Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 106

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S. 164

Foto 1: Langnicourt nach der Wiedereroberung im März 1918 im Vordergrund

ein ungeschütteter Sprengtrichter.

Foto 2: links neben dem ersten Foto gelegt


Die erste Garde Res. Division

in der März Offensive 18.

Ansprache Sr. Ex. des Generalsleutnants a.d. Fiede,

des damaligen Kommandeuts der 1. Garde Res. Div., gehalten auf

dem 1. Divisionsabend in Berlin Zehlendorf, am 25. Juni 1921.

(Ausschnitt)

21.3. bis 9.4.1918. grosse Offensive in Frankreich

Um 5.03 Uhr vormittags beginnt auf der ganzen gewaltigen

Angriffsfront zwischen Arras und Saen das Artellerie

Vorbereitungsfeuer, der Engländer antwortet nach kurzer Zeit und

vergast gleichzeitig; es ist ein Höllenlärm, der bis 9.40 vormittags

anhält. Dann beginnt die Feuerwalze, und die Infanterie


S. 165

der vordersten Linie, bei uns Infanterie Division 17 und 195,

tritt zum Sturm an. Um später Raum zur Entwickelung

zu haben, folgt auch das 1. Garde Reserve Regiment bald, und

schon hier in der vordesten Linie fällt sein tapferer Kommandeur

Oberstleutnant von Schmidt und wird der Bataillons Kommandeur

Hauptmann von Steckhausen tödlich verwundet. Da die

Infanterie Divison 195 nicht vorwärts kommt, greift das 1. Garde

Reserve Regiment bei Lagnicourt ein, und rechts von ihm

entwickelte sich neben der 17 Infanterie Division das Reserv.

Regiment 64. Aber der Engländer ist zäh und in seinem

Maschinengewehr Feuer steckt der Angriff. Ein Gegenstoss der

Engländer mit Tanks wird abgewiesen, 7 davon bleiben in

unserem Feuer liegen. Er wird am 22.III. nachdem von

6.30 Uhr vormittags wieder Artillerie Vorbereitung gewirkt hat,

fortgesetzt, und gelangt an den Bapaume Riegel, den wir

selbst vor 1. Jahr angelegt hatten. Am 23.IX wird er durch

unsere Vorgezogenen Batterien unter Feuer genommen, aber

erst am 24. gelingt der Sturm, der sofort auf Bapaume

fortgesetzt wird, in welches Bataillon Schlensitz Reserve

Infanterie Regiment 64 zuerst eindringt. Obwohl die Verluste und

die Ermüdung der Truppe sehr stark sind, ist die Stimmung

infolge des Sieges und besonders der Eroberung von Bapaume,

das wir vor 1. Jahr geräumt hatten, glänzend, zumal auch

in den engl. Lagern viele brauchbare Ausnestungsstücke.

(Regenmäntel, Gummistiefel) und Genussmittel (Taback, Sardinen,

Cognak und Keks) erbeutet waren.


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S. 164

Foto 1: Langnicourt nach der Wiedereroberung im März 1918 im Vordergrund

ein ungeschütteter Sprengtrichter.

Foto 2: links neben dem ersten Foto gelegt


Die erste Garde Res. Division

in der März Offensive 18.

Ansprache Sr. Ex. des Generalsleutnants a.d. Fiede,

des damaligen Kommandeuts der 1. Garde Res. Div., gehalten auf

dem 1. Divisionsabend in Berlin Zehlendorf, am 25. Juni 1921.

(Ausschnitt)

21.3. bis 9.4.1918. grosse Offensive in Frankreich

Um 5.03 Uhr vormittags beginnt auf der ganzen gewaltigen

Angriffsfront zwischen Arras und Saen das Artellerie

Vorbereitungsfeuer, der Engländer antwortet nach kurzer Zeit und

vergast gleichzeitig; es ist ein Höllenlärm, der bis 9.40 vormittags

anhält. Dann beginnt die Feuerwalze, und die Infanterie


S. 165

der vordersten Linie, bei uns Infanterie Division 17 und 195,

tritt zum Sturm an. Um später Raum zur Entwickelung

zu haben, folgt auch das 1. Garde Reserve Regiment bald, und

schon hier in der vordesten Linie fällt sein tapferer Kommandeur

Oberstleutnant von Schmidt und wird der Bataillons Kommandeur

Hauptmann von Steckhausen tödlich verwundet. Da die

Infanterie Divison 195 nicht vorwärts kommt, greift das 1. Garde

Reserve Regiment bei Lagnicourt ein, und rechts von ihm

entwickelte sich neben der 17 Infanterie Division das Reserv.

Regiment 64. Aber der Engländer ist zäh und in seinem

Maschinengewehr Feuer steckt der Angriff. Ein Gegenstoss der

Engländer mit Tanks wird abgewiesen, 7 davon bleiben in

unserem Feuer liegen. Er wird am 22.III. nachdem von

6.30 Uhr vormittags wieder Artillerie Vorbereitung gewirkt hat,

fortgesetzt, und gelangt an den Bapaume Riegel, den wir

selbst vor 1. Jahr angelegt hatten. Am 23.IX wird er durch

unsere Vorgezogenen Batterien unter Feuer genommen, aber

erst am 24. gelingt der Sturm, der sofort auf Bapaume

fortgesetzt wird, in welches Bataillon Schlensitz Reserve

Infanterie Regiment 64 zuerst eindringt. Obwohl die Verluste und

die Ermüdung der Truppe sehr stark sind, ist die Stimmung

infolge des Sieges und besonders der Eroberung von Bapaume,

das wir vor 1. Jahr geräumt hatten, glänzend, zumal auch

in den engl. Lagern viele brauchbare Ausnestungsstücke.

(Regenmäntel, Gummistiefel) und Genussmittel (Taback, Sardinen,

Cognak und Keks) erbeutet waren.



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  • January 18, 2017 18:06:16 Corinna Pichler (AUT)

    S. 164

    Foto 1: Langnicourt nach der Wiedereroberung im März 1918 im Vordergrund

    ein ungeschütteter Sprengtrichter.

    Foto 2: links neben dem ersten Foto gelegt


    Die erste Garde Res. Division

    in der März Offensive 18.

    Ansprache Sr. Ex. des Generalsleutnants a.d. Fiede,

    des damaligen Kommandeuts der 1. Garde Res. Div., gehalten auf

    dem 1. Divisionsabend in Berlin Zehlendorf, am 25. Juni 1921.

    (Ausschnitt)

    21.3. bis 9.4.1918. grosse Offensive in Frankreich

    Um 5.03 Uhr vormittags beginnt auf der ganzen gewaltigen

    Angriffsfront zwischen Arras und Saen das Artellerie

    Vorbereitungsfeuer, der Engländer antwortet nach kurzer Zeit und

    vergast gleichzeitig; es ist ein Höllenlärm, der bis 9.40 vormittags

    anhält. Dann beginnt die Feuerwalze, und die Infanterie


    S. 165

    der vordersten Linie, bei uns Infanterie Division 17 und 195,

    tritt zum Sturm an. Um später Raum zur Entwickelung

    zu haben, folgt auch das 1. Garde Reserve Regiment bald, und

    schon hier in der vordesten Linie fällt sein tapferer Kommandeur

    Oberstleutnant von Schmidt und wird der Bataillons Kommandeur

    Hauptmann von Steckhausen tödlich verwundet. Da die

    Infanterie Divison 195 nicht vorwärts kommt, greift das 1. Garde

    Reserve Regiment bei Lagnicourt ein, und rechts von ihm

    entwickelte sich neben der 17 Infanterie Division das Reserv.

    Regiment 64. Aber der Engländer ist zäh und in seinem

    Maschinengewehr Feuer steckt der Angriff. Ein Gegenstoss der

    Engländer mit Tanks wird abgewiesen, 7 davon bleiben in

    unserem Feuer liegen. Er wird am 22.III. nachdem von

    6.30 Uhr vormittags wieder Artillerie Vorbereitung gewirkt hat,

    fortgesetzt, und gelangt an den Bapaume Riegel, den wir

    selbst vor 1. Jahr angelegt hatten. Am 23.IX wird er durch

    unsere Vorgezogenen Batterien unter Feuer genommen, aber

    erst am 24. gelingt der Sturm, der sofort auf Bapaume

    fortgesetzt wird, in welches Bataillon Schlensitz Reserve

    Infanterie Regiment 64 zuerst eindringt. Obwohl die Verluste und

    die Ermüdung der Truppe sehr stark sind, ist die Stimmung

    infolge des Sieges und besonders der Eroberung von Bapaume,

    das wir vor 1. Jahr geräumt hatten, glänzend, zumal auch

    in den engl. Lagern viele brauchbare Ausnestungsstücke.

    (Regenmäntel, Gummistiefel) und Genussmittel (Taback, Sardinen,

    Cognak und Keks) erbeutet waren.


  • January 17, 2017 18:58:04 Corinna Pichler (AUT)

    S. 164

    Foto 1: Langnicourt nach der Wiedereroberung im März 1918 im Vordergrund

    ein ungeschütteter Sprengtrichter.

    Foto 2: links neben dem ersten Foto gelegt


    Die erste Garde Res. Division

    in der März Offensive 18.

    Ansprache Sr. Ex. des Generalsleutnants a.d. Fiede,

    des damaligen Kommandeuts der 1. Garde Res. Div., gehalten auf

    dem 1. Divisionsabend in Berlin Zehlendorf, am 25. Juni 1921.

    (Ausschnitt)

    21.3. bis 9.4.1918. grosse Offensive in Frankreich

    Um 5.03 Uhr vormittags beginnt auf der ganzen gewaltigen

    Angriffsfront zwischen Arras und Saen das Artellerie

    Vorbereitungsfeuer, der Engländer antwortet nach kurzer Zeit und

    vergast gleichzeitig; es ist ein Höllenlärm, der bis 9.40 vormittags

    anhält. Dann beginnt die Feuerwalze, und die Infanterie


    S. 165

    der vordersten Linie, bei uns Infanterie Division 17 und 195,

    tritt zum Sturm an. Um später Raum zur Entwickelung

    zu haben, folgt auch das 1. Garde Reserve Regiment bald, und

    schon hier in der vordesten Linie fällt sein tapferer Kommandeur

    Oberstleutnant von Schmidt und wird der Bataillons Kommandeur

    Hauptmann von Steckhausen tödlich verwundet. Da die

    Infanterie Divison 195 nicht vorwärts kommt, greift das 1. Garde

    Reserve Regiment bei Lagnicourt ein, und rechts von ihm

    entwickelte sich neben der 17 Infanterie Division das Reserv.

    Regiment 64. Aber der Engländer ist zäh und in seinem

    Maschinengewehr Feuer steckt der Angriff. Ein Gegenstoss der

    Engländer mit Tanks wird abgewiesen, 7 davon bleiben in

    unserem Feuer liegen. Er wird am 22.III. nachdem von

    6.30 Uhr vormittags wieder Artillerie Vorbereitung gewirkt hat,

    fortgesetzt, und gelangt an den Bapaume Riegel, den wir

    selbst vor 1. Jahr angelegt hatten. Am 23.IX wird er durch

    unsere Vorgezogenen Batterien unter Feuer genommen, aber

    erst am 24. gelingt der Sturm, der sofort auf Bapaume

    fortgesetzt wird, in welches Bataillon Schlensitz Reserve

    Infanterie Regiment 64 zuerst eindringt. Obwohl die Verluste und

    die Ermüdung der Truppe sehr stark sind, ist die Stimmung

    infolge des Sieges und besonders der Eroberung von Bapaume,

    das wir vor 1. Jahr geräumt hatten, glänzend, zumal auch

    in den engl. Lagern viele brauchbare Ausnestungsstücke.

    (Regenmäntel, Gummistiefel) und Genussmittel (Taback, Sardinen,

    Cognak und Keks) erbeutet waren.



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  • 50.2912494||2.7777485000000297||

    Schlacht von Arras

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  • Story location Schlacht von Arras
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ID
15872 / 168940
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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