Gedichtband "Der Landsturm", item 37

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 linke Seite 

Und komme an den Marktplatz hin

Gemüse giebts in Mengen. Leider

Ist alles teuer auch hierin.

Was mich besonders interessieret

Das ist am Platz ein Keller hier

Und eine breite Treppe führet

Inmitt des Marktes zu der Thür.

Was nicht verkauft, trägt man am Abend

In  diese Kellerräum zurück

Es  morgens gleich zu Händen habend

Ists oben dann im Augenblick.

Von noch etwas will ich berichten 

Was noch ist in der Nähe dort,

Und wert ist, hier in den Gedichten

Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

Die Gänse, Hühner, Tauben auch

Karnickl, Fische, groß und kleine

Beenden hier den Lebenslauf.

Ein Menschenfluten in den Hallen

Vom Blut besudelt Tisch und Stand

Und Warenangebote schallen

Vom Fleischer und Geflügelstand.


 rechte Seite 

In all das, was ich heut gesehen

Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

Und will deshalb auch heimwärts gehen

Hab von hier ins Quartier nicht weit.

In andern Ländern, andre Sitten

Bewährt sich hier auf Schritt und Tritt

Die Lebensweise ist verschieden

Wie es die Kultur sichs erstritt.


No. 17          Nachruf für Kamerad Pickel

            der II. Komp, der am 2. März 1915 auf d. Gleise d. Tod fand.

Am Bahndamm zu Engis in finsterer Nacht

Der bayrische Landsturm zur Sicherheit wacht

Am steinigen Rande, in schlüpfrigem Lehm

Ist kaum man im Stande, zu gehen bequem

Viel Züge verkehren zur Front und zurück

Wir folgen so manchem mit traurigem Blick.

An Wagen das rote Kreuz sagt uns zumeist

Daß die Passaggier (sic) drin vieles geleist.

Ein Zug nun von Lüttich neue Truppen jetzt bringt

Aus ihm heraus fröhlich die Wacht  n/ Rhein klingt

"Ersatzreservisten aus Sachsen sind wir"

So ruft ein Vergnügter herüber zu mir.



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 linke Seite 

Und komme an den Marktplatz hin

Gemüse giebts in Mengen. Leider

Ist alles teuer auch hierin.

Was mich besonders interessieret

Das ist am Platz ein Keller hier

Und eine breite Treppe führet

Inmitt des Marktes zu der Thür.

Was nicht verkauft, trägt man am Abend

In  diese Kellerräum zurück

Es  morgens gleich zu Händen habend

Ists oben dann im Augenblick.

Von noch etwas will ich berichten 

Was noch ist in der Nähe dort,

Und wert ist, hier in den Gedichten

Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

Die Gänse, Hühner, Tauben auch

Karnickl, Fische, groß und kleine

Beenden hier den Lebenslauf.

Ein Menschenfluten in den Hallen

Vom Blut besudelt Tisch und Stand

Und Warenangebote schallen

Vom Fleischer und Geflügelstand.


 rechte Seite 

In all das, was ich heut gesehen

Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

Und will deshalb auch heimwärts gehen

Hab von hier ins Quartier nicht weit.

In andern Ländern, andre Sitten

Bewährt sich hier auf Schritt und Tritt

Die Lebensweise ist verschieden

Wie es die Kultur sichs erstritt.


No. 17          Nachruf für Kamerad Pickel

            der II. Komp, der am 2. März 1915 auf d. Gleise d. Tod fand.

Am Bahndamm zu Engis in finsterer Nacht

Der bayrische Landsturm zur Sicherheit wacht

Am steinigen Rande, in schlüpfrigem Lehm

Ist kaum man im Stande, zu gehen bequem

Viel Züge verkehren zur Front und zurück

Wir folgen so manchem mit traurigem Blick.

An Wagen das rote Kreuz sagt uns zumeist

Daß die Passaggier (sic) drin vieles geleist.

Ein Zug nun von Lüttich neue Truppen jetzt bringt

Aus ihm heraus fröhlich die Wacht  n/ Rhein klingt

"Ersatzreservisten aus Sachsen sind wir"

So ruft ein Vergnügter herüber zu mir.




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  • June 5, 2017 19:26:18 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenblick.

    Von noch etwas will ich berichten 

    Was noch ist in der Nähe dort,

    Und wert ist, hier in den Gedichten

    Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

    Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

    Die Gänse, Hühner, Tauben auch

    Karnickl, Fische, groß und kleine

    Beenden hier den Lebenslauf.

    Ein Menschenfluten in den Hallen

    Vom Blut besudelt Tisch und Stand

    Und Warenangebote schallen

    Vom Fleischer und Geflügelstand.


     rechte Seite 

    In all das, was ich heut gesehen

    Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

    Und will deshalb auch heimwärts gehen

    Hab von hier ins Quartier nicht weit.

    In andern Ländern, andre Sitten

    Bewährt sich hier auf Schritt und Tritt

    Die Lebensweise ist verschieden

    Wie es die Kultur sichs erstritt.


    No. 17          Nachruf für Kamerad Pickel

                der II. Komp, der am 2. März 1915 auf d. Gleise d. Tod fand.

    Am Bahndamm zu Engis in finsterer Nacht

    Der bayrische Landsturm zur Sicherheit wacht

    Am steinigen Rande, in schlüpfrigem Lehm

    Ist kaum man im Stande, zu gehen bequem

    Viel Züge verkehren zur Front und zurück

    Wir folgen so manchem mit traurigem Blick.

    An Wagen das rote Kreuz sagt uns zumeist

    Daß die Passaggier (sic) drin vieles geleist.

    Ein Zug nun von Lüttich neue Truppen jetzt bringt

    Aus ihm heraus fröhlich die Wacht  n/ Rhein klingt

    "Ersatzreservisten aus Sachsen sind wir"

    So ruft ein Vergnügter herüber zu mir.



  • June 5, 2017 19:16:40 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenblick.

    Von noch etwas will ich berichten 

    Was noch ist in der Nähe dort,

    Und wert ist, hier in den Gedichten

    Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

    Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

    Die Gänse, Hühner, Tauben auch

    Karnickl, Fische, groß und kleine

    Beenden hier den Lebenslauf.

    Ein Menschenfluten in den Hallen

    Vom Blut besudelt Tisch und Stand

    Und Warenangebote schallen

    Vom Fleischer und Geflügelstand.


     rechte Seite 

    In all das, was ich heut gesehen

    Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

    Und will deshalb auch heimwärts gehen

    Hab von hier ins Quartier nicht weit.

    In andern Ländern, andre Sitten

    Bewährt sich hier auf Schritt und Tritt

    Die Lebensweise ist verschieden

    Wie es die Kultur sichs erstritt.



  • June 5, 2017 19:15:46 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenblick.

    Von noch etwas will ich berichten 

    Was noch ist in der Nähe dort,

    Und wert ist, hier in den Gedichten

    Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

    Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

    Die Gänse, Hühner, Tauben auch

    Karnickl, Fische, groß und kleine

    Beenden hier den Lebenslauf.

    Ein Menschenfluten in den Hallen

    Vom Blut besudelt Tisch und Stand

    Und Warenangebote schallen

    Vom Fleischer und Geflügelstand.


     rechte Seite 

    In all das, was ich heut gesehen

    Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

    Und will deshalb auch heimwärts gehen

    Hab von hier ins Quartier nicht weit.

    In andern Ländern, andre Sitten

    Bewährt ich hier auf Schritt und Tritt

    Die Lebensweise ist verschieden

    Wie es die Kultur sichs erstritt.



  • June 5, 2017 19:15:22 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenblick.

    Von noch etwas will ich berichten 

    Was noch ist in der Nähe dort,

    Und wert ist, hier in den Gedichten

    Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

    Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

    Die Gänse, Hühner, Tauben auch

    Karnickl, Fische, groß und kleine

    Beenden hier den Lebenslauf.

    Ein Menschenfluten in den Hallen

    Vom Blut besudelt Tisch und Stand

    Und Warenangebote schallen

    Vom Fleischer und Geflügelstand.


     rechte Seite 

    In all das, was ich heut gesehen

    Mischt sich das Gefühl der Müdigkeit

    Und will deshalb auch heimwärts gehen

    Hab von hier ins Quartier nicht weit.

    In andern Ländern, andre Sitten

    Bewährt ich hier auf Schritt und Tritt

    Die Lebensweise ist verschieden

    Wie sich die Kultur sichs erstritt.



  • June 5, 2017 19:10:50 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenblick.

    Von noch etwas will ich berichten 

    Was noch ist in der Nähe dort,

    Und wert ist, hier in den Gedichten

    Genannt zu sein: Der Schlachtungsort.

    Nicht nur die Rinder, Kälber, Schweine

    Die Gänse, Hühner, Tauben auch

    Karnickl, Fische, groß und kleine

    Beenden hier den Lebenslauf.

    Ein Menschenfluten in den Hallen

    Vom Blut besudelt Tisch und Stand

    Und Warenangebote schallen

    Vom Fleischer und Geflügelstand.




  • June 5, 2017 19:03:56 Beate Jochem

     linke Seite 

    Und komme an den Marktplatz hin

    Gemüse giebts in Mengen. Leider

    Ist alles teuer auch hierin.

    Was mich besonders interessieret

    Das ist am Platz ein Keller hier

    Und eine breite Treppe führet

    Inmitt des Marktes zu der Thür.

    Was nicht verkauft, trägt man am Abend

    In  diese Kellerräum zurück

    Es  morgens gleich zu Händen habend

    Ists oben dann im Augenlick.

    Von noch etwas will ich berichten




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1709 / 19389
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Contributor
Ritter,Helmut
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