelt.
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Am folgenden Tage war Appell mit neu empfangenen Sachen. Der
Kompagnie-Führer, Leutnant v. ?. Cinpka, bemusterte mich von
oben nach unten und dann in umgekehrter Richtung, worauf
er dann sagte: "Mensch, Sie sehen ja aus, als ob Sie schon Ihren
Leichnam spazieren führten. gehen Sie morgen zum Revier." Auch
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Am folgenden Tage war Appell mit neu
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- Alexandra Bloch Pfister
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